Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll152. Sitzung / Seite 113

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Pflegeberufe geschaffen, viele neue Möglichkeiten, sich in diesem Bereich zu enga­gieren. Ich glaube, dass die Bildungskarenz auch für diese Menschen eine Möglichkeit bietet, ihren Marktwert zu erhalten und sich selbst zu verändern. Das ist eigentlich das Wichtigste.

Das Allerallerwichtigste bei der Bildungskarenz ist: Sie ist freiwillig! Wir merken einfach in der Erwachsenenbildung, dass es immens wichtig ist, dass die Menschen, die diese Maßnahmen in Anspruch nehmen, das freiwillig tun, dass sie es aus eigenem Antrieb heraus machen. Das bedingt auch die Erfolgsgeschichte der Bildungskarenz, wie wir sie heute haben: Sie ist sehr, sehr erfolgreich.

Wir haben zum Glück viele Menschen, die sie in Anspruch nehmen; von Menschen mit wenig Ausbildung, die Formalabschlüsse nachholen, bis hin zu Akademikern, die Zu­satzausbildungen machen, weil sie diese im Beruf brauchen können. Ich denke, Ein­schränkungen helfen uns da nicht weiter.

Wir sehen auch, dass die Bildungskarenz auch sehr gut in Krisen funktioniert, dazu muss man sich nur die Zahlen aus dem Jahr 2009 anschauen. Damals kamen auf ein­mal fast die Hälfte all jener Menschen, die die Bildungskarenz beansprucht haben, aus dem Lehrbereich, und das war deshalb so, weil viele UnternehmerInnen gesagt haben: Ich möchte mein Personal nicht verlieren, ich nutze die Chance, um es weiter quali­fizieren zu können. Das war eine tolle Maßnahme, mit der ArbeitnehmerInnen und Ar­beitgeberInnen gemeinsam eine Lösung gefunden haben, um die Krise gemeinsam zu bewältigen.

In diesem Sinne: Ich denke, dass die Bildungskarenz eine gute Einrichtung ist, und wir sollten sie auch beibehalten. Ich glaube, es braucht da keine Einschränkungen. Dan­ke. (Beifall bei der SPÖ sowie der Abgeordneten Aubauer und Singer.)

14.44


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt nun Herr Abgeordneter Dr. Scherak. – Bitte.

 


14.44.36

Abgeordneter Dr. Nikolaus Scherak (NEOS): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Herr Kollege Wöginger, Sie haben über unseren Antrag gesprochen, über die Auswei­tung des Freiwilligen Sozialen Jahres. Ich glaube, wir sind alle der gleichen Meinung, dass die Frage, wie wir Asylberechtigte in Österreich langfristig und nachhaltig in den Arbeitsmarkt integrieren, eine wesentliche Herausforderung ist und dass es da sinnvol­le Vorschläge braucht.

Deswegen bin ich auch immer wieder verwirrt, wenn die Regierungsparteien – nicht alle Parteien, offensichtlich sind die Freiheitlichen nicht dieser Meinung – immer wieder mit vielen Vorschlägen kommen, die alle ganz unterschiedlich sind. Wir hören unter­schiedliche Zahlen, wie 1 € oder 2,50 €, es stellen sich die Fragen, ob nur Asylwerber dürfen oder aber Asylberechtigte und ob man sie verpflichten darf oder nicht und so weiter. Wir haben eigentlich immer eine Lösung vorgeschlagen, die die einfachste wä­re, das heißt, den Arbeitsmarkt nach sechs Monaten – auch schon für Asylwerber – zu öffnen. Es gäbe dann erstens einmal keine Ungleichbehandlung, man bräuchte keine Sonderregelung, und wir hätten auch diese Problematik nicht, die wir jetzt wohl haben werden, nämlich dass wir einen Wettbewerb zwischen gemeinnützigen Tätigkeiten, die an und für sich auch privatwirtschaftlich geleistet werden können (Zwischenruf des Abg. Wöginger), und eben genau diesen Tätigkeiten aufseiten der Privatwirtschaft ha­ben werden. Die da entstehende Konkurrenz ist eine äußerst schwierige.

Zurückkommend auf unseren Antrag zum Freiwilligen Sozialen Jahr: Ich glaube, dass das eine sinnvolle Maßnahme war. Wir haben das damals auch unterstützt, dass wir


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