Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll157. Sitzung / Seite 196

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Das beste Ergebnis kann dann erzielt werden, so bin ich der Meinung, wenn man die digitale Welt mit der analogen Welt verknüpft oder, anders ausgedrückt, wenn eine Fu­sion aller digitalen Möglichkeiten mit den Fähigkeiten der Pädagoginnen und Pädago­gen stattfindet.

Die Grundvoraussetzung für digitale Bildung ist natürlich, dass es eine entsprechende Infrastruktur an den Bildungsstätten gibt, dass es Aus-, Fort- und Weiterbildung für un­sere Pädagoginnen und Pädagogen gibt, dass aber auch digitale Unterrichtsmittel für den Regelunterricht bereitgestellt werden und dass auch digitale Bildung in den Lehr­plänen verankert wird. Die Digitalisierung ist eine Riesenchance für unser Land, und es muss so sein, dass kein Kind ohne digitale Bildung die Schule verlässt. Ein weiteres Ziel muss aber sein, dass Pädagoginnen und Pädagogen vermehrt fächerübergreifend digitale Kompetenz vermitteln.

Abschließend lässt sich zusammenfassend sagen: Es liegt in unserer Verantwortung, die dafür notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen, und es ist unsere Aufgabe, unsere Pädagoginnen und Pädagogen bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Es liegt jetzt an uns – und damit in unserer politischen Verantwortung –, diese Chance auch zu nützen, denn wir stehen, wie ich meine, nicht am Ende dieser Entwicklung, sondern erst an de­ren Anfang. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

18.09


Präsident Karlheinz Kopf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dr. Walser. – Bitte.

 


18.10.12

Abgeordneter Dr. Harald Walser (Grüne): Herr Präsident! Frau Ministerin! Hohes Haus! Das Positive an der jetzigen Debatte ist, dass sie stattfinden kann. Sie kann stattfinden, weil die Regierungsparteien diese Initiative im Ausschuss abgelehnt haben – was üb­rigens selten vorkommt: Normalerweise wird so etwas auf die lange Bank geschoben und somit der öffentlichen Diskussion entzogen. Also: Wir können darüber diskutie­ren – das ist gut und richtig so!

Was nicht gut und richtig ist, ist der Umstand, dass man so etwas ablehnen kann. Das sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Digitalisierung im Unterricht – das ist eine Selbstverständlichkeit! Und wenn wir uns noch länger dagegen sträuben, dann wird Österreich in allen Testungen immer weiter zurückfallen.

Natürlich geht es darum – und da ein Wort an die FPÖ –, dass man die Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Rechnen in der Volksschule lernt. Ihr Antrag wird von uns daher auch unterstützt, wiewohl ich sage: Das ist doch wohl eine Selbstverständlichkeit, darü­ber muss man eigentlich gar nicht diskutieren! (Abg. Walter Rosenkranz: Bei dieser Re­gierung ist das keine Selbstverständlichkeit!)

Was sind nun die Vorteile der Digitalisierung vor allem im Unterricht? – Der Computer, das Smartphone, was auch immer, ermöglicht es Lehrerinnen und Lehrern, den Unter­richt zu personalisieren, auf die einzelnen Kinder in der Klasse zuzuschneiden, spe­zielle Aufgaben zu geben, auch Kinder mit besonderen Fähigkeiten stärker zu fordern. Alles das ermöglicht ein sinnvoller Umgang mit Neuen Medien im Unterricht. Von daher ist für uns klar: Das müssen wir unterstützen!

Ich sage auch dazu: Das kann auch atmosphärisch Schule verändern, denn es wird nicht selten der Fall sein, dass Jugendliche ihrer Lehrerin/ihrem Lehrer vielleicht noch etwas beibringen, was den Umgang mit dem Computer oder mit dem Smartphone oder mit dem Handy anlangt. Der Weg, diese Neuen Medien aus dem Unterricht zu ver­bannen, ist sicherlich der falsche.

Aber ich möchte auch ein paar kritische Anmerkungen machen und beziehe mich da auf einen Text von Christian Füller, und der trägt den Titel „Vorsicht, Stiftung!“. Mir ist in


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