Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll132. Sitzung / Seite 103

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Mehr Tourismus bedeutet wiederum mehr Wirtschaft. Mehr als 3,7 Millionen Menschen besuchten im Jahr 2015 die Steiermark. Das bedeutet ein Plus von 190 000 im Ver­gleich zum Jahr 2014. Es gab fast 11,8 Millionen Nächtigungen, was wiederum einem Plus von 332 000 entspricht. Die Steiermark verbuchte im Vorjahr in Österreich die meisten Inländernächtigungen, wobei die meisten inländischen Gäste aus der Steier­mark selbst kamen; das zeigt wie heimatverbunden die Steirerinnen und Steirer sind.

Da ich die einzige weibliche Rednerin bei diesem Tagesordnungspunkt bin, möchte ich noch kurz einen Punkt ansprechen, der im Bericht nicht aufgegriffen wird, nämlich die Frauen im Tourismus. In Österreichs Tourismusbetrieben sind immerhin 58 Prozent der Beschäftigten Frauen, und die Situation der Frauen ist dort oft sehr prekär. Ich spreche die Karrieremöglichkeiten von Frauen an: Spitzenpositionen sind kaum von Frauen besetzt. Auch das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist nach wie vor kaum ein Thema im Tourismus. Betriebskindergärten und eine familienfreundliche Arbeitszeitgestaltung für Mitarbeiterinnen gibt es nur in Ausnahmefällen.

Der Wiedereinstieg nach der Karenzzeit ist in diesen Branchen noch immer äußerst schwierig. Die Beschäftigung ist oft durch eine geringe Beschäftigungsdauer und auch durch ein hohes Risiko bezüglich Arbeitslosigkeit geprägt. Es gibt hohe Belastungen, es gibt schwere Arbeitsbedingungen und auch besondere Arbeitszeitformen. Ich spreche damit die Wochenendarbeit an, ich spreche aber auch die Saisonarbeit und vor allem auch die Teilzeitarbeit an.

Meine Damen und Herren, in diesem Bereich ist noch viel zu tun – viel zu tun für eine umfassende Verbesserung der Arbeitsbedingungen, aber auch viel zu tun für Chan­cengleichheit. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

13.02


Präsident Karlheinz Kopf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Wurm. – Bitte.

 


13.02.44

Abgeordneter Peter Wurm (FPÖ): Herr Präsident! Herr Vizekanzler! Herr Kollege Obernosterer, Herr Kollege Hanger, bevor eine Legendenbildung entsteht, sollte man noch einmal aufklären, wie die Situation der Mithilfe von Familienangehörigen in der Gastronomie entstanden ist: Vor eineinhalb Jahren haben wir das im Wirtschafts­parlament in Tirol thematisiert (Ruf bei der ÖVP: Aber keine Lösung aufgezeigt!), dann ist man vom Wirtschaftsbund, vonseiten der ÖVP einmal darangegangen, den Ball flach zu halten, und man hat uns im Wirtschaftsparlament damals auch gesagt, dass das Problem nicht existiert – bis wir euch bewiesen haben, dass es sehr wohl ein existierendes Problem ist. Ihr von der ÖVP habt immer behauptet, dass es nicht exekutiert wird und man keine Angst zu haben braucht.

Was ist jetzt passiert? – Das muss man auch klarstellen. Es gibt jetzt kein neues Gesetz, es gibt auch keine neue Verordnung, sondern nach eineinhalb Jahren haben es SPÖ und ÖVP zusammengebracht, ein Merkblatt zu erstellen. Das heißt, diese Geschichte, die wir seit gut eineinhalb Stunden im Nationalrat diskutieren, wird in einem Merkblatt – Herr Obernosterer, ich glaube, Sie geben mir recht (Zwischenruf des Abg. Obernosterer) –, in einem Merkblatt, geregelt. Ich bin auf dieses Merkblatt schon sehr gespannt – es liegt mir noch nicht vor – und werde es mir dann ganz genau anschauen. (Abg. Obernosterer: … falsch informieren!) – Genau, bitte!

Folgendes möchte ich auch noch hinzufügen, um das klarzustellen: Herr Obernosterer, Sie werden zu Hause in Ihrem Hotel an der Theke vermutlich kein Bier zapfen. (Abg. Obernosterer: Wohl!) Ich werde Ihnen auch sagen, warum: Soweit ich weiß, führen Sie Ihr Hotel als eine GmbH, und eine solche ist generell ausgenommen, Herr Obernosterer. Alle Unternehmer, Touristiker und Gastronomen, die ihren Betrieb in


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