Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll148. Sitzung / Seite 154

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Safer Spaces für diese Frauen in den Flüchtlingslagern, damit sie in dieser Situation geschützt werden.

Kollegin Schimanek hat ja diesen Antrag eingebracht, und ich bin sehr froh, dass sie entgegen ihrem Verhalten im Ausschuss – da waren Sie ja noch nicht beim Antrag dabei – jetzt … (Abg. Schimanek: Wir stimmen nur für unseren Antrag – für diesen sind wir nicht!) – Aber Sie haben jetzt zumindest einen gemeinsamen Antrag einge­bracht. Das finde ich grundsätzlich einmal sehr positiv.

Weil Sie auch diesen Asylwerber erwähnt haben: Ich denke, man soll auch aus frauen­politischer Sicht nicht zwischen Frauen unterscheiden, die vielleicht österreichische Staatsbürgerinnen sind, und Frauen, die das Pech hatten, in Afghanistan, im Irak, im Südsudan auf die Welt gekommen zu sein. Die brauchen genauso unsere Hilfe, und darum ist unser Antrag auch ein sehr, sehr wichtiger. (Beifall bei Abgeordneten von ÖVP und SPÖ sowie der Abg. Windbüchler-Souschill. – Abg. Schimanek: Sie wis­sen genau, was ich …! Falsch verstandene Toleranz in diesem Fall!)

Sie haben auch den Südsudan erwähnt. Ich unterstütze immer wieder das Projekt MiakWadang im Südsudan, und ich hatte letzte Woche ein Gespräch mit der beim Projekt MiakWadang im Südsudan für Frauen und Bildung zuständigen Projektver­antwortlichen. Sie war heuer im April oder Mai wieder unten. Wenn man diese Schil­derungen hört von Massenvergewaltigungen, von Frauen, die zum Teil sieben, acht, neun, zehn, elf Kinder nach Vergewaltigungen bekommen haben, von Massenmorden, von Köpfungen, die dort stattfinden, wenn man von diesem Grauen hört, dann bleibt einem, glaube ich, wirklich nichts anderes übrig, als all diese Maß­nahmen zu ergreifen, die helfen, das Leid dieser Frauen zu mindern. Und ich bin sehr froh, wenn wir zumindest einen Antrag mit allen sechs Parteien durchbringen. – Danke. (Beifall bei der ÖVP, bei Abgeordneten der SPÖ sowie der Abg. Windbüchler-Souschill.)

17.36


Präsident Karlheinz Kopf: Zu Wort gelangt nun Frau Abgeordnete Dr. Lintl. – Bitte.

 


17.37.02

Abgeordnete Dr. Jessi Lintl (FPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Minister! Hohes Haus! Sehr geehrte Damen und Herren! Wie meine Vorrednerinnen schon gesagt haben, macht uns dieses Thema besonders betroffen. Es betrifft gerade Frauen, die in vom Islam geprägten Gesellschaften leben und ihren Männern gehor­sam sein müssen. Der Koran lässt ja keinen Zweifel an der Unterordnung und Benach­teiligung der Frau. Das gilt umso mehr, wenn es sich um in der Wahrnehmung der Muslime ungläubige Frauen handelt. Denen darf dann im Namen des Islam jede Gräueltat angetan werden.

Gerade die bestialische Verfolgung von Christinnen wird als Kriegsmittel eingesetzt. Gerade die christlichen und jesidischen Minderheiten in den muslimisch dominierten Ländern sind die Ärmsten der Armen. Es war letzte Woche eine syrisch-orthodoxe Klosterschwester, Hatune Dogan, in Deutschland und hat ein Interview in „Baden online“ gegeben, in dem sie das bestätigt hat. Und wir alle erinnern uns an Nadia Murad – ich glaube, der Herr Minister hat sie getroffen –, jenes tapfere jesidische Mädchen, das die Sex-Sklaverei des IS überlebt hat. Sie hat jetzt den Václav-Havel-Menschenrechtspreis bekommen und ist als Goodwill Ambassador für die UNO unterwegs.

Das heißt: Natürlich müssen internationale Programme die Frauen stärken. Und wir müssen diese Programme unterstützen, weil sie Frauen wirklich helfen und auch aufmerksam machen auf das Martyrium, das sie durchmachen. Aber in Wirklichkeit ist das nur die Bekämpfung eines Symptoms, denn das Problem liegt viel tiefer: Solange


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