Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich glaube, die neue Gesundheits- und Frauenministerin hat bereits eines erreicht – einer meiner Vorredner hat es angesprochen –: Wenn ich mir die Regierungsbank ansehe, dann sehe ich, dass 100 Prozent der verbliebenen Regierungsmitglieder Frauen sind. Frau Minister, herzlichen Glückwunsch dazu! (Allgemeine Heiterkeit. – Zwischenruf des Abg. Brosz.)
Frau Minister, es warten große Brocken, große Herausforderungen auf Sie. Eines muss der neuen Gesundheitsministerin schon ein großes Anliegen sein: eine komplette Gesundheitsversorgung für die Menschen in unserem ganzen Land, in unserem wunderschönen Österreich.
Ich glaube, es ist auch von einer meiner Vorrednerinnen angesprochen worden, dass es wichtig ist, dass vor allem in ländlichen Regionen die Versorgungseinrichtungen aufrechterhalten werden. Diese auch von Herrn Dr. Franz angesprochenen Versorgungszentren sind nicht der richtige Weg. Die praktischen Ärztinnen und Ärzte müssen in jeder Hinsicht gestärkt werden, denn eines ist wichtig: Es ist ein Vertrauensverhältnis zwischen Arzt beziehungsweise Ärztin und dem Patienten herzustellen! Es kann nicht sein, dass die Versorgung im ländlichen Raum komplett ausgedünnt und ausgehöhlt wird.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Die neue Ministerin – Frau Kollegin Weigerstorfer hat das auch angesprochen – ist auch für den Tierschutz zuständig. Ich glaube, der Tierschutz ist ein ganz wichtiger Aspekt im Gesundheitsbereich.
Sabine Oberhauser hat sich sehr für kürzere Wartezeiten bei MRI-Untersuchungen und dergleichen eingesetzt. Frau Ministerin, ich glaube, da müssen Sie alles daransetzen, damit diese Missstände abgestellt werden. Es kann nicht sein, dass ein Patient drei Monate auf eine MRI-Untersuchung warten muss. Vor allem bei uns am Land ist das ein großes Problem. Ich bitte Sie, Maßnahmen zu setzen, damit man die Versorgung sicherstellen kann, und – wenn das mit den Vertragspartnern nicht möglich ist – eine gesetzliche Grundlage zu schaffen. – Danke schön. (Beifall der Abgeordneten Hagen und Franz.)
11.45
Präsident Karlheinz Kopf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Schmid. – Bitte.
11.45
Abgeordneter Gerhard Schmid (ohne Klubzugehörigkeit): Herr Präsident! Sehr geehrte Damen der Bundesregierung! Frau Bundesminister für Gesundheit und Frauen! Neuen Regierungsmitgliedern wird üblicherweise eine Einarbeitungszeit und eine Schonfrist eingeräumt. Unsere Gesundheitspolitik unterliegt derzeit – wie zuvor die Landesverteidigung und die Sicherheitspolitik – nicht unerheblichen Einsparungsmaßnahmen. Es gilt als erwiesen, dass derart massive Einsparungen seitens der Bundesregierung den falschen Weg darstellen und einen noch höheren finanziellen Aufwand für die erforderlichen Sanierungen erfordern. Zur Kasse gebeten wird der Steuerzahler im Falle der Gesundheit auch über die Krankenkassenbeiträge.
Sehr geehrte Frau Minister, Sie als ehemalige Sektionschefin im Gesundheitsministerium sind keine politische Quereinsteigerin. Die Erwartungen an Ihre Amtsführung sind sehr hoch. Angedachte Veränderungen in der Gesundheitspolitik dürfen keinesfalls zu einer Mehrklassenmedizin führen. Der Hausarzt verfügt über großes Vertrauen seiner Patienten, ist kurzfristig erreichbar und darf nicht durch sogenannte Primärversorgungszentren abgelöst werden.
Die Topografie Österreichs darf bei Systemänderungen nicht außer Acht gelassen werden. Einsparungen führen zu Leistungskürzungen auf Kosten der Patienten. Von besonderer Bedeutung ist die notärztliche Versorgung, welche aufgrund langer Wegstrecken besonders in ländlichen Regionen gefährdet ist. Notwendige Einsparungen sind bei der
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