Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll132. Sitzung / Seite 109

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Die Lehre muss als attraktive Ausbildungsform gesehen werden, auch in Kombination mit den verschiedenen Möglichkeiten, die man nach einer abgeschlossenen Lehre hat. Weiterbildung, Matura mit Lehre, Fachhochschulstudium, all das sind ja Dinge, die möglich sind. Das ist auch gut, das gehört nur entsprechend kommuniziert. Man muss also die Attraktivität des Lehrberufs im Rahmen von Kampagnen deutlich steigern. (Beifall bei der FPÖ sowie des Abg. Doppler.)

Die Überregulierung ist ein Dauerthema, das alle Bereiche betrifft. Man muss sich das im Detail anschauen und Überregulierungen zurückfahren. Man muss einmal ehrlich zum Thema überbetriebliche Lehrlingsausbildung Stellung nehmen und sich einmal anschauen, was da an Input sozusagen verbraucht wird und was der Output ist. Der Standpunkt der Freiheitlichen ist, dass das massiv zurückgedrängt gehört und die Ressourcen zugunsten der betrieblichen Lehrlingsausbildung verschoben gehören.

Der vierte Punkt betrifft die Kooperation und Koordination mit dem Unterrichtsressort, um in diesem großen Bereich der Grundfertigkeiten des Lesens, des Schreibens und des Rechnens die Dinge in die richtige Richtung zu lenken.

Letzter Punkt: Ich sehe keine finanziellen Anreizsysteme für die Betriebe. Zum Thema Anreizsysteme wird auch Kollege Themessl noch etwas ausführen, Kollege Haubner wahrscheinlich auch. Und jetzt wird es den Herrn Minister gleich reißen: Stichwort Blum-Bonus. Das hat schon Sinn und auch entsprechende Effekte gezeitigt. Ich zitiere jetzt die Zahlen aus den Jahren 2004 bis 2008. Das macht Sinn, nur muss man es machen! – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

13.24


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Haubner. – Bitte.

 


13.24.58

Abgeordneter Peter Haubner (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Vizekanzler! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Kollegin Durchschlag hat mich gebeten, die Frauen des Politiklehrganges aus Oberösterreich recht herzlich in diesem Haus zu begrüßen. Das tue ich hiermit sehr gerne! (Allgemeiner Beifall.) – Danke vielmals, aber jetzt komme ich zum Thema duale Ausbildung.

Ich glaube, in einem Punkt sind wir uns einig: Die duale Ausbildung ist etwas ganz, ganz Wichtiges in Österreich. Die duale Ausbildung ist etwas, das uns hilft, Jugend­lichen eine Zukunft zu geben. Auch der internationale Vergleich zeigt, dass wir dank unserer dualen Ausbildung eine doch sehr niedrige Jugendarbeitslosigkeit haben.

Man muss auch durchaus anmerken, dass das duale Ausbildungssystem in Österreich auch seine Probleme hat. Diese Probleme sind einerseits aufgrund der demographi­schen Entwicklung zu sehen. Wir haben, wenn man die Zahlen vergleicht, im Jahr 1980 ungefähr 130 000 15-Jährige gehabt, momentan haben wir nur noch 85 000 Jugend­liche in diesem Alter.

Der Wettbewerb um jeden 15-Jährigen hat begonnen. Das sieht man, wenn man auf die Berufsinformationsmessen geht, und das sieht man auch daran, was die Schulen in diesem Bereich tun. Da sind wir also einem stärkeren Wettbewerb ausgesetzt.

Trotzdem haben wir noch 30 000 Lehrbetriebe. Bei diesen Lehrbetrieben sollten wir uns ganz herzlich bedanken, denn sie leisten tolle Arbeit mit den Jugendlichen und bilden die Jugendlichen zu Fachkräften aus, die wir in unserem Lande dringend benötigen. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten von SPÖ und NEOS.)

Wenn man sich das Ganze anschaut, muss man auch sagen, dass die Lehrlinge, die ausgebildet werden, erstens anschließend einen sicheren Job haben und dass sie


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