Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 37

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gegen den Krebs auch eine der Mutmacherin und der Ermöglicherin und des Vorbilds war. Das sei an dieser Stelle gewürdigt.

Die Gesundheitspolitik Rendi-Wagners bedeutet: solidarisches Gesundheitssystem, kei­ne unterschiedlichen Wartezeiten gegenüber privaten Patienten – also keine kürzeren für diese – und dass jeder gemäß seinem Gesundheitszustand, gemäß seinen Be­dürfnissen auch dann drankommt, wenn er die Untersuchungen für seine Diagnose braucht. Die beste medizinische Versorgung unabhängig vom Einkommen ist nicht nur ein Schlagwort, sondern heißt auch zu würdigen, dass wir in Österreich ein Gesund­heitssystem haben, ein öffentlich finanziertes Gesundheitssystem, mit medizinischen Höchstleistungen, die in vielen anderen Ländern niemandem zur Verfügung stehen, nicht einmal den Millionären, bei uns über die gesetzliche Sozialversicherung aber je­dem Patienten und jeder Patientin zur Verfügung gestellt werden.

Dass das nicht nur reine Propaganda und selbstverständlich ist, sehen wir ja, wenn wir uns anschauen, was die politischen Freunde der FPÖ machen: in Amerika Herr Trump durch die Abschaffung von Obamacare – dort sind nämlich die Kranken dann gleich­zeitig auch die Obdachlosen und Verarmten, weil sich dort keiner Krankheit und damit auch keiner vorher Gesundheit leisten kann, der nicht die dicke Brieftasche hat –oder die Brexit-Befürworter, die versprochen haben, dass das NHS, das Nationale Gesund­heitssystem in Großbritannien, nicht angetastet wird. Jetzt ist die allgemeine Gesund­heitsversorgung für alle Briten das Erste, das unter Druck kommt.

Vor diesem Hintergrund ist die Weiterentwicklung unseres Gesundheitssystems, die Weiterentwicklung des öffentlich finanzierten, effizienten, fairen und gerechten Höchst­leistungsgesundheitssystems, die wichtigste Voraussetzung für die Gesundheitspolitik, und da gehört die Vorsorge, nämlich die Ermöglichung eines gesunden Lebensstils, eben­falls dazu. Das hat die Frau Gesundheitsministerin hier ja auch richtigerweise überzeu­gend angesprochen.

Frauenpolitisch ist die inakzeptable Lohnschere zu schließen – genau das ist das wich­tigste Vorhaben. Gerade rund um den Frauentag hat die Statistik Austria wieder die Zah­len, diese beschämenden Zahlen, präsentiert: 21,7 Prozent verdienen Frauen im Schnitt für dieselbe Stundenleistung weniger als Männer. (Abg. Brosz: ... ist der Frauenanteil in der Regierung!) Das ist eine Riesenlücke, die in der Privatwirtschaft, aber auch im öf­fentlichen Bereich zu schließen ist. Und weil hier immer die Frauenrepräsentanz in der Regierung angesprochen wird: Ich bin stolz darauf, dass zum sozialdemokratischen Re­gierungsteam mit acht Mitgliedern drei Frauen zählen.

Das ist auch unser Selbstverständnis, wie wir Frauenpolitik leben: dass nämlich eine ausreichende Anzahl von selbstverständlich gut qualifizierten Frauen in den politischen Funktionen für uns eine Selbstverständlichkeit ist. Genauso wollen wir das auch in den Aufsichtsräten, und die Quote in Aufsichtsräten ist ein Gesetzesvorhaben, das in nächs­ter Zeit kommen und in diesem Bereich eine Umsetzung bringen wird.

In diesem Sinne, liebe Pamela Rendi-Wagner, wünsche ich dir alles Gute, und nicht nur dir, sondern darüber hinaus dem fairen, sozialen und gerechten österreichischen Gesund­heitssystem. Das ist ein ganz wichtiges Ansinnen. (Beifall bei der SPÖ sowie der Abge­ordneten Auer und Lopatka.)

9.56


Präsidentin Doris Bures: Als Nächste zu Wort gelangt Frau Klubvorsitzende Dr. Gla­wischnig-Piesczek. – Bitte.

 


9.56.26

Abgeordnete Dr. Eva Glawischnig-Piesczek (Grüne): Frau Präsidentin! Geschätzte Da­men und Herren der Bundesregierung! Frau Bundesministerin! Geschätzte Kolleginnen


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