Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll140. Sitzung / Seite 59

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arbeiten, der dieses Anliegen zum Ziel hat. Es geht darum, die hohe Qualität, die wir hier in Österreich im gesamten landwirtschaftlichen Produktionsbereich haben, zu hal­ten, um diese in Form bester landwirtschaftlicher Produkte genießen zu können.

Ich vertrete dabei eine Region, die genau diesen Zugang lebt, nämlich einen Zugang, der schätzt, welche Produkte Österreich zu bieten hat. Dabei komme ich nicht umhin, auch darauf hinzuweisen, dass hinter jeder Produktion landwirtschaftlicher Produkte und hinter jeder funktionierenden Gastronomie auch Menschen stehen – Menschen, die ih­re Leistung zur Verfügung stellen. Diese Menschen dürfen nicht vergessen werden, vor allem dann nicht, wenn es um Arbeitskräfte im Tourismus geht. (Beifall bei der SPÖ so­wie des Abg. Steinbichler.)

Viele dieser Arbeitskräfte kommen aber auch aus dem landwirtschaftlichen Bereich. Dabei ist zu beachten: Auch wenn das Produkt, das verkauft wird, noch so gut ist und noch so heimisch ist, so muss doch die Person, die das Produkt verkaufen soll, wissen, was er oder sie verkauft. Das setzt voraus, dass dem eine gute Ausbildung vorausgeht und auch eine entsprechende Wertschätzung im Sinne guter Bezahlung vorliegt. (Zwi­schenruf des Abg. Rädler.)

Das ist ein Punkt, der mir sehr wichtig ist und den ich immer wieder vorbringen werde. (Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Rädler.) Ich würde mich freuen, wenn wir hier im Hohen Haus nicht so oft über die Senkung von Lohnnebenkosten diskutieren würden, sondern darüber, wie wir die Sozialpartner bei ihren Verhandlungen unterstützen kön­nen, um entsprechende Löhne im Tourismusbereich zu bekommen. – Danke. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Sieber. – Bravorufe bei der SPÖ. – Abg. Jarolim: Der Ad­ler ist gelandet!)

15.50


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Berlako­vich. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


15.50.47

Abgeordneter Dipl.-Ing. Nikolaus Berlakovich (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Zu den Ausführungen meines Vorredners: Ja, Herr Kollege, genau das haben wir die letzten Jahre auch gemacht – wir haben uns bemüht, die Menschen, die zum Beispiel in Supermärkten an den Käsetheken stehen, an den Fleischtheken stehen, zu schulen, damit sie auch österreichischen Käse präsentieren können, österreichische Fleischqualität präsentieren können. Genau das, was Sie ge­sagt haben, machen wir auch und sollten wir verstärkt tun.

Das ist auch der richtige Weg, denn es nützt nichts, wenn die Bauern eine hohe Qua­lität erzeugen und diejenigen, die das verkaufen, zu wenig darüber wissen. Genau die­se Partnerschaft forcieren wir seit Jahren, nicht nur mit dem Lebensmittelhandel, son­dern auch mit der Gastronomie, mit den Gastwirten.

Einige Vorredner haben kritisiert, dass es in Österreich eine Vielzahl von Gütesiegeln gibt. Das stimmt, nur ziehen manche den falschen Schluss daraus, denn sie sagen, die Konsequenz aus den vielen Gütesiegeln ist, dass das AMA-Gütesiegel reformiert ge­hört.

Das Gegenteil ist der Fall! Wir leben in einem freien Markt, wo jeder ein Gütesiegel machen kann, und die Vielzahl der Gütesiegel kommt aufgrund privater Initiativen zu­stande: dass ein Supermarkt mit einer NGO eine Initiative startet, dass eine bäuerliche Gemeinschaft eine Marke kreiert, dass eine Wirtegemeinschaft eine Marke kreiert. Das einzige staatlich anerkannte Gütesiegel ist jedoch das AMA-Gütesiegel, und daher ist es sinnvoll, das zu erhalten (Beifall bei der ÖVP – Zwischenruf des Abg. Steinbichler), weil das dem Konsumenten auch die Sicherheit bietet, wirklich österreichische Qualität zu haben, dass also Österreich auch drin ist.

 


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