Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll154. Sitzung / Seite 479

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Das vorhin erwähnte Start-up-Paket ist leider in der Dosis immer noch zu gering, um die notwendige Agglomeration zu schaffen, um wirklich etwas zu bewegen, um diesen Start-up-Hub in Österreich auch einzupflanzen. (Beifall bei den NEOS. – Abg. Jarolim: Eine Ironie war hier, glaube ich, nicht gewünscht! Ich glaube, das ist eher Toll­patschigkeit …!)

11.44


Präsident Karlheinz Kopf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Dr. Winzig. – Bitte.

 


11.44.17

Abgeordnete Dr. Angelika Winzig (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Vizekanzler! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Es ist erfreulich, dass im Jahr 2017 mehr Mittel für die betriebliche Lehrlingsförderung zur Verfügung stehen. Die duale Ausbildung ist ein Erfolgsmodell unserer Wirtschaft. Es nehmen aber auch die Herausforderungen für unsere Betriebe zu, und das heißt, es ist für uns Unternehmerinnen und Unternehmer immer schwieriger, Lehrlinge zu finden, die auch die entsprechenden Bildungsstandards aufweisen, beziehungsweise junge Menschen überhaupt zur Lehre zu motivieren. Deshalb, glaube ich, sind diese Mittel für Lehrlings­coaching, für die Förderung lernschwacher Jugendlicher, aber auch für ergän­zende Integrationsmaßnahmen sehr gut investiert, denn zurzeit ist es wirklich so, dass vieles, das eigentlich zu den Aufgaben der Eltern oder der Schule zählt, die Unter­nehmer übernehmen müssen.

Unsere Betriebe, ob Großbetriebe oder KMUs, leisten Hervorragendes bei der Lehr­lings­ausbildung, die Durchlässigkeit des Bildungssystems hat sich auch weiterent­wickelt, und jetzt, glaube ich, braucht es noch die Aufwertung der Lehre in dem Sinn, dass sie gleichrangig wie eine schulische Ausbildung gesehen wird und dass das auch im Nationalen Qualifikationsrahmen festgehalten wird. Ich glaube, das ist ein wichtiger Schritt, damit unsere Lehrausbildung im Inland die gleiche Aufmerksamkeit und Beachtung findet wie im Ausland.

Es ist heute schon sehr viel über die go-international-Initiative gesprochen worden. – Ja, in der Tat, das ist fokussierte Wirtschaftsförderung durch effizienten Mitteleinsatz; das hat das Wifo auch bestätigt. Es ist eine gelungene Kooperation zwischen Minis­terium und Wirtschaftskammer Österreich, denn 1 € Exportförderung bringt 55 € Sach­güterexporte, bringt 60 € mehr Wertschöpfung und bringt 15 € zusätzliche Steuerein­nahmen.

Wir hatten im Jahr 2015 ein Exportplus, wir hatten auch eine positive Handelsbilanz mit Drittstaaten und einen Leistungsbilanzüberschuss. Das zeigt doch, dass die heimische Wirtschaft wettbewerbsfähig ist. Es zeigt aber auch, dass die Förderstrategien des Bundesministeriums, nämlich die Begleitung von Neuexporteuren, die Begleitung von Exporteuren auf neuen Märkten, aber auch von Dienstleistungsunternehmen und von Investoren, genau richtig sind.

Es wird auch in Zukunft schwierig sein, unsere Exporte zu steigern, und nur Realitäts­verweigerer glauben, dass wir unsere Sozialsysteme ohne zusätzliche Exporte auf­rechterhalten können. Deshalb freut es mich ganz besonders, dass Kollege Steinbichler heute erkannt hat, dass Großbetriebe die Handelsabkommen nicht brauchen. Ja, das stimmt, die STIWA Group braucht sie nicht, die Firma Lenzing braucht sie nicht! Wir versuchen schon seit zwei Jahren, zu erklären, dass die Han­delsabkommen vor­wiegend für KMUs gedacht sind, und das haben wir auch immer mit Beispielen belegt – und heute hat Kollege Steinbichler es verstanden, das ist sehr erfreulich. (Beifall bei der ÖVP.)

 


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