Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll134. Sitzung / Seite 40

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Ich wünsche mir von Ihnen ein bisschen mehr Sachlichkeit in der Frauenpolitik und ein bisschen weniger Ideologie. (Heiterkeit und Zwischenrufe bei der SPÖ.) Ich glaube, ein Kurswechsel in der Frauenpolitik wäre jetzt wichtig. Frau Kollegin Gamon hat heute den Bericht der Arbeiterkammer angesprochen, wonach 46 Prozent der Frauen in Teil­zeit arbeiten, und ihre Quintessenz war: Wir müssen unbedingt etwas tun, damit Frau­en sehr schnell den ganzen Tag arbeiten gehen – sollen oder müssen.

Mir zeigen diese Zahlen aber ganz klar, dass die jetzige Frauenpolitik falsche Wege ein­schlägt. Die Realität der Frauen sieht anders aus. Sie wollen in Teilzeit arbeiten, und an diesem Punkt muss man ansetzen, denn da gehören sie unterstützt.

Es kann doch nicht sein, dass Frauen, wenn sie die Zeit mit ihren Kindern verbringen wollen, am Ende ihres Lebens dafür bestraft werden. Da müssen wir ansetzen, denn man sieht ganz klar, dass das die Realität ist.

Wir haben das gestern in der Diskussion zum Kinderbetreuungsgeld erlebt. Was mir ja ganz klar war: Es wird jetzt wieder einmal herumgemurkst, auch beim Kinderbetreu­ungsgeld, aber an den Realitäten, wie es sich die Familien und Frauen wünschen, wird nichts verändert, und da sollte endlich einmal etwas geschehen. (Beifall bei der FPÖ.)

Frau Oberhauser! Mir hat es sehr gefallen, als Sie gesagt haben, Sie möchten ein biss­chen mehr Pippi Langstrumpf haben. Ja, auch das würde ich mir wünschen, aber nicht, wenn wir die Pippi-Langstrumpf-Bücher erst umschreiben müssen, damit sie genderge­recht sind. – Das geht natürlich auch nicht. Ich wünsche mir eine Pippi Langstrumpf im Ursprung, wie sie Astrid Lindgren geschrieben hat, und nicht so, wie es momentan in den Zeitgeist passt. Das wäre meine Forderung.

In diesem Sinne wünsche ich mir wirklich eine gute Zusammenarbeit mit Ihnen. Bei den Themen Frauen/Gesundheit werden Sie in mir und auch in Kollegin Dagmar Bela­kowitsch-Jenewein eine gute Mitstreiterin haben, und ich wünsche mir, dass wir sehr gut miteinander arbeiten können. – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

10.36


Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Mag. Gerstl. – Bitte.

 


10.36.47

Abgeordneter Mag. Wolfgang Gerstl (ÖVP): Frau Präsidentin! Frau Bundesministe­rin! Frau Staatssekretärin! Herr Bundesminister! Einleitend kurz noch zum Kollegen Kumpitsch, weil er über die Regierungsumbildung geredet und es als negativ hinge­stellt hat, dass die SPÖ ihre Regierungsmannschaft umgebildet hat.

Herr Kollege Kumpitsch! Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen! (Abg. Zan­ger: Jetzt sind wir aber bei den Frauen! – Weitere Zwischenrufe bei der FPÖ.) Ich ha­be mir das jetzt gerade angeschaut: Von 2000 bis 2006, als die Freiheitliche Partei in der Regierung war (Abg. Neubauer: Mit wem denn? Mit der ÖVP, glaube ich! – weitere Zwischenrufe bei der FPÖ), hat sie für drei Ressorts 14 Minister und Staatssekretäre benötigt. Das ist nicht Beständigkeit, Herr Kollege! (Beifall bei ÖVP und SPÖ sowie bei Abgeordneten der Grünen. – Heiterkeit und Zwischenrufe bei der FPÖ. – Abg. Stefan: Das hat damals auch niemand kritisiert, oder?)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wahrscheinlich haben sich viele Zuseherin­nen und Zuseher gefragt: Warum gibt es da eine solch aufgeregte Diskussion?, denn in Wirklichkeit ist das ja überhaupt nicht verständlich: Frau Kollegin Heinisch-Hosek hat die Regierung verlassen, und Frau Kollegin Oberhauser – eine Kämpferin für Frauen­angelegenheiten, die das mit Herzblut macht – hat gesagt: Ich möchte das gerne über­nehmen! (Zwischenrufe bei der FPÖ sowie des Abg. Pendl.)

Also: Was soll da irgendjemand dagegen haben? Doch was geschieht hier in diesem Haus? – Bei der selbstverständlichsten Sache, die es nur geben kann, tritt die Oppo-


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