Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll157. Sitzung / Seite 114

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schen Bund und Ländern ist sehr wichtig. Ich darf auch an dieser Stelle Danke sagen, dass in meinem Bundesland Niederösterreich alle Notarztstellen gesichert bleiben, dass 95 Prozent der Einwohner binnen 20 Minuten von einem Notarzt erreicht werden kön­nen und dass der Notarzthubschrauber – das betrifft speziell den ländlichen Bereich im Waldviertel – jetzt auch in der Nacht fliegen darf. Das sind einfach wichtige Punkte für die Nahversorgung im ländlichen Raum. Wir wissen, der ländliche Raum in Österreich ist sehr groß.

Eine kurze Bemerkung noch zur Rede der Frau Kollegin Belakowitsch-Jenewein, zu den Ärztezentren: Ich darf jetzt ein Beispiel dazu erwähnen, weil man sagt, dass der ländliche Raum draufzahlen wird. – Das wird er sicher nicht! Es ist eine Herausfor­derung, und ich erlebe das schon jetzt in einer Nachbargemeinde. Dort gibt es ein klei­nes Ärztezentrum mit drei Ärzten – ein Hausarzt, also ein praktischer Arzt, und zwei Fachärzte –, die sich eine Praxis teilen. Da sind natürlich die Bürgermeister gefordert, die diese Ärztezentren auch möglich machen. Diese Art der Versorgung ist wichtig, und es ist eine wichtige Möglichkeit für die Ärzte, die das gemeinsam betreiben und viel­leicht auch eine gemeinsame Arzthelferin haben, die für sie arbeitet. Das ist aus mei­ner Sicht ein wichtiger Beitrag, damit die medizinische Versorgung gesichert ist, und das jedes Jahr jeden Tag. Das sind wir den Menschen schuldig. – Danke schön. (Bei­fall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)

13.43


Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Riemer. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


13.43.33

Abgeordneter Josef A. Riemer (FPÖ): Geschätzter Herr Präsident! Frau Bundesmi­nister! Ich spreche zum 22. Tagesordnungspunkt, „Tiere sind mit Empfindsamkeit aus­gestattete lebende Wesen“. Da in dieser heißen Debatte der Tierschutz auch angespro­chen werden soll, denke ich mir … (Abg. Keck: Die Debatte ist nicht so heiß!) – Na ja, das ist schon eine ganz schön heiße Geschichte. Die Frau Bundesminister investiert da sehr, sehr viel Herz, zum Beispiel für „Tierschutz macht Schule“. Ich möchte das auch hier und nicht nur im Ausschuss sagen, es hat mich sehr bewegt, es hat mich sehr an­gesprochen, aber das ist nur ein Teilchen davon.

Zu Kollegin Fichtinger vielleicht noch etwas: Ich habe mir die Debatte über die Ärzte angehört. Ich war selbst 40 Jahre lang in einer Privatversicherung tätig. Wir wissen, Sozialversicherungen leisten ein Mindestmaß an Möglichkeiten; also dass sie die best­mögliche Medizin finanzieren, ist nun einmal nicht möglich – das müssen wir auch ein­mal klarstellen –, dafür gibt es Privatversicherungen, die machen natürlich unzählig viel Geld damit.

Die zweite Frage betrifft die ländlichen Regionen: Ich komme selbst aus einer südstei­rischen Gemeinde, und ich weiß, was es bedeutet, dass der Pfarrer weg ist, die Post weg ist und der Lehrer weg ist. In Gleinstätten wird, trotz der Zusicherung der Politik, gerade eine Berufsschule geschlossen. Das sind alles Katastrophen für eine Region. Wenn dann der einzige Arzt auch noch geht, dann müssen halt die alten Mutterln, die Bäuerinnen – weil die Sozialdemokratie ja so sozial ist (Abg. Keck: He, he, he!) – mit dem Taxi oder vielleicht mit dem Traktor fahren, 20 Kilometer hin, 20 Kilometer zurück, sind 40 Kilometer. Ich versperre mich ja Ihren Vorschlägen nicht, sondern ich sage nur, die Realität ist eine andere, da ist die ländliche Bevölkerung abgeschnitten. (Beifall bei der FPÖ.)

Noch etwas, auch das sollte man wissen: Mittelpunkt der Sozialversicherung ist das ärztliche Gespräch. Das ärztliche Gespräch ist mehr wert als jede Medikation. Ich halte davon sehr viel und habe großen Respekt vor den Ärzten. Dazu gehört natürlich auch das sogenannte Vertrauen, ein Urvertrauen. Vertrauen kann man nicht gewinnen, in-


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