Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll157. Sitzung / Seite 103

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Noch einen Satz zur Verlängerung des Pflegefonds: Wir werden als voraussichtlich ein­zige Fraktion gegen die Verlängerung des Pflegefonds in der bestehenden Form stim­men. Der Grund ist: Pflege braucht vernünftige Finanzierung, aber wir müssen weiter denken als nur an die nächsten drei, vier Jahre. Da wurschtelt sich die Regierung ein­fach weiter, bis man halt wieder den Pflegefonds verlängert. Eine Lösung für die Frage, wie wir mit der steigenden Zahl an älteren Menschen umgehen, gibt es leider nicht. Wir wollen diesem Weiterwurschteln nicht unsere Zustimmung geben. – Danke schön. (Bei­fall bei den NEOS sowie des Abg. Franz.)

13.01


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Heinisch-Hosek. – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


13.01.25

Abgeordnete Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ): Herr Präsident! Frau Bundesminis­terin! Ich denke, wir sollten uns aus dem Reich der Mythen schön langsam wieder in die Wirklichkeit zurückbegeben. Hier wird wahrgesagt, hier wird prophetisch darge­stellt, was alles sein kann. Schauen wir uns stattdessen doch einmal gemeinsam unser gutes Gesundheitssystem und seine Zukunft an!

Es wurde heute schon gesagt, dass sehr viele praktische Ärztinnen und Ärzte in den nächsten zehn Jahren in Pension gehen werden. Wir wissen aber auch, dass Jung­ärztinnen und -ärzte teilweise noch nicht die entsprechenden Rahmenbedingungen vor­finden, um sich auch in Regionen niederzulassen, in denen es vielleicht ein bisschen herausfordernder ist. Das liegt an der Entfernung für die Patientinnen und Patienten, aber auch an den Bedingungen hinsichtlich Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie der Kinderbetreuung. Genau aus diesem Grund ein Team rund um Hausärztinnen und Hausärzte zu begründen ist der Sinn und Zweck. Es geht um das Erweitern der re­gionalen Versorgung der Patientinnen und Patienten.

Das heißt, wir entwickeln das Gesundheitssystem weiter, wir entwickeln es nach vorne. Wir investieren – wenn wir das heute beschließen, und ich hoffe, Sie alle stimmen mit – in den nächsten fünf Jahren 200 Millionen € in dieses regionale Gesundheitsversorgungs­system; darauf haben sich Bund, Länder, Gemeinden und die Sozialversicherung schon geeinigt.

Das heißt nicht, dass man Zentren baut und Einzelpraxen aufgibt. Nein, das heißt, dass man die Einzelpraxen der Hausärztinnen und Hausärzte, die jetzt im Dienst sind, genauso bestehen lassen kann, dass sie sich aber vernetzen können, dass sie Verträ­ge miteinander eingehen, um sicherzustellen, dass zum Beispiel chronisch kranke Kin­der multiprofessionell versorgt werden können, von DiätologInnen betreut werden, von SozialarbeiterInnen betreut werden. Das heißt, dass bei besonderen Erfordernissen, et­wa bei Diabetes, gut betreut und beraten werden kann. Genau das soll mit diesen Zen­tren ermöglicht werden. Das kann in einem Ballungsraum, wenn neu gebaut wird, tat­sächlich ein Zentrum sein, aber diese Vernetzung soll auch in bestehenden Strukturen vonstattengehen.

Das heißt, in Summe haben alle einen Vorteil davon, um es ganz kurz zusammenzu­fassen: Die Mehrfachbefundungen für Patientinnen und Patienten fallen unter Umstän­den weg, die weiten Wege fallen weg, die Notwendigkeit, in die Ambulanz des Spitals zu fahren, fällt weg, wenn vor Ort eine Vernetzung stattfindet. Für die Ärztinnen und Ärzte ist es ein Vorteil, weil sie die Last nicht mehr alleine zu tragen haben, sondern sich im Radl die Dienste gut einteilen und multiprofessionell mit anderen Gesundheits­berufen zusammenarbeiten können. Für die Gemeinden und Städte hat es auch einen Vorteil: Sie können regional gut planen und auch die Versorgung der Bevölkerung si­cherstellen.

 


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