Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll157. Sitzung / Seite 218

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

ten Bereich der Aus- und Weiterbildung und im Bereich Nachhaltigkeitsorientierung. Die Lehrlingsausbildung ist ja bereits angesprochen worden.

Ich möchte überhaupt nichts schönreden. Wir wissen, es gibt Betriebe, die hart zu kämp­fen haben, weil es Umstellungen in ihren Sektoren gibt. Es gibt Betriebe, die mit zuneh­mender Konkurrenz zu kämpfen haben. Das ist das Wirtschaftsleben. Als zur Zeit nicht aktiv tätiger Unternehmer kann ich Ihnen sagen: Das gehört zum unternehmerischen All­tag dazu. Alle, die dementsprechenden Background haben, wissen das.

Umso wichtiger ist es natürlich auch, eine positive Grundstimmung zu schaffen. Ver­trauen und Psychologie sind in der Wirtschaft ganz besonders wichtig, daher ist es auch wichtig, unser Land nicht schlechtzureden, denn – und das sei an dieser Stelle abschlie­ßend noch einmal gesagt – die österreichischen Klein- und Mittelbetriebe erbringen in schwierigen Zeiten eine ganz ausgezeichnete Leistung für diese Republik, für die Men­schen in diesem Land. Sie sorgen für Beschäftigung, sie sorgen für Steuerleistung und leisten damit einen entscheidenden Beitrag zu Wohlstand und Sicherheit in Österreich. – Vielen Dank. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

19.29


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt nun Herr Abgeordneter Mag. Hanger. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


19.29.21

Abgeordneter Mag. Andreas Hanger (ÖVP): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Wer­te Kolleginnen und Kollegen! Hohes Haus! Als letzter Redner zu diesem Tagesord­nungspunkt darf ich noch einmal ganz kurz zusammenfassen: 330 000 kleinere und mitt­lere Unternehmen in Österreich beschäftigen über 2 Millionen Erwerbstätige, das heißt, zwei Drittel aller Erwerbstätigen sind in Klein- und Mittelbetrieben beschäftigt. Auch von der Lehrlingssituation haben wir ein Bild. Diese Betriebe haben seit 2008 130 000 neue Arbeitsplätze geschaffen.

Eine Kennzahl wurde noch nicht genannt – dann bin ich aber auch schon am Ende mit meinen Kennzahlen –: 150 000 dieser Betriebe sind im Export tätig. Ich war selbst eini­ge Jahre im Export tätig. (Abg. Steinbichler: Welcher Export?) Wenn man sich auf Ex­portmärkten bewegt, dann ist es nicht so, dass Produkte gekauft werden, weil man so sympathisch oder so nett ist, sondern weil man wettbewerbsfähige Produkte anbieten kann. Unsere Klein- und Mittelbetriebe können offensichtlich wettbewerbsfähige Produk­te anbieten. Das ist ein ganz deutliches Zeichen dafür, dass wir in Österreich in diesem Bereich sehr gut aufgestellt sind.

Ich stelle mich aber jetzt nicht her und sage, alles ist super, alles ist eitel Wonne. Ganz im Gegenteil: Natürlich gibt eine Reihe von Herausforderungen, die auch schon ange­sprochen worden sind. Ich möchte zwei davon nennen.

Eine Herausforderung liegt sicher im Personalbereich. Stellen wir drei Dinge nebenein­ander: Die Zahl der unselbständig Erwerbstätigen war 2016 in Österreich so hoch wie noch nie. Wir hatten noch nie so viele unselbständig Erwerbstätige, noch nie so viele Menschen in Beschäftigung. Gleichzeitig haben wir eine hohe Arbeitslosigkeit, die höchste Arbeitslosigkeit in der Zweiten Republik. Knapp 400 000 Menschen, je nach Zählweise, sind arbeitslos. Wenn ich in meiner Region unterwegs bin, höre ich von fast jedem Be­trieb: Wir wären jederzeit bereit, Personal aufzunehmen! Das heißt, es gibt auch eine sehr starke Nachfrage nach Arbeitskräften. Ich denke, da muss man genauer hinschau­en. Da geht es auch um Zumutbarkeit, da geht es auch um die Frage, welche Wirkung man mit diesen enormen Mitteln, die wir für aktive Arbeitsmarktpolitik einsetzen, erzielt. Ist das zielgerichtet? Da sehe ich einen konkreten Anknüpfungspunkt.

Ganz wichtig ist mir auch die Lehrlingsthematik. Betriebleiter in meiner Region erzäh­len, dass sie ganz einfach nicht mehr die Lehrlinge bekommen, die sie gerne ausbilden


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite