Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll152. Sitzung / Seite 153

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jeden Zweifel erhaben ist. Und da gibt es auch einzelne Beispiele, vor allem in Berei­chen des Weltkulturerbes in ganz Österreich, dass Bauprojekte eingereicht werden und das Bundesdenkmalamt sich dazu verschweigt und sagt: Wir können ja eigentlich gar keine Stellungnahme abgeben, denn das fällt unter die jeweilige Bauordnung der Bun­desländer! – Da gibt es auch wirklich Probleme mit dem Föderalismus, der da zu se­hen ist: unterschiedlichste Bauordnungen.

Nicht einmal die Frage des Weltkulturerbes ist in einem einheitlichen Bundesgesetz ge­regelt, sondern natürlich in einer Artikel-15a-Vereinbarung mit den Ländern. Das be­deutet wiederum auch andere Zonierungen: Wo beginnt es? Wo hört es auf? In einem Bundesland kann man gleich dort, wo die mittelalterliche Stadt aufhört, einen moder­nen Turm bauen, in anderen ist es anders.

Herr Bundesminister, ich glaube, die Debatte, die jetzt mit diesem Rechnungshofrohbe­richt angestoßen wurde, ist eine sehr gute, eine sehr wichtige, um das Bundesdenk­malamt für die österreichische Bevölkerung weiterhin positiv zu positionieren, auszu­bauen.

Es gibt Fehler, die unter anderem vielleicht auch auf einem falsch verstandenen Föde­ralismus basieren. Wir sind grundsätzlich föderalistisch eingestellt – es gibt viele Dinge, die die Bundesländer und kleinere Einheiten, vor allem die Gemeinden, besser machen können als eine Zentralstelle –, aber es gibt Fehler, die von einem falsch verstandenen Föderalismus herrühren. Daher wäre es notwendig, da Maßnahmen zu ergreifen, damit der Denkmalschutz, der Schutz unseres kulturellen vor allem Welterbes, das als sol­ches deklariert wurde, auch weiterhin erhalten bleibt, ob das beim Wiener Eislaufverein ist, ob das in der Wachau ist, ob das in Oberösterreich oder sonst wo ist. (Beifall bei der FPÖ.)

17.10


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete Hakel zu Wort. – Bitte.

 


17.10.51

Abgeordnete Elisabeth Hakel (SPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Minister! Lie­be Kolleginnen und Kollegen! Wir haben in den letzten Jahren die österreichische Film­wirtschaft, den österreichischen Film sehr stark gefördert, und wir sind zu Recht stolz auf die Erfolge, die wir in der österreichischen Filmwirtschaft haben. Wir bekommen ei­nen Preis nach dem anderen für unsere Filme, werden zu Festivals eingeladen und so weiter.

Es hat jedoch immer ein kleines Ungleichgewicht gegeben. Wenn man sich nämlich die Förderungen im Bereich des österreichischen Films angeschaut hat, dann ist etwas aufgefallen, nämlich dass nur ein Viertel der Gelder an Frauen in der österreichischen Filmwirtschaft, an weibliche Filmschaffende geht. Das ist komisch, denn im Bereich Film lassen sich viel mehr Frauen als Männer ausbilden, doch kommen die meisten dieser Frauen in ihrem Beruf nie an.

Das war und ist nach wie vor ein Ungleichgewicht. Wir haben uns das näher ange­schaut und viele Gespräche geführt. Wir waren als SPÖ nicht die einzige Partei, die das gemacht hat, sondern, und darauf bin ich sehr stolz, am Ende des Tages ist etwas Gemeinsames entstanden.

Worauf will ich hinaus? – Wir haben in gemeinsamen Gesprächen mit denjenigen, die es betrifft, mit den Interessenvertretungen, mit den Stakeholdern aus der Branche ei­nen Weg gefunden, um im Bereich der österreichischen Filmförderung Geschlechter­gerechtigkeit zu schaffen.

Was braucht es? – Es braucht in der Filmförderung ganz sicher starke Mentoring-Pro­gramme, es braucht Vernetzungsstrategien. Es braucht natürlich auch Bewusstseinsar-


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