Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll146. Sitzung / Seite 160

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18.05.34

Abgeordnete Dipl.-Kffr. (FH) Elisabeth Pfurtscheller (ÖVP): Herr Präsident! Sehr ge­ehrter Herr Minister! Sehr geehrter Herr Staatssekretär! Geschätzte Kolleginnen und Kol­legen! 1993 hat Bill Gates gedacht, dass das Internet ein Hype sei, der wieder vorbei­geht, aber er hat ganz schnell gemerkt, dass dem nicht so ist, und hat dann kurze Zeit später gesagt: „Das Internet ist wie eine Welle: Entweder man lernt, auf ihr zu schwim­men, oder man geht unter.“ – Österreich hat großes Potenzial, gut mitzuschwimmen, aber es hat auch Nachholbedarf; darauf sind meine Vorrednerinnen und Vorredner schon ein­gegangen.

In Sachen Digitalisierung herrscht laufender Optimierungsbedarf. Wir dürfen uns beim Breitbandausbau nicht damit begnügen, dass wir uns im internationalen Vergleich im Mit­telfeld befinden oder da mitspielen, sondern wir müssen schauen, dass wir zu den Spit­zenreitern wie Südkorea, Singapur oder Israel aufschließen.

Teilweise ist die Breitbandstrategie, so wie sie jetzt vom Bund und auch von den Bun­desländern umgesetzt wird, technisch schon wieder ein bisschen überholt, denn es ist nicht sehr sinnvoll, jedes Haus an das Glasfasernetz anzuschließen, wenn es durch den rasanten technologischen Fortschritt auch möglich ist, die letzten Meter mobil zurück­zulegen, denn das spart Kosten und beschleunigt den Ausbau.

Jedermann spricht momentan vom 4G/LTE-Netz, aber wir müssen uns darauf konzen­trieren, dass die neueste 5G-Technologie in Österreich Einzug halten soll, und zwar so bald als möglich.

Sehr geehrte Damen und Herren, der freie Fluss der Daten ist zum Rohstoff von Arbeit und Wirtschaft geworden, wobei es da natürlich auch um Chancengleichheit geht. Auch für uns von der ÖVP ist klar, der Zugang zu Highspeed-Internet muss genauso selbst­verständlich sein wie der Zugang zu Wasser und zu Strom, denn laut Weltbank sorgt ein Anstieg der Breitbanddurchdringung von 10 Prozent für eine Erhöhung des BIP um 1,2 Prozent.

Ich bin sehr froh darüber, dass sich eigentlich alle Vorrednerinnen und Vorredner dazu bekannt haben, dass der Ausbau in den ländlichen Regionen sehr wichtig dafür ist, dass die Wettbewerbsfähigkeit am Land erhalten bleibt. Ich bin natürlich derselben Meinung und würde ganz gerne noch kurz auf einen Aspekt eingehen, den meine Vorrednerin­nen und Vorredner noch nicht erwähnt haben: Die Internetrevolution führt auch zu ei­ner Mobilitätsrevolution. Die Digitalisierung leistet einen wesentlichen Beitrag zur effi­zienteren, flexibleren und insgesamt leistungsfähigeren Gestaltung von Verkehrssys­temen. Intelligente Mobilität sichert die Wettbewerbsfähigkeit und auch die Standorte, speziell auch am Land.

Da finde ich vor allem das Thema Sicherheit und effiziente Ressourcennutzung wichtig. Verkehre, die gesteuert werden, die flüssig sind, sind natürlich weitaus weniger anfällig für Unfälle, und dadurch werden auch Energie und Ressourcen gespart. Deswegen ist es für uns im ländlichen Bereich sehr wichtig, die Attraktivität durch den Breitbandaus­bau zu erhalten.

Noch ein letzter Satz: Es wird ja immer wieder über die Smart City gesprochen und dis­kutiert. Ich würde vorschlagen, dass wir uns wie unsere deutschen Kollegen einmal ge­nauer über Initiativen wie Smart Country unterhalten, die nach Überzeugung der Deut­schen und auch nach meiner Überzeugung zu einer Renaissance der Regionen führen könnten. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP, bei Abgeordneten der SPÖ sowie der Abg. Lichtenecker.)

18.09


Präsident Karlheinz Kopf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Willi. – Bitte.

 


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