Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll150. Sitzung / Seite 158

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

oder über die Bewirtschaftungsmethode unterhalten, dass geprüft wird, wie man die Hühner hält – in Freilandhaltung, in Bodenhaltung, in Käfighaltung.

Übrigens muss ich hier folgendes Schmerzliche erwähnen: Wenn die Europäische Investitionsbank in der Ukraine in Legehaltungssysteme investiert, die bei uns in Europa verboten sind, dann müssen wir noch vehementer auf Kennzeichnungs­ge­schichten und Handelsformen schauen, denn in dieser Form wird dann die heimische, ordentliche Produktion unterminiert und letztendlich zerstört.

Wir prüfen beim Futter, bei der Henne, schauen aber umgekehrt in der Verarbeitung nicht mehr, was da hineinkommt. Das (den Kanister in die Höhe haltend) ist drei Monate haltbar! Probieren Sie das bitte einmal mit einem Ei! Wer einmal im Leben den edlen Geruch eines stinkenden Eis gerochen hat, weiß, wovon ich spreche. Dreiein­halb Monate Haltbarkeit – das geht nur mit brutalster Chemie. Das geht nur, wenn man dieses Lebensmittel totstellt, wenn man E 202 – Kaliumsorbat –, E 330 – Zitronen­säure –, E 471 und E 475 – Emulgatoren – zusetzt.

Kolleginnen und Kollegen, was die Lebensmittelindustrie, die Lebensmitteltechnik und die Lebensmittelchemie heute können – wir setzen unseren Lebensmitteln bis zu 7 500 chemische Stoffe zu –, das hält der gesundeste Körper nicht aus, und das dürfen wir, auch im Sinne der Volksgesundheit, nicht umsetzen. Es geht hier um die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger und in der Hotellerie und Gastronomie letztlich um die Gesundheit und auch um die Fairness gegenüber unseren Gästen. (Beifall beim Team Stronach.)

Ich darf deshalb folgenden Antrag einbringen, um die regionalen Netzwerke vor Ort zu stärken – Hotellerie, Gastronomie, Landwirtschaft, Kleingewerbe, Großgewerbe, Reisebusunternehmen, alle vor- und nachgelagerten Bereiche profitieren –:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Leopold Steinbichler, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Ein­führung einer Qualitätspartnerschaft für heimische Gastronomiebetriebe“

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, alle erforderlichen Maßnahmen zu veranlas­sen, um sicherzustellen, dass in heimischen Gastronomiebetrieben und in der Hotel­lerie, die mit Qualitätsprodukten österreichischer Herkunft werben, die Konsumenten und Gäste diese auch wirklich angeboten bekommen. Um dies zu gewährleisten, soll die Herkunft der Produkte auf der Speisekarte ausgewiesen werden.“

*****

Ich darf hier vermerken: Wir wollen keine zusätzliche Bürokratie. Es wäre super, wenn auf der letzten Seite der Speisekarte ausgezeichnet würde: Wir beziehen unser Schweinefleisch, unser Rindfleisch, unser Gemüse, unsere Eier, unsere Milch, unseren Käse von diesen und jenen Lieferanten.

Wir bitten um Zustimmung. – Danke. (Beifall beim Team Stronach.)

17.09


Präsident Karlheinz Kopf: Der von Herrn Abgeordnetem Steinbichler eingebrachte Entschließungsantrag ist ausreichend unterstützt und steht mit in Verhandlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite