Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll134. Sitzung / Seite 163

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Das sind lediglich allgemeine Appelle. Ich bitte schon, dass wir uns da künftig ein biss­chen mehr Gedanken machen, ein bisschen konkreter werden, und dann ist es eine Na­gelprobe. Mit solch allgemeinen Anträgen allein machen wir uns – ich würde nicht das starke Wort lächerlich verwenden wollen –, machen wir es uns zu einfach. Eine kon­krete Forderung soll dabei sein. Machen wir wenigstens kleine Schrittchen!

Das Ergebnis des heutigen Tages ist, wenn ich Kollegin Kucharowits glauben soll, die Wende in der Schule, die Wende in Sachen Demokratie im Bildungsbereich. – Bitte, das kann es wohl nicht sein. Versuchen wir, das nächste Mal Nägel mit Köpfen zu ma­chen, wenigstens eine konkrete Forderung aufzustellen! Das wäre die Nagelprobe für die Regierungsparteien, ob sie dann mitgehen.

Ansonsten okay, viel heiße Luft. Wir stimmen dennoch zu. (Beifall bei den Grünen so­wie des Abg. Strolz.)

18.59


Präsident Karlheinz Kopf: Nächster Redner: Herr Klubobmann Dr. Matthias Strolz. – Bitte.

 


19.00.05

Abgeordneter Mag. Dr. Matthias Strolz (NEOS): Herr Präsident! Frau Ministerin! Lie­be Kolleginnen und Kollegen! Lieber Harald Walser, jawohl, das ist nicht konkret ge­nug – das sehe ich auch so.

Es ist ein Stück weit als pädagogisch wertvolle Vorgangsweise zu interpretieren. Das ist eine Gehschule für den neuen Stil. Ich habe das Gefühl, hätten wir diese Gehschule nicht gewährt, dann wäre der Antrag halt gestorben, bevor er irgendwie eine Chance gehabt hätte, überhaupt ins Gehen zu kommen, und so ist es auch zu sehen.

Noch einmal: Ich anerkenne, dass hier tatsächlich im Vorfeld des letzten Unterrichtsaus­schusses etwas geschehen ist, das, seit wir in diesem Parlament sind, noch nie ge­schehen ist: nämlich dass die Regierungsparteien im Vorfeld auf uns zugekommen sind und zumindest verstehen wollten: Was wollt ihr eigentlich?

Das ist bisher noch nie geschehen, obwohl es viele Menschen, die heute zusehen, wohl für das Normalste in der Welt halten würden, dass die eine Hälfte des Parlaments verstehen will, was die andere Hälfte will, nachdem sie viele Stunden in ihre Arbeit in­vestiert hat. Das ist zum ersten Mal geschehen, und da wollte ich nicht die kalte Schul­ter zeigen. Deswegen finde ich dieses Bekenntnis – wiewohl sehr lose – doch wichtig.

Ich finde das Bekenntnis auch wichtig für Sie, Frau Bundesministerin, das ist quasi die Weggabe an Sie für die nächsten Monate und Jahre. Es ist wichtig, dass wir sagen: Wir wollen die Schulpartner einbinden, und zwar an der Schule vor Ort. Die Schule ist – und das ist das Bekenntnis dieses Antrags – eine lernende Organisation, die als solche nur inklusiv zu verstehen ist, in dem Sinn, dass alle Betroffenen auch Beteiligte und da­mit in die Verantwortung eingebunden sind: die Schülerinnen und Schüler, die Pädago­ginnen und Pädagogen, die Eltern und alle, die an der Schule möglicherweise in ande­rer Form als Bedienstete im nicht-pädagogischen Bereich aktiv sind.

Ich halte dieses Bekenntnis für wichtig. Frau Ministerin, wenn Sie und die Regierungs­parteien es ernst meinen, dann heißt das aber auch, dass Sie natürlich die Einbindung in den nächsten fünf Paketen der Schulpartner, die noch ausständig sind, liefern müs­sen, ansonsten war die Gehhilfe umsonst. Wir werden natürlich beim nächsten Mal beim Abgehen von unseren Vorstellungen nicht mehr so großzügig sein, denn unsere Ursprungs­vorstellungen waren wesentlich konkreter.

Wie gesagt, es ist ein Goodwill. Wenn wir einen Beitrag zu den nächsten fünf Teilpa­keten leisten können, dann machen wir es. Wenn wir einen Beitrag zu dem neuen Stil


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