Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll134. Sitzung / Seite 152

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Kinder investieren, die Bildungswege so gut wie möglich gestalten. Ich glaube, das wird damit in einem großen Ausmaß ermöglicht, weil die Sprachförderung an sich, das heißt die Investition in die Kompetenz des Kindes, miteinander kommunizieren zu können, In­halte verstehen zu können, genau durch diese gezielte Förderung, durch Sprachförder­gruppen, durch Sprachstartgruppen im Ausmaß von bis zu elf Wochenstunden – das ist keine Kleinigkeit, eine Sprache zu erlernen ist ein extrem anstrengender Prozess –, als wirklich wertvoller Teil gesehen wird.

Ganz zum Schluss möchte ich auch noch hervorheben, weil der Nationale Bildungs­bericht angesprochen worden ist: Ich freue mich über die Maßnahmen, die jetzt ge­kommen sind. Aber was im Nationalen Bildungsbericht noch drinsteht, Bezug nehmend auf Ihr Eingangsstatement, Frau Ministerin, dazu ist zu sagen, dass ich unbedingt möch­te, dass wir hin zu einer Gesellschaft kommen, in der soziale Ungleichheit, wie sie ak­tuell im Bildungssystem herrscht, nicht weiter verstärkt wird, dass wir vererbte Bildungs­entscheidungen der Eltern beziehungsweise die vererbte Bildung nicht einzementieren, sondern dass wir uns zu einer Gesellschaft hin entwickeln, für die gilt: Es ist nicht bloß eine Floskel, dass wir die gleichen Chancen für alle Kinder haben, sondern wir setzen das auch gemeinsam um, indem wir eine gemeinsame Bildungsinstitution für unsere Kin­der haben! – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)

18.20


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächste zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Himmel­bauer. – Bitte.

 


18.20.11

Abgeordnete Eva-Maria Himmelbauer, BSc (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Ministerin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Der erste Teil der Bildungsreform ist da, wir haben etwas länger darauf gewartet. Aber Frau Ministerin Hammerschmid hat uns dabei die ersten wichtigen Schritte im Bereich der Autonomie, des besseren Über­tritts vom Kindergarten hin zur Volksschule und auch im Bereich der Modernisierung der Schulverwaltung im Ausschuss vorgelegt. Viele der großen und vor allem wichtigen Themenbereiche – Schuleingangsphase oder auch die Sprachstartgruppen – wurden von meinen Kolleginnen und Kollegen schon intensiv angesprochen. Deswegen erlaube ich mir, zwei kleinere Bereiche aus diesem ganzen Paket herauszugreifen, die ich trotz ih­rer Kleinheit dennoch für relevant halte, auch für SchülerInnen und LehrerInnen.

Zum einen die Berufs- und Bildungsorientierung: eine Möglichkeit für Schülerinnen und Schüler ab der 8. Schulstufe, fünf Tage im Jahr für die Ausbildungsorientierung zu nut­zen. Das ist an sich nichts Neues, 2004 ist diese Möglichkeit verankert worden, galt aber bis dato nur für die 8. und 9. Schulstufe. Die Neuerung ist dabei die Ausweitung, dass diese Orientierungsphase über die 9. Schulstufe hinaus genutzt werden kann. Denn ein Wechsel kann auch zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen, wenn man merkt, dass die schulische Laufbahn dann doch nicht das ist, was einem liegt, oder weil einfach neue Interessen entdeckt werden. Diese fünf Tage sollen vor allem im Sinne von Schnupper­tagen gesehen und auch genutzt werden, beispielsweise um einen Tag in einem Lehr­betrieb zu verbringen und diesen auch kennenzulernen, um einfach Bildungs- und Be­rufsperspektiven ausloten zu können.

Das bietet auch die Chance für Unternehmen, sich die Schüler an den Betriebstagen in das Unternehmen zu holen, um sie wirklich die Tätigkeit, die sie dann vielleicht auch er­lernen oder ausüben können, erfahren zu lassen. Das kann dann auch eine Sicherheit für junge Menschen in ihrer Berufswahl bieten und den angestrebten Weg stärken.

Ich glaube, gerade was die Bildungs- und Berufsorientierung an unseren Schulen be­trifft, gehen wir hier schon einen sehr guten Weg, startend mit einem Begabungskom­pass, Talente Check – das hat auch viele andere Namen in den anderen Bundeslän-


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