Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll148. Sitzung / Seite 213

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Zu den Gründen, Urlaub bei uns in Österreich zu verbringen, sagen von der Zielgruppe Natur und Kulinarik 54 Prozent: Regionale Getränke und Speisen sind für uns wichtig, damit wir den Urlaub in Österreich verbringen können. (Präsident Hofer gibt das Glockenzeichen. – Zwischenruf des Abg. Obernosterer.)

Für alle Befragten sind die Vielfalt und die Qualität des gastronomischen Angebots absolut wichtig. Deswegen muss diese Schiene Landwirtschaft, Tourismus und Gastro­nomie intensiv genutzt werden. Da stimmt der Preis, da stimmt die Produktzu­frie­denheit, und unter dem Strich kommt dann auch die Zufriedenheit für unsere Bäuerin­nen und Bauern heraus. (Präsident Hofer gibt neuerlich das Glockenzeichen.)

Bitte vertagen Sie nicht weiterhin unsere Anträge, die zu einer Qualität auch in Sachen Gütesiegel führen werden! – Ich bedanke mich. (Beifall bei FPÖ und Team Stronach.)

20.17


Präsident Ing. Norbert Hofer: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Gahr. – Bitte.

 


20.17.38

Abgeordneter Hermann Gahr (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Ge­schätzte Kolleginnen und Kollegen! Der Grüne Bericht 2016 spiegelt die schwierige Lage in der Landwirtschaft wider, aber ich glaube, es bringt uns nicht weiter, wenn wir hier nur emotional diskutieren und gegenseitige Schuldzuweisungen aussprechen.

Ja, Österreichs Landwirtschaft produziert unter schwierigen Rahmenbedingungen, sei es von den Strukturen, sei es vom Klima aus gesehen, aber auch, was die Umwelt­standards betrifft, die wir alle einfordern, oder in Bezug auf das Thema Tierschutz. Österreichs Landwirtschaft steht im Wettbewerb mit industrialisierter Landwirtschaft und mit Landwirtschaft, bei der es ein niedriges Lohnniveau gibt. Es gibt also – das wurde heute hier schon eingangs erläutert, auch vom Herrn Bundesminister – durch­aus Gründe, aber ich glaube, wir müssen das Beste aus der Situation machen. Wir können die Landwirtschaft nicht verschieben. Wir müssen versuchen, die Landwirt­schaft mit allen Mitteln flächendeckend und nachhaltig aufrechtzuerhalten.

Es sei mir erlaubt, hier einmal drei Wünsche oder Vorschläge einzubringen.

Wir haben gerade im Bereich der Milchproduktion, in dem es einen Preisverfall gibt, durchaus Chancen und Möglichkeiten. Bei uns in Tirol entsteht die Hälfte der Milch durch Spezialproduktion, das heißt als Biomilch, als Heumilch oder eben auch als Almmilch. Ich glaube, da sind die Produkte, mit denen wir uns von Mitbewerbern absetzen können.

Wir müssen versuchen, unsere Wälder verstärkt zu bewirtschaften. Wir haben Durch­forstungsrückstände, in diesen Bereich fällt auch das Thema Biomasse. Es wird immer wieder eingefordert, und es muss dazu beitragen, unsere Klimaziele zu erreichen.

Kollege Hauser hat es erwähnt: Ja, wir brauchen neue Kooperationen mit dem Touris­mus, wir brauchen aber auch neue Kooperationen und Solidarität mit dem Konsu­menten – österreichisches Fleisch auf dem österreichischen Teller und keine Steaks aus Argentinien und Amerika!

Österreichs Landwirtschaft, und das wurde heute hier noch nicht erwähnt, sichert sehr viele Arbeitsplätze im nachgelagerten Bereich. Über 500 000 Arbeitsplätze werden durch eine aktive Landwirtschaft aufrechterhalten. Man sieht es genau: Wenn es den Bauern nicht gut geht, dann haben eben auch die Wirtschaft und die Industrie Probleme – das sieht man derzeit im Landtechnikbereich.

Wir müssen also auch in Zukunft eine gewisse Solidarität mit der Landwirtschaft zeigen, und diese erwarte ich mir auch hier herinnen, denn der Nutzen geht weit über


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