Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll150. Sitzung / Seite 170

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

formen implementiert hat: dass eben auch in Japan oder sonst irgendwo jemand in sei-ner Muttersprache ein Hotel im Waldviertel finden kann. – Das ermöglicht Booking.com.

Jetzt kann man natürlich darüber reden, ob die 15, 20 Prozent in Ordnung sind. Gefühlsmäßig würde ich sagen – ich kenne mich da zu wenig aus –: Nein, das ist nicht in Ordnung! Aber Regelungen dahin gehend zu treffen, dass diese Hotelbetriebe wieder genau dort stünden, wo der Ausgangspunkt war, ist auch nicht der richtige Weg.

Der nächste Punkt ist folgender: Haben Sie gewusst, dass Google jetzt das Gleiche machen will wie Booking.com und somit Booking.com das Geschäftsmodell weg­nehmen will? Die Vorbereitungen laufen seit eineinhalb Jahren! Das heißt, Google wird dieses Geschäft übernehmen, und was ist dann? – Dann werden die einzelnen Betriebe über AdWords buchen lassen – ich habe selbst einen Betrieb gehabt und habe ein Vermögen für AdWords auf Google ausgegeben – und sich gegenseitig Konkurrenz machen, wie das bei Google so üblich ist.

Was haben wir dann? – Dann haben wir auch nichts gewonnen, denn Google macht es noch viel schlauer als Booking.com, Google versteigert seine AdWords. Das heißt, wenn man will, dass das Hotel im Waldviertel gefunden wird, dann, sagt Google, darf man mit allen im Waldviertel, die das auch wollen, um den Bestpreis rittern, indem man den Klick ersteigert. Ein Klick kostet 10, 15 € – einmal draufklicken! Ob dann jemand bucht oder nicht, ist egal, einmal draufklicken kostet 15 €. So kommt man zu Google.

Also wenn wir uns schon etwas überlegen, was für die Hoteliers förderlich ist, dann bin ich bei Herrn Vetter, nämlich dass wir uns zuerst überlegen müssen, was die Alternativen sind, bevor wir ein Gesetz machen und einfach das Kind mit dem Bade ausschütten. Das ist doch nicht schlau. Booking.com ist ein Vertriebskanal, und wie Sie wissen, brauchen wir Vertriebskanäle in allen möglichen Varianten. Wenn wir Booking.com als Vertriebskanal nicht wollen, dann brauchen wir Alternativen.

Was wir jetzt aber machen, ist nichts anderes, als den Booking.com-Betreibern die Möglichkeit zu geben, alle hinauszuschmeißen, die unter Preis anbieten, und daher werden alle wieder zum gleichen Preis anbieten, weil sie nicht hinausfliegen wollen. Damit ist das Gesetz für die Fisch’! Es klingt aber gut, also – es soll so sein – machen wir halt wieder ein Gesetz, das nicht viel bringt. – Vielen Dank. (Beifall beim Team Stronach. – Abg. Hanger: Super Lösungsvorschlag!)

17.48

17.47.59

 


Präsident Karlheinz Kopf: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

Wir kommen zur Abstimmung über den Gesetzentwurf samt Titel und Eingang in 1305 der Beilagen.

Wer stimmt diesem Gesetzentwurf zu? – Das ist einstimmig angenommen.

Dritte Lesung: Wer stimmt dem Gesetzentwurf auch in dritter Lesung zu? – Das ist wiederum einstimmig, somit auch in dritter Lesung angenommen.

Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordneten Steinbichler, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Einführung einer Qualitätspartnerschaft für heimische Gastronomiebetriebe“.

Wer stimmt diesem Antrag zu? – Das ist die Minderheit, dieser Antrag ist abgelehnt.

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite