Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll134. Sitzung / Seite 155

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mehr möglich ist. Dann frage ich Sie wirklich: Wie soll das Ganze funktionieren? In den Hauptfächern Lesen, Schreiben und Rechnen gibt es den Unterricht nicht, weil da Deutsch mit elf Wochenstunden unterrichtet wird. Wie funktioniert das Ganze? Also ich glaube nicht, dass das funktionieren wird. Ich bin gespannt. Wir halten unseren An­spruch aufrecht, dass vor Eintritt in die Regelschule ausreichend Deutschkenntnisse vor­handen sein müssen.

Nun zu Tagesordnungspunkt 6, den man bisher nahezu nicht angesprochen hat, be­treffend das landwirtschaftliche Schulwesen: Da gibt es ja eine Änderung. Da werden im Wesentlichen die Mittel und die Ausbildungsschwerpunkte beginnend ab dem Schul­jahr 2019/2020 zukünftig in Tirol, in Rotholz im Zillertal, konzentriert, wo der Schwer­punkt mit dem Sitz der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft und Ernährung sowie Lebensmittel- und Biotechnologie festgemacht wird.

Wir sind absolut für eine Professionalisierung und für eine Intensivierung der landwirt­schaftlichen Ausbildung. Wir geben allerdings auch zu bedenken, dass ab dem Schul­jahr 2019/2020 die HBLA in Kematen geschlossen wird. Die HBLA in Kematen ist eine landwirtschaftliche Schule, die ein ausgesprochen gutes und positives Image nicht nur in Tirol genießt. Sie wurde im Jahre 1959 gegründet und ist seit damals auch im Schul­wesen in Tirol hervorragend positioniert.

Da hat es auch eine Unterschriftenaktion seitens der Eltern gegeben – immerhin 25 000 Un­terschriften, die über eine Petition auch in das Parlament gekommen sind. Viele Eltern sind der Meinung, dass sich das sehr ungünstig für sie auswirkt, speziell jene aus den Bezirken Imst, Landeck und Reutte, weil die Kinder aus diesen Bezirken zukünftig au­tomatisch in ein Internat in Rotholz gehen müssen, wenn sie diese landwirtschaftliche Schule besuchen müssen. Wie Sie wissen, ist das mit zusätzlichen Ausbildungskosten für die Eltern verbunden.

Um das auf den Punkt zu bringen: Die Schule in Rotholz wird professionalisiert – das ist in Ordnung –, aber auf der anderen Seite wird die Landwirtschaftsschule in Kema­ten zugesperrt, was auch mit Einschränkungen verbunden ist, speziell für Schüler aus dem Westen Tirols, aus den Bezirken Imst, Landeck und Reutte.

Und ich verstehe die Eltern, wir Freiheitliche verstehen die Eltern. Wir werden diesen Prozess möglicherweise nicht mehr aufhalten können. Wir bedauern das sehr, zumal Ke­maten, wie schon von mir erwähnt, schulpolitisch sehr gut und sehr positiv im Schul­wesen in Tirol eingeführt war und ist. (Beifall bei der FPÖ.)

18.33


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Ing. Hofinger zu Wort. – Bitte.

 


18.33.55

Abgeordneter Ing. Manfred Hofinger (ÖVP): Geschätzter Herr Präsident! Frau Bun­desministerin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Es freut mich ganz besonders, dass wir heute mit dem Schulrechtspaket den ersten Teil des Bildungspaketes umsetzen können.

Ich glaube, man kann das Ganze so zusammenfassen, dass wir uns bewusst sind, dass wir die Grundkompetenzen Lesen, Rechnen und Schreiben einfach fördern müssen. Da­zu gehören eine gute Sprachförderung sowie ein besserer Übergang vom Kindergarten in die Volksschule und so weiter.

Aber es geht bei diesem Schulrechtspaket auch darum, dass wir die berufsbildenden Schulen etwas ändern. Ich möchte da einen speziellen Punkt herausgreifen, der für uns Oberösterreicher ganz wichtig ist: Wir bringen europaweit ein neues Ausbildungssys­tem für die Forstwarte auf die Reihe. Mit dieser gesetzlichen Regelung schaffen wir es,


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