18.05
Abgeordnete Dipl.-Kffr. (FH) Elisabeth Pfurtscheller (ÖVP): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Minister! Sehr geehrter Herr Staatssekretär! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! 1993 hat Bill Gates gedacht, dass das Internet ein Hype sei, der wieder vorbeigeht, aber er hat ganz schnell gemerkt, dass dem nicht so ist, und hat dann kurze Zeit später gesagt: „Das Internet ist wie eine Welle: Entweder man lernt, auf ihr zu schwimmen, oder man geht unter.“ – Österreich hat großes Potenzial, gut mitzuschwimmen, aber es hat auch Nachholbedarf; darauf sind meine Vorrednerinnen und Vorredner schon eingegangen.
In Sachen Digitalisierung herrscht laufender Optimierungsbedarf. Wir dürfen uns beim Breitbandausbau nicht damit begnügen, dass wir uns im internationalen Vergleich im Mittelfeld befinden oder da mitspielen, sondern wir müssen schauen, dass wir zu den Spitzenreitern wie Südkorea, Singapur oder Israel aufschließen.
Teilweise ist die Breitbandstrategie, so wie sie jetzt vom Bund und auch von den Bundesländern umgesetzt wird, technisch schon wieder ein bisschen überholt, denn es ist nicht sehr sinnvoll, jedes Haus an das Glasfasernetz anzuschließen, wenn es durch den rasanten technologischen Fortschritt auch möglich ist, die letzten Meter mobil zurückzulegen, denn das spart Kosten und beschleunigt den Ausbau.
Jedermann spricht momentan vom 4G/LTE-Netz, aber wir müssen uns darauf konzentrieren, dass die neueste 5G-Technologie in Österreich Einzug halten soll, und zwar so bald als möglich.
Sehr geehrte Damen und Herren, der freie Fluss der Daten ist zum Rohstoff von Arbeit und Wirtschaft geworden, wobei es da natürlich auch um Chancengleichheit geht. Auch für uns von der ÖVP ist klar, der Zugang zu Highspeed-Internet muss genauso selbstverständlich sein wie der Zugang zu Wasser und zu Strom, denn laut Weltbank sorgt ein Anstieg der Breitbanddurchdringung von 10 Prozent für eine Erhöhung des BIP um 1,2 Prozent.
Ich bin sehr froh darüber, dass sich eigentlich alle Vorrednerinnen und Vorredner dazu bekannt haben, dass der Ausbau in den ländlichen Regionen sehr wichtig dafür ist, dass die Wettbewerbsfähigkeit am Land erhalten bleibt. Ich bin natürlich derselben Meinung und würde ganz gerne noch kurz auf einen Aspekt eingehen, den meine Vorrednerinnen und Vorredner noch nicht erwähnt haben: Die Internetrevolution führt auch zu einer Mobilitätsrevolution. Die Digitalisierung leistet einen wesentlichen Beitrag zur effizienteren, flexibleren und insgesamt leistungsfähigeren Gestaltung von Verkehrssystemen. Intelligente Mobilität sichert die Wettbewerbsfähigkeit und auch die Standorte, speziell auch am Land.
Da finde ich vor allem das Thema Sicherheit und effiziente Ressourcennutzung wichtig. Verkehre, die gesteuert werden, die flüssig sind, sind natürlich weitaus weniger anfällig für Unfälle, und dadurch werden auch Energie und Ressourcen gespart. Deswegen ist es für uns im ländlichen Bereich sehr wichtig, die Attraktivität durch den Breitbandausbau zu erhalten.
Noch ein letzter Satz: Es wird ja immer wieder über die Smart City gesprochen und diskutiert. Ich würde vorschlagen, dass wir uns wie unsere deutschen Kollegen einmal genauer über Initiativen wie Smart Country unterhalten, die nach Überzeugung der Deutschen und auch nach meiner Überzeugung zu einer Renaissance der Regionen führen könnten. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP, bei Abgeordneten der SPÖ sowie der Abg. Lichtenecker.)
18.09
Präsident Karlheinz Kopf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Willi. – Bitte.
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