Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll165. Sitzung / Seite 202

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ich sage es auch heute wieder – sind für uns Abgeordnete eine wichtige Arbeits­grundlage.

Der Rechnungshof verfügt mit 1. Februar 2017 über 307 Mitarbeiterinnen und Mitar­beiter. Der Anteil der Personalausgaben im Rechnungshofbudget beträgt 84 Prozent.

Besondere Bedeutung werden auch in Zukunft die Empfehlungen des Rechnungshofes haben. Auf die Wirkungskontrollen werde man in Zukunft großes Augenmerk legen, sagte die Frau Präsidentin. So wurden von den 468 Empfehlungen des Rechnungs­hofes im Jahr 2016 circa 75 Prozent umgesetzt und sind somit wirksam geworden.

Der Rechnungshof hat auch viel Arbeit mit den Beratertätigkeiten. Wie man sieht, hat er 2016 23 Berichte und 63 Berichtsbeiträge dem Nationalrat und 66 Berichte den Landtagen vorgelegt.

Frau Präsidentin! Ich hätte eine Frage an Sie: Wir haben in der letzten oder vorletzten Sitzung besprochen, dass die Rücklagen des Bundesrechnungshofes aufgebraucht sind. Jetzt würde mich interessieren, von Ihnen zu hören, ob es trotzdem noch möglich ist, diese umfangreiche Arbeit in diesem Ausmaß und dieser Qualität weiterzuführen.

Zum Schluss: ein herzliches Dankeschön an Sie und an Ihr Team für Ihre tolle Arbeit. Herzlichen Dank. (Beifall beim Team Stronach.)

19.12


Präsident Karlheinz Kopf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dr. Franz. – Bitte.

 


19.12.08

Abgeordneter Dr. Marcus Franz (ohne Klubzugehörigkeit): Herr Präsident! Frau Rech­nungshofpräsident! Hohes Haus! Wir haben es gerade vom Kollegen Lettenbichler gehört: Es gibt auch positive Seiten im Rechnungshofbericht, etwa was die Über­prüfung der Umsetzung der Empfehlungen zur Vorsorge und Prävention betrifft. Es wurden da einheitliche Dokumentationsgrundlagen geschaffen, um Vorsorgedaten ver­gleichen zu können.

Wo wir aber noch ein ganz massives Manko vorfinden und daher einen großen Hand­lungsbedarf haben, das ist der Bereich der Darmgesundheit. Wir haben das Instrument der Vorsorgekoloskopie, der Vorsorgedarmspiegelung. Das ist international bewährt und wird überall in der zivilisierten Welt eingesetzt – in Österreich noch viel zu wenig. Wenn diese Untersuchungsmethode von Spezialisten durchgeführt wird, dann ist sie völlig schmerzfrei und sehr risikoarm.

Nun ein paar Zahlen dazu: Sie werden sich jetzt vielleicht denken: Warum kommt der uns mit der Darmgesundheit? Das ist doch nur ein Randbereich in der Medizin. – Nein, ist es nicht. Das Darmkarzinom gehört zu den drei häufigsten Krebserkrankungen überhaupt, und wir haben in Österreich 5 000 neue Fälle pro Jahr und 3 000 Todes­fälle.

Meine Damen und Herren! Derzeit ist es so vorgesehen, dass ab 50 jeder Mensch alle zehn Jahre zur Vorsorgespiegelung gehen sollte, aber nur 6 bis 12 Prozent der Österreicher nehmen diese Untersuchung in Anspruch – nur 6 bis 12 Prozent! Im Vergleich dazu sind es in Bayern 20 Prozent. Das heißt also umgerechnet, wir könnten pro Jahr Hunderten und über zehn Jahre berechnet Tausenden Menschen das Leben retten, wenn wir hier ordentlich vorgehen und eine politische Großkampagne zur Darmgesundheit starten.

Es gibt eine Studie aus Vorarlberg vom vorigen Jahr. Die Kollegen in Vorarlberg haben sich angeschaut, was man erreichen könnte, wenn man da wirklich eine Infor­mationskampagne startet und auf die Leute zugeht. Die haben ausgerechnet, dass pro Patient, der am Darmkarzinom erkrankt ist und schon Metastasen hat, neben dem


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