Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll140. Sitzung / Seite 60

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Wir bemühen uns darum, das eben zu erweitern: nicht nur beim rohen Fleisch, bei der rohen Milch, sondern auch bei Verarbeitungsprodukten, zum Beispiel in der Gastrono­mie oder auch der Lebensmittelindustrie. (Abg. Pirklhuber: Ja, super!)

Wir haben uns vor Jahren – nach dem Pferdefleischskandal – im Kreise der Agrarmi­nister auf der europäischen Ebene geeinigt, dass auch in verarbeiteten Lebensmitteln draufstehen muss, woher zum Beispiel das Rindfleisch kommt, das drinnen verarbeitet ist. Da gibt es klare Beschlüsse. (Abg. Pirklhuber: Aber das haben wir nicht beschlos­sen!) Das wurde von der Europäischen Kommission verworfen, was schade ist. Wir soll­ten an diesem Thema dranbleiben (Abg. Pirklhuber: Gern!), und dann werden wir un­serer bäuerlichen Landwirtschaft auch eine Chance einräumen können. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Cap.)

15.53


Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Mag. Unterrai­ner. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


15.53.14

Abgeordneter Mag. Maximilian Unterrainer (SPÖ): Ja, wir haben es geschafft, in der letzten Zeit Erleichterungen für die verschiedensten Veranstaltungen durchzusetzen, genauso wie etwa für die Sportkantinen, die Vereine und die Wirte, und es wurde auch diese Woche im Ministerrat die Bereinigung der Gewerbeordnung beschlossen. Ganz besonders freut es mich auch, dass diese Regierung eine Initiative für Qualität und Zu­sammenarbeit in Tourismus und Landwirtschaft gesetzt hat und dies über alle Partei­grenzen hinweg eine Mehrheit gefunden hat. (Präsidentin Bures übernimmt den Vor­sitz.)

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Minister! Kolleginnen und Kollegen! Meine Damen und Herren auf der Besuchergalerie und vor den Fernsehgeräten! Es geht tatsächlich ein Ruck durch dieses Land. Viele Menschen freuen sich über den neuen Schwung in der Regierungsarbeit. Maßgeblich sind dabei vor allen Dingen zwei Komponenten: der New Deal des Bundeskanzlers und die sehr konstruktive Zusam­menarbeit zwischen den Regierungsparteien.

Wenn wir heute über die Zusammenarbeit zwischen Tourismus und Landwirtschaft sprechen, so möchte ich als Tourismussprecher die Bedeutung dieses Themas ganz be­sonders hervorheben. Gerade die Regionalisierung bringt für beide Branchen großarti­ge Vorteile mit sich. Für die Landwirtschaft ergibt sich durch die Spezialisierung die Möglichkeit, die Preisgestaltung zu erleichtern. Für den Tourismus ist es ein entschei­dender Vorteil, weil sich durch die Regionalität auch der Standort und das Image mas­siv hervorheben können.

Die Zahlen bestätigen dabei eindeutig, dass regionale Lebensmittel an Bedeutung ge­winnen. So gab es in den letzten Jahren einen enormen Anstieg bei der Nachfrage nach Spezialitäten – bis zu 35 Prozent pro Jahr. Dazu gibt es ja eine Fülle von interes­santen Beispielen, wo das sehr gut funktioniert, und darüber haben wir heute ja schon viel gehört, ich meine beispielsweise die Genussregionen oder, wenn ich an meine Heimat denke, etwa die Nordtiroler Gemüsebauern, die einfach mit ihrer unschlagba­ren Frische punkten können.

Aus touristischer Sicht ist relevant, dass diese Entwicklung nicht nur in Österreich statt­findet, sondern etwa auch in jenen Ländern, die für uns nach wie vor große und wich­tige Herkunftsländer sind, wie die Niederlande, Italien oder Deutschland.

Abschließend möchte ich eines noch ganz deutlich sagen: Wenn wir über regionale Le­bensmittel sprechen, dann müssen wir ebenfalls im Auge behalten, dass es dafür auch weiterhin einen europaweiten Schutz der Herkunftsbestimmungen geben muss. Kei­nesfalls darf dies durch etwaige Freihandelsabkommen wie CETA, TiSA oder TTIP un-


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