Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll134. Sitzung / Seite 137

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den Grünen und von der linken ÖVP, gescheitert. (Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Schopf.) Und das sollte man irgendwann einmal ganz klar aussprechen.

Natürlich wurde es verstärkt mit der Zuwanderung, mit dem ganzen Asylthema. Das müssen Sie den Leuten ja auch einmal erzählen. Wir haben jetzt Tausende Kinder in Österreich – Tausende! –, die kein Wort Deutsch können, die irgendwo in Klassen mit­schwimmen. Jetzt können Sie sich ungefähr ausrechnen, was da herauskommt. Es wird noch einmal schlimmer werden.

Also für mich ist das reine Schönmalerei. Sie, Frau Grossmann, stellen sich her und er­zählen uns irgendwie die schöne neue Welt. In Wirklichkeit ist es so, dass jeder, der die Möglichkeit hat, versucht, sein Kind irgendwie aus diesem Sumpf herauszubringen. Das ist die Realität! (Beifall bei der FPÖ sowie des Abg. Lugar.)

Tatsache ist auch: Sie lassen Zehntausende Österreicher im Regen stehen!

Ich darf Ihnen auch ganz kurz zum Schulsprengel etwas sagen – Bericht aus meinem Heimatdorf, 4 000 Einwohner –: Bei uns schaffen es ungefähr 50 Prozent der Eltern, ihre Kinder aus dem Schulsprengel herauszubekommen, denn der nächste Schulsprengel ist Hall. Aber auch dort gibt es ein soziales Problem, sehr viele Ausländerklassen. Also 50 Prozent der Eltern schaffen es, ihre Kinder in Privatgymnasien anderswo unterzu­bringen. Und die anderen 50 Prozent bleiben in der Neuen Mittelschule hängen. Das sind die, die es nicht schaffen. Und das sind in der Regel klarerweise nicht die Gutbetuch­ten, denn um das zu schaffen, muss ich Geld und Möglichkeiten haben. Und das läuft so dahin. Also für mich ist das völlig unverständlich.

Ein weiteres Thema: Sonderschulen. – Wenn Sie einmal mit Eltern reden, die das Pro­blem haben, dann werden Sie feststellen, dass nicht alle Eltern begeistert sind, dass ihr Kind, wenn es eine Behinderung hat, quasi im Regelschulbereich mitlaufen muss. Da gibt es sehr viele Eltern, die sich um ihre Kinder Sorgen machen. Und wenn es für ein „normales“ Kind – unter Anführungszeichen – schon schwierig ist, im Schulalltag mitzukommen, dann können Sie es sich ausmalen, wie es für ein Kind mit Behinderung ist, in Brennpunktschulen, von denen sie sicher wissen, wie es dort zugeht, zu sitzen. Aber das nehmen Sie alles nicht zur Kenntnis, weil es ideologisch für Sie einfach so sein muss. Sie vertreten die Ansicht: Es muss so sein! Und die Realitäten, die dahinter stehen, negieren Sie völlig. (Beifall bei der FPÖ.)

Noch ganz kurz zum Abschluss: Frau Minister, ich habe im Ausschuss versucht, Ihnen den Ball zuzuspielen. Da hätten Sie wirklich Rückgrat beweisen können, und zwar beim Thema Wiederholungsprüfungstermin bei der Matura, jetzt vor der Sommerpause noch.

Ich werde es weiterhin versuchen. Und das ist jetzt ein kleines Beispiel, wo ich viel­leicht sehen kann, ob Sie ein bisschen bereit sind, hier wirklich etwas zu verändern, oder ob Sie wie alle bisherigen Ministerinnen in diesem Bereich mitschwimmen und nur Ihr Konzept durchziehen wollen, ohne auf die Kinder in Österreich Rücksicht zu neh­men.

Also ich kann nur hoffen und bitten, im Sinne von sehr, sehr vielen Kindern: Bitte ma­chen Sie einen kompletten Neustart! Und nehmen Sie sozialpolitische und schulpoli­tische Problemstellungen zur Kenntnis! Es geht um das Ergebnis. Es geht nicht um ein System. Am Ende des Tages sollten die Kinder in Österreich eine Schulbildung bekom­men, auf deren Basis sie ihr Leben fristen können. Und das wird ihnen in Österreich seit Jahren und Jahrzehnten massiv erschwert. – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

17.27


Präsidentin Doris Bures: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Dr. Wal­ser. – Bitte.

 


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