Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll148. Sitzung / Seite 27

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schenrufe der Abgeordneten Wöginger und Moser.) Am 17. November wurde präsentiert: High five, fast geile Bildungsreform. Und dann wurde gesagt: Wir setzen bis Juni 2016 um. – Sie haben nur ein Sechzehntel bis ein Sechstel, wenn man es gut schätzt, umgesetzt; 0,2 ungefähr, abgerundet null. Die Bildungsreform ist und bleibt eine Nullnummer für die Bevölkerung. Drittes Versprechen – Behauptungskünstler SPÖ und ÖVP. (Der Redner blättert auf der Spielstandsanzeige ein weiteres Mal um, sodass „3 : 0“ zu lesen ist. – Abg. Strache: Wieder ein Tor!) – Ja, Sie schießen hier Tore auf der Wortebene, aber für die Bevölkerung schaut null raus. So müssen Sie das lesen, Herr Strache! Es ist ein bisschen … (Ruf bei der FPÖ: 3 : 0 für die …!) – Wieso?

Bürokratieabbau: Sie haben im letzten Jahr einen umfassenden Bürokratieabbau versprochen, Herr Minister! (Bundesminister Schelling: Kommt ja!) – Ja, kommt, kommt! Sie sagen jedes Mal: Kommt, kommt, kommt! Und derweil keilen Sie mit dem eigenen Koalitionspartner. Es ist im Budget nichts von Bürokratiereform abgebildet, während der Klein- und Mittelbetrieb an der Überforderung leidet. Vierte Behauptung von Schelling – Nullnummer für die Bevölkerung. (Der Redner blättert auf der Spielstandsanzeige ein weiteres Mal um, sodass „4 : 0“ zu lesen ist.)

Schlussendlich: Pensionsreform. Herr Minister, Sie haben Ende Februar 2016 ange­kündigt, es gibt eine große Pensionsreform. Und da muss sich auch die SPÖ anhalten, denn die Zahlen sind natürlich gewaltig. Der Herr Minister zeigt es auch auf. – Wir gehen von 20 Milliarden € Pensionsfinanzierung auf 23,4 Milliarden € im Jahr 2020. Es kommt keine Reform. (Der Redner blättert auf der Spielstandsanzeige ein weiteres Mal um, sodass „5 : 0“ zu lesen ist. – Zwischenruf des Abg. Wöginger.)

Es kommt keine Reform. Sie behaupten: Pensionsreform – einmal mehr die ÖVP, so wie die ÖVP seit 10 858 Tagen in der Regierung ist und immer Dinge behauptet. Sie behauptet gegenüber der Bevölkerung: Wir senken die Steuern, keine neuen Steuern – seit über 10 000 Tagen. Und was haben Sie gemacht? – Die höchste Steuerquote, die wir gesehen haben! (Abg. Tamandl: Und die Steuerreform ist nichts?) – Die kalte Progression frisst auch diese Steuerreform. Innerhalb von drei Jahren ist die Steuer­reform weg, futsch. Das wissen Sie haargenau. (Neuerlicher Zwischenruf der Abg. Tamandl.)

Ich komme zum Schluss. (Abg. Rädler: Halbzeit!) Herr Minister, Sie liefern hier wirklich ein Zahlenvoodoo, und das ist wild. Der nächsten Regierung bürden Sie Dinge auf, die gewaltig sind. Wenn ich nur aufzähle: Sie haben jetzt 1 Milliarde € aus dem Banken­paket, damit Sie einen einmaligen Effekt haben. Sie haben die kalte Progression ange­kündigt, Sie bilden aber nicht ab, wie Sie sie finanzieren. (Bundesminister Schelling: … Budget!) Das sind 0,5 Milliarden € pro Jahr für die nächste Regierung, wo Sie ein Loch ausweisen. Sie haben zusätzlich pro Jahr ab 2020 4 Milliarden €. Wenn die Zinsen wieder auf das Niveau von vor der Krise ansteigen (Bundesminister Schelling: Bei 30-jährigen …!), dann haben wir zusätzlich 4 Milliarden € Zinsen pro Jahr. Das heißt: Der nächsten Regierung ab 2019 fehlen 10 Milliarden €, einmal nur locker hingeschaut.

Das heißt, es wird fast unmöglich sein, einen Kurs so weiter abzubilden wie bisher. Sie machen mit dem Budget des nächsten Jahres ein 5 : 0 gegen die Bevölkerung (Zwischenbemerkung von Vizekanzler Mitterlehner), das 54. Jahr in Folge Schulden, und das halte ich für verantwortungslos, zutiefst verantwortungslos, und für eine Ent­täuschung, eine volle Nullnummer für die Bevölkerung. (Beifall bei den NEOS. – Vizekanzler Mitterlehner: Wer hat jetzt gewonnen?) – 5 : 0! (Vizekanzler Mitterlehner: … Tischtennis! – Zwischenruf des Abg. Wöginger.)

9.57


Präsidentin Doris Bures: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Klubobmann Lugar. – Bitte.

 


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