Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll146. Sitzung / Seite 189

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Ich bin auch der Meinung, es ist nicht jedes Kind integrativ oder inklusiv in der Klasse zu betreuen. Die Lehrerschaft ist der Meinung, dass sie noch nicht besonders gut vor­bereitet ist, diese Aufgabe im Regelschulwesen zu übernehmen, denn häufig fehlt es da an Fortbildungsangeboten und an Unterrichtsmaterialien. Es braucht auch die nötige Zeit und Motivation, eine Klasse integrativ zu betreuen. Und wie gesagt, es sind auch die Gebäude noch nicht überall barrierefrei und müssen dementsprechend umgebaut wer­den.

Es darf einfach das Neue nicht der Feind des Bewährten sein. Die Sonderpädagogi­schen Zentren leisten gute Arbeit, und ich denke, wir müssen das Ganze individuell für jedes Kind betrachten. Ich will aber auch die hervorragende Arbeit, die von den Leh­rern in den Sonderschulen, aber auch in den Regelschulen geleistet wird, einmal in den Vordergrund rücken, und so möchte ich allen Lehrern ein herzliches Dankeschön sagen.

Aber das Wichtigste ist: Im Zentrum der Überlegungen muss immer das Kind stehen, und die Frage muss lauten: Was ist das Beste für die Förderung des Kindes? Was muss sichergestellt werden, damit die Schule in Zukunft die bestmöglichen Chancen für das Kind bieten kann? Somit ist natürlich die Möglichkeit zur Integration eine wichtige, aber auch Spezialeinrichtungen werden in Zukunft notwendig sein.

Wir haben diese Bürgerinitiative dem Unterrichtsausschuss zugewiesen, und dort, den­ke ich, wird sie bestens beraten. (Beifall bei der ÖVP.)

19.50


Präsident Karlheinz Kopf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Hell. – Bitte.

 


19.50.37

Abgeordneter Johann Hell (SPÖ): Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Eine der großen Herausforderungen im letzten Jahr war – und ist natürlich auch in der Ge­genwart – die Bewältigung der Flüchtlingsströme, die Unterbringung und die Eingliede­rung von Asylwerberinnen und Asylwerbern.

Im September 2015 wurde die Bürgerinitiative 86/BI betreffend menschenwürdige Auf­nahme von AsylwerberInnen eingebracht. Darin wird die Unterbringung von Asylwer­bern nach menschenrechtlichen Standards gefordert, konkret: Bereitstellung menschen­würdiger Unterkünfte, ausreichende Nahrungs- und Gesundheitsversorgung, besonde­re Maßnahmen für schutzbedürftige Gruppen wie kranke, schwangere oder minderjäh­rige Flüchtlinge.

Meine Damen und Herren, dass Österreich den riesigen Zustrom von Flüchtlingen über­haupt bewältigen konnte, ist der großartigen Leistung von Polizei, Bundesheer, Rotem Kreuz, Arbeiter-Samariter-Bund, Caritas und vielen anderen Organisationen zu verdan­ken, aber einen wesentlichen Beitrag dazu haben vor allem private Personen geleistet, die durch ihren Einsatz wesentlich dazu beigetragen haben, dass wir diese Situation entschärfen konnten. Sie haben den flüchtenden Menschen Unterstützung und Beglei­tung angedeihen lassen und haben sie auch in vielen Bereichen, was die Unterbrin­gung betrifft, entsprechend mitversorgt. Vor allem in vielen kleinen Gemeinden war die Mithilfe privater Personen unabkömmlich.

Ich darf mich auch von dieser Stelle aus bei allen privaten Personen, Vereinen und Or­ganisationen recht herzlich für diese Unterstützung bedanken.

Es ist wahrscheinlich für jeden unbestritten, dass in den ersten Monaten des großen Zuzuges natürlich nicht alles so funktioniert hat, wie wir es gerne gehabt hätten. Letzt­endlich aber – und das zeigen auch die fünf Stellungnahmen – sind die notwendigen Rah­menbedingungen vonseiten des Bundes und der Länder vorhanden, die sicherstellen, dass wir die entsprechenden Aufgaben erfüllen können.

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite