Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll136. Sitzung / Seite 135

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diesen Jugendlichen? Gar nichts! Ich unterstütze alle Maßnahmen, die dazu dienen, das Bildungssystem zu verbessern. Da gibt es viele Vorschläge. Bitte setzen wir sie um! Aber für diese Jugendlichen, die wir hier erreichen wollen, ist es wichtig, jetzt nachzu­gehen, ihnen Hilfe anzubieten und dann auch davon zu lernen, wie wir diese Jugendli­chen tatsächlich erreichen können.

Ich bedanke mich bei allen Abgeordneten, die das auch gesagt haben. Es geht darum, den Jugendlichen eine Chance zu geben. Es geht darum, jetzt sehr deutlich zu machen, dass diese Jugendlichen auch eine Ausbildung bekommen.

Und ich sage eines dazu: Wenn wir solchen Jugendlichen nachgehen, wenn wir sie fin­den, wenn wir ihnen ein Angebot machen, dann fallen sie nicht aus einer Arbeitslosen­statistik heraus, nein, das Gegenteil ist der Fall: Wenn sie keine Arbeit haben, fallen sie hinein, und das ist genau der Unterschied! Wir wollen allen Jugendlichen eine Chance geben.

Zudem bedanke ich mich ausdrücklich bei den Grünen, dass sie auch bereit sind, in ei­ner schwierigen Situation dem auch die Zustimmung zu erteilen. Danke dafür! Ich sage aber auch eines ganz klar und deutlich: Ich glaube, wir sind ein Land, das die Kraft ha­ben sollte, allen Menschen zwischen dem 15. und 18. Lebensjahr, die sich gerechtfer­tigt in Österreich aufhalten, auch einen Zugang zur Ausbildung zu ermöglichen. (Beifall bei SPÖ und Grünen sowie des Abg. Wöginger.)

14.36


Präsident Ing. Norbert Hofer: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Belakowitsch-Jenewein. – Bitte.

 


14.36.45

Abgeordnete Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein (FPÖ): Herr Präsident! Herr Bun­desminister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Ja, Herr Bundesminister, das sind ja schö­ne Worte, die Sie hier sagen, und das klingt auch gut: Alle Jugendlichen sollen die Mög­lichkeit haben, eine Ausbildung zu bekommen. – So weit, so gut.

Herr Bundesminister, Sie wissen genau, das gibt es heute schon. Es gibt nämlich ei­nen Rechtsanspruch für alle jungen Menschen, eine Lehrstelle zu bekommen, und wenn es keine betriebliche ist, dann eben in einer der überbetrieblichen Lehrwerkstätten. Auf­fällig ist dabei allerdings schon, dass die in den letzten Jahren ein bisschen wie die Schwammerln aus dem Boden geschossen sind. Man sollte auch nicht vergessen, dass die Ausbildung in der Lehrwerkstätte mehr als dreimal so teuer ist wie eine betriebliche Lehre. Das heißt, wir haben hier in den letzten Jahren schon sehr viel Geld in die Hand genommen.

Jetzt komme ich zum eigentlichen Punkt, auf den ich hinaus möchte: Unter Ihrem Vor­gänger gab es für den Sozialausschuss einmal einen Besuch in einer solchen überbe­trieblichen Lehrwerkstätte in Wien, betrieben von Jugend am Werk. Damals haben wir nicht nur die Lehrwerkstätte angesehen, sondern wir haben natürlich auch Informationen bekommen.

Etwas war damals schon interessant – und Frau Königsberger-Ludwig, sofern ich mich richtig erinnere, waren Sie sogar dabei –: Der, der uns damals dort durchgeführt hat und uns das alles erklärt hat, hat erstens gesagt, dass es weit über 90 Prozent Jugendliche mit Migrationshintergrund sind, damals bereits, noch lange vor dieser großen Flücht­lingswelle, die wir jetzt haben. Das heißt, das ist ein Problem im Bereich der Zuwande­rung, das wir uns importiert haben, dass viele Menschen, die hier herkommen, den Sinn in einer Ausbildung auch gar nicht so sehen, weil es auch nicht so gewachsen ist.

Das Zweite, was er dort schon gesagt hat – und das war das viel Spannendere –, ist: Es gibt einen bestimmten Prozentsatz von Jugendlichen, die kommen hierher und sollen halt


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