Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll134. Sitzung / Seite 144

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Schulleitung vor Ort – in Rücksprache mit dem Schulgemeinschaftsausschuss – eigen­verantwortlich verfügen können.“

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Präsidentin Doris Bures: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau Bundesmi­nisterin Dr. Hammerschmid. – Bitte.

 


17.46.30

Bundesministerin für Bildung und Frauen Mag. Dr. Sonja Hammerschmid: Sehr geehrte Frau Präsidentin! Geschätztes Hohes Haus! Ich möchte wieder mit dem Satz be­ginnen, den ich bei meiner letzten Rede verwendet habe: Ich möchte in einem Land le­ben, in dem alle Kinder die gleiche Chance auf Bildung haben, egal, wer ihre Eltern sind, wo sie wohnen und welchen Namen sie tragen. (Beifall bei SPÖ, Grünen und NEOS so­wie bei Abgeordneten der ÖVP.)

Genau das Schulrechtspaket, das heute hier Thema ist, adressiert dieses Thema Chan­cengleichheit ganz zentral, deshalb freut es mich, dass heute hier dieses Paket be­schlossen werden kann. Ich möchte in diesem Kontext auch meiner Vorgängerin Gab­riele Heinisch-Hosek, die das gemeinsam mit Staatssekretär Mahrer vorbereitet und ab­gestimmt hat, danken. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Nochmals zu den zentralen Punkten dieses Schulrechtspakets: Ja, wir müssen bei den Jüngsten beginnen. Ja, wir müssen ganz besonders auf die Sprachkompetenz achten. Genau diese zwei Punkte stehen im Mittelpunkt dieses Schulrechtspakets – neben ei­ner ganzen Reihe an legistischen Änderungen, die auch noch abgehandelt werden.

Zur Schuleingangsphase: Es ist wirklich wichtig, dass die Vorschulpädagoginnen und -pä­dagogen, die die Kinder sehr genau kennen, genau wissen, wo sie ihre Talente haben, wo sie ihre Neigungen haben, wo sie vielleicht aber auch ihre Mankos und Defizite ha­ben, dieses Wissen mitgeben und direkt an die Volksschulpädagoginnen und -päda­gogen übergeben, damit diese in der Förderung und auch Forderung der Kinder in die­sem Alter nahtlos anschließen können, um eben genau diese Talente zu fördern, aber auch um den Bedürfnissen entsprechend begleiten zu können. Das heißt, dieses Paket ist ein wesentlicher Punkt, und den halte ich auch für ganz besonders wichtig.

Was auch wichtig ist – und da ist das Thema Autonomie wieder dabei –, ist der Punkt, klassenübergreifende, jahrgangsübergreifende Möglichkeiten zu schaffen, das wird in die­sem Paket auch adressiert; und es werden auch alternative Leistungsbeurteilungen bis zur dritten Schulstufe adressiert. Das fördert insbesondere die Autonomie der Schulen, und vor allem schafft es auch Möglichkeiten für die Pädagoginnen und Pädagogen, ih­ren Kindern entgegenzukommen, denn in genau dieser Phase lernen die Kinder sehr un­terschiedlich, mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Die einen sind in Mathe besser, die anderen sind in Deutsch besser, können besser lesen. Darauf hinzuwirken, dass sich diese Kinder bestmöglich entwickeln können, das leistet dieses Paket schon.

Es geht also darum, bei den Jüngsten anzusetzen, besonders ihre Talente zu adres­sieren, sich für ihre Bedürfnisse zu interessieren, die Information mitzugeben und in der Autonomie viel zu ermöglichen, insbesondere in diesem Eingangsbereich.

Zur Sprachförderung: Ja, wenn die Kinder die Sprache nicht können, wenn sie diese Kompetenz nicht in ausreichendem Maße erworben haben, dann können sie dem Un­terricht, den anderen Gegenständen nicht ausreichend folgen, und es wird schwierig sein, diese Kinder entsprechend mit auf die Reise zu nehmen. Das heißt, Sprachförde­rung ist ein zentrales Thema, ist ein zentrales Investment, vor allem auch in unsere Jüngsten, weil Defizite gar nicht erst entstehen, wenn sie im Kindergarten die Sprache


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