Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll134. Sitzung / Seite 148

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ner gesunden Betreuung, mit einem gesunden sportlichen Angebot und einem entspre­chenden kulturellen Angebot, damit diese Kinder dieselben Entwicklungschancen haben wie alle anderen.

Das können wir nur dann tun, wenn wir wirklich generell schauen, möglichst alle ge­meinsam am besten zu fördern. Ich meine, diese Maßnahmen jetzt sind dazu angetan, einen ersten Schritt in diese Richtung zu setzen, aber wir brauchen noch weitere große Schritte.

Das nächste Thema, dem ich mich einmal widmen möchte, wäre die Schulautonomie. Es wird so viel über Schulautonomie geredet, und mehr als die Hälfte von uns, beinahe jeder meint etwas anderes damit. Auch die Schritte dazu sind, glaube ich, ein ganz wichtiger Teil. Wenn wir in den Bereich Schulautonomie gehen, müssen wir auch klar­stellen: Was heißt Grundschulautonomie, und wann entlassen wir einzelne Schulstand­orte dorthin? Ich kann Ihnen sagen, es gibt massig Schulleiter und Schulleiterinnen, die gar nicht in der Lage sind, eine Schule autonom zu führen, wie wir uns das vorstellen. Das muss zuerst gelernt und dafür müssen zuerst die Strukturen geschaffen werden. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

18.02


Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Aubauer. – Bitte.

 


18.02.29

Abgeordnete Mag. Gertrude Aubauer (ÖVP): Frau Präsidentin! Frau Bundesminister! Hohes Haus! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Es gibt nur eines, was auf Dauer teurer ist als Bildung: keine Bildung! In Österreich suchen derzeit 400 000 Menschen einen Job, viele halten sich mit Arbeitslosengeld über Wasser. Ein besonderer Grund dafür, dass sie eben keinen Job finden, ist die fehlende formale Bildung. Das heißt, es krankt an der Qualifikation! Besonders schlechte Karten auf dem Arbeitsmarkt haben Asylberechtigte. Rund zwei Drittel von ihnen haben nur einen Pflichtschulabschluss. Und schauen wir die Älteren an: Von den über 50-jährigen Arbeitslosen verfügt nur rund die Hälfte über einen Pflichtschulabschluss. Das heißt, die allergrößten Hürden, Arbeit zu finden, liegen in der Qualifikation.

Was hat denn das jetzt mit dem heutigen Schulrechtspaket zu tun? – Sehr viel! Bei den 15-Jährigen kann jeder fünfte – Kollege Strolz hat es schon aufgezählt – nur mangel­haft lesen, mehr als 50 000 brechen die Ausbildung ab. Das kann so nicht weitergehen, denn die Menschen, die keine Ausbildung schaffen, das sind die Arbeitslosen von mor­gen. Das muss sich bessern, und dazu heute auch der erste Schritt in diesem Schul­rechtspaket! (Präsident Kopf übernimmt den Vorsitz.)

Als sehr, sehr vielversprechend sehe ich die neue Schuleingangsphase: Wie entwi­ckeln sich unsere Kinder? Man kann die Stärken und die Schwächen genau aufzeigen, man kann Talente fördern. Und genau das brauchen wir: Talente fördern, damit wir Ös­terreich wieder mit diesen guten Köpfen nach vorne bringen! Familienministerin Karma­sin entwickelt dazu jetzt auch einen Bildungspass, eine ganz tolle Einrichtung, wo man sehen kann, welche Stärken jedes einzelne Kind hat.

Eine Anregung vielleicht dazu bezüglich des lebenslangen Lernens: Der Bildungspass sollte sich auf das ganze Leben erstrecken, denn in einer heutigen erfolgreichen Ar­beitskarriere braucht es immer wieder neue Ausbildungen und immer wieder Weiterbil­dung.

Gemeinsam wollen wir daran arbeiten. Es gibt noch viele Fragen, und – das ist hier angeklungen – es braucht weitere Schritte, vor allem wenn man überlegt: Ist unser Bil­dungssystem schon auf die digitalen Herausforderungen vorbereitet? Sind wir denn da gerüstet? In diesen Bereichen entstehen viele neue Jobs. Es gibt viel zu tun; zum Bei-


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