Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll134. Sitzung / Seite 136

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

verpflichtend vorgesehen werden, wenn der dem Prüfungsgebiet entsprechende Unter­richtsgegenstand mit dem Schuljahr 2016/17 beendet und positiv abgeschlossen wurde. Für die Durchführung vorgezogener Teilprüfungen zu Beginn des Schuljahres 2016/17 (Haupttermin 2017) gilt weiterhin die bisherige Rechtslage.

*****

 


Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Wurm. – Bitte. (Abg. Katzian: Ist das eine Wacker-Innsbruck-Krawatte? – Abg. Peter Wurm – auf dem Weg zum Rednerpult –: Grün ist schön!)

 


17.20.30

Abgeordneter Peter Wurm (FPÖ): Frau Präsidentin! Frau Minister! Wenn man den Bildungssprecherinnen von Rot und Schwarz zuhört, dann darf man sich nicht wun­dern, dass jeder in Österreich, der nur irgendwo eine Möglichkeit sieht, seine Kinder im Privatschulbereich unterzubringen, versucht, diesen Problemen auszuweichen. Und Sie von der Sozialdemokratie gehen ja mit Ihrem neuen Kanzler Kern den alten Weg wei­ter. Auch seine Tochter, sofern ich es richtig gelesen habe, geht in eine Privatschule. Er vertraut offensichtlich nicht dem offiziellen Schulsystem – erschütternd! –, ebenso wie sei­ne bisherigen Vorgänger, zurück bis Gusenbauer. Das heißt, Sie glauben ja an Ihr Schul­system selbst nicht mehr. (Beifall bei der FPÖ und des Abg. Lugar. – Zwischenruf der Abg. Yilmaz.) – Das ist die Wahrheit!

Frau Minister! Ich hoffe, Sie sind mir nicht böse, ich mag Sie persönlich sehr gern, nur: Ich kann Ihnen keine Schonfrist geben! Denn bei dieser Schonfrist oder der Situation, die wir in Österreich haben, opfern wir Jahr für Jahr Kinder. Ganze Schicksale werden hier seit Jahrzehnten zerstört, und alle schauen zu. Keiner hier nimmt die Realitäten zur Kenntnis. Und das geht weit über ein Schulthema hinaus. Wir haben natürlich ein so­zialpolitisches Problem. Natürlich ist es so, dass sehr viele Kinder im Volksschulbe­reich die normalsten Dinge nicht mehr können. Die können sich nicht selbst die Schuhe binden. Die können nicht mit Messer und Gabel essen. – Diese Berichte haben wir, bit­te, im Unterrichtsausschuss von VolksschuldirektorInnen selbst ausdrücklich geschil­dert bekommen. Und diese Realitäten nehmen Sie nicht zur Kenntnis!

Wir haben noch immer – und es ist ja nicht das erste Mal, dass das der Kollege Hauser hier erzählt hat – zwischen 20 und 25 Prozent Analphabeten. Das nehmen Sie einfach hin, das nicken Sie ab. Sie schicken da Generationen von Zehntausenden Österrei­chern ins Nirwana. Und alle schauen zu. Und keiner hat die Ehrlichkeit, zu sagen: Wir haben ein massives Problem! Und Sie machen so weiter.

Frau Jank erzählte uns ganz stolz: Im Rahmen der Reform taufen wir jetzt das Fach Leibeserziehung um in … Wie heißt es jetzt? (Zwischenruf der Abg. Jank.) Na, bitte schön. – Frau Jank, das können Sie ja keinem Österreicher, der ein bisschen mitdenkt und selber noch schulpflichtige Kinder hat, erklären!

Ich habe es gestern im Wirtschaftsausschuss noch einmal ausführlich erklärt: Wir ha­ben das Problem, dass die Betriebe draußen keine Lehrlinge mehr finden, die sie wirk­lich im Lehrberuf hernehmen können. (Abg. Schopf: Warum?) Das ist die Realität!

Und jetzt werde ich Ihnen etwas sagen: Einem Unternehmer – und ich hoffe, da kann mir die ÖVP einmal zustimmen – ist es völlig egal, ob der Lehrling blond oder schwarz­haarig ist, Ausländer oder Österreicher ist, das ist ihm völlig egal, wenn der seinen Job gut macht und für den Lehrberuf taugt, dann wird er ihn nehmen. Nur: Solche Lehrlinge haben die Betriebe nicht mehr!

Diese Realitäten nehmen Sie nicht zur Kenntnis. Sie machen so weiter wie bisher – Jahr für Jahr! Und in Wahrheit ist das System, das links-linke System, unterstützt von


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite