Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll157. Sitzung / Seite 197

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den letzten Jahren aufgefallen, dass immer mehr Vertreter von Bildungsstiftungen auf­getreten sind, und zwar auch in Österreich, beispielsweise ist da Jörg Dräger, der Vor-stand der Bertelsmann Stiftung, etliche Male zu Wort gekommen.

Christian Füller weist in dem genannten Text darauf hin, dass diese Stiftungen immer stärker in die Richtung gehen, beinharte Konzerninteressen zu vertreten. Ich glaube, wir müssen, wenn wir an die digitale Zukunft in der Schule denken, darauf achten, dass da keine Monopole entstehen. Wir haben schon beim Computer, bei der Hardware so­zusagen, erlebt – und dann über den Weg der Software natürlich auch –, dass Konzer­ne wie Microsoft, Apple und so weiter Monopolstellungen haben.

Sie, Frau Ministerin Hammerschmid, wissen, dass das auch bei uns an der Schule der Fall ist. Achten wir darauf, dass diese Stiftungen nicht zu viel Einfluss auf das, was in der Schule passiert, bekommen, dass nicht milliardenschwere Konzerne schlussend­lich die Profiteure dieser Digitalisierung sind!

Also: Ein Ja zur Digitalisierung, aber genauso ein Ja zur strengen Kontrolle dessen, was in den Schulen abläuft, und ein Ja zur Aufsicht darüber, wer in den Schulen die großen Geschäfte macht. Ich glaube, da sind wir ebenfalls gefordert. (Beifall bei den Grünen.)

18.14


Präsident Karlheinz Kopf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Himmelbauer. – Bitte.

 


18.14.09

Abgeordnete Eva-Maria Himmelbauer, BSc (ÖVP): Herr Präsident! Frau Minister! Ge­schätzte Kolleginnen und Kollegen! Es freut mich sehr, dass wir heute diesen gemein­samen Entschließungsantrag von vier Parteien umsetzen können. Danke auch an Mat­thias Strolz, der dafür die Grundlage gelegt hat, die wir dann gemeinsam erweitern konn­ten.

Wir haben den heutigen Tag schon damit begonnen, über das Thema technologischer Wandel zu reden, über Digitalisierung zu sprechen und darüber, wie die Chancen für den Standort Österreich dabei ausschauen. Die Frage ist natürlich auch die: Wie können wir den Wandel für den Einzelnen auch als Chance begreifen und nutzen?

Ich habe diesbezüglich heute Vormittag schon gesagt: Ein wichtiger Ansatzpunkt ist dabei das Thema Bildung. Wir brauchen digitale Kompetenzen, und zwar brauchen wir sie deswegen, weil sie alle jungen Menschen, alle SchülerInnen in Zukunft auf ihrem Lebensweg begleiten werden, sowohl im beruflichen Feld als auch im privaten Bereich.

Ich habe in der Aktuellen Stunde heute Vormittag auch aufgezeigt, dass natürlich auch das IT-Umfeld, die IT-Wirtschaft immer größer wird. Wir brauchen junge Menschen, die sich für IT, für IKT, für MINT-Fächer interessieren und auch in diesem Bereich eine be­rufliche Karriere anstreben. Es ist wichtig, dass wir auch junge Frauen dazu bringen, sich mit diesem Thema zu beschäftigen, und ihnen helfen, die Angst davor zu verlieren.

Ich bin selbst in eine Hauptschule gegangen, und zwar mit einem Medien- und Infor­matikschwerpunkt, wo wir unter anderem auch diesbezüglich vieles gelernt haben. Es ist schon so, dass in den Lehrplänen der NMS und der Unterstufe der AHS Informatik nur eine unverbindliche Übung ist. Es ist zwar als Unterrichtsprinzip festgeschrieben, es gibt viele engagierte Lehrerinnen und Lehrer, die sich da bemühen, und es bemüht sich auch das Ministerium mit sehr vielen Initiativen, um in diesem Bereich zu unter­stützen, aber meines Erachtens ist es doch sehr anwendungslastig.

Informatik beziehungsweise digitale Bildung betrifft nicht nur das Wissen, wie ein Schreib- oder Kalkulationsprogramm bedient wird oder wie eine Tastatur zu bedienen ist, viel-


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