Ich bin auch der Meinung, es ist nicht jedes Kind integrativ oder inklusiv in der Klasse zu betreuen. Die Lehrerschaft ist der Meinung, dass sie noch nicht besonders gut vorbereitet ist, diese Aufgabe im Regelschulwesen zu übernehmen, denn häufig fehlt es da an Fortbildungsangeboten und an Unterrichtsmaterialien. Es braucht auch die nötige Zeit und Motivation, eine Klasse integrativ zu betreuen. Und wie gesagt, es sind auch die Gebäude noch nicht überall barrierefrei und müssen dementsprechend umgebaut werden.
Es darf einfach das Neue nicht der Feind des Bewährten sein. Die Sonderpädagogischen Zentren leisten gute Arbeit, und ich denke, wir müssen das Ganze individuell für jedes Kind betrachten. Ich will aber auch die hervorragende Arbeit, die von den Lehrern in den Sonderschulen, aber auch in den Regelschulen geleistet wird, einmal in den Vordergrund rücken, und so möchte ich allen Lehrern ein herzliches Dankeschön sagen.
Aber das Wichtigste ist: Im Zentrum der Überlegungen muss immer das Kind stehen, und die Frage muss lauten: Was ist das Beste für die Förderung des Kindes? Was muss sichergestellt werden, damit die Schule in Zukunft die bestmöglichen Chancen für das Kind bieten kann? Somit ist natürlich die Möglichkeit zur Integration eine wichtige, aber auch Spezialeinrichtungen werden in Zukunft notwendig sein.
Wir haben diese Bürgerinitiative dem Unterrichtsausschuss zugewiesen, und dort, denke ich, wird sie bestens beraten. (Beifall bei der ÖVP.)
19.50
Präsident Karlheinz Kopf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Hell. – Bitte.
19.50
Abgeordneter Johann Hell (SPÖ): Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Eine der großen Herausforderungen im letzten Jahr war – und ist natürlich auch in der Gegenwart – die Bewältigung der Flüchtlingsströme, die Unterbringung und die Eingliederung von Asylwerberinnen und Asylwerbern.
Im September 2015 wurde die Bürgerinitiative 86/BI betreffend menschenwürdige Aufnahme von AsylwerberInnen eingebracht. Darin wird die Unterbringung von Asylwerbern nach menschenrechtlichen Standards gefordert, konkret: Bereitstellung menschenwürdiger Unterkünfte, ausreichende Nahrungs- und Gesundheitsversorgung, besondere Maßnahmen für schutzbedürftige Gruppen wie kranke, schwangere oder minderjährige Flüchtlinge.
Meine Damen und Herren, dass Österreich den riesigen Zustrom von Flüchtlingen überhaupt bewältigen konnte, ist der großartigen Leistung von Polizei, Bundesheer, Rotem Kreuz, Arbeiter-Samariter-Bund, Caritas und vielen anderen Organisationen zu verdanken, aber einen wesentlichen Beitrag dazu haben vor allem private Personen geleistet, die durch ihren Einsatz wesentlich dazu beigetragen haben, dass wir diese Situation entschärfen konnten. Sie haben den flüchtenden Menschen Unterstützung und Begleitung angedeihen lassen und haben sie auch in vielen Bereichen, was die Unterbringung betrifft, entsprechend mitversorgt. Vor allem in vielen kleinen Gemeinden war die Mithilfe privater Personen unabkömmlich.
Ich darf mich auch von dieser Stelle aus bei allen privaten Personen, Vereinen und Organisationen recht herzlich für diese Unterstützung bedanken.
Es ist wahrscheinlich für jeden unbestritten, dass in den ersten Monaten des großen Zuzuges natürlich nicht alles so funktioniert hat, wie wir es gerne gehabt hätten. Letztendlich aber – und das zeigen auch die fünf Stellungnahmen – sind die notwendigen Rahmenbedingungen vonseiten des Bundes und der Länder vorhanden, die sicherstellen, dass wir die entsprechenden Aufgaben erfüllen können.
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