ländlichen Raum, der prosperiert, wir wollen einen ländlichen Raum mit Kleingewerbetreibenden, mit Metzgern, mit Bäckern, mit Wirten, mit bäuerlichen Familien und keine industriellen Betriebe. Wir wollen einfach eine ganz wichtige Sicherung für Krisenzeiten sein. Wir wissen, wie instabil das Weltgefüge ist, und deshalb, glaube ich, ist es höchst notwendig, dass wir hier handeln.
Ich hätte es nicht gesagt, aber August Wöginger hat mich dazu bewogen: Ich bin dafür, dass wir den Bauernbund umbenennen, mit einem dritten B. Dann haben wir auch das Problem nicht mehr, ob Brigitte Bardot oder Bauernbund, sondern mit dem dritten B heißt das dann Bauern- und Beamtenbund, dann haben wir die neuen Mitglieder im ländlichen Raum, die Beamten, die du aussiedelst, auch gleich politisch versorgst. (Beifall beim Team Stronach.) Wir haben heute schon einmal über die politische Versorgung gesprochen, und da haben wir auch schon eine Lösung, damit diese dann nicht planlos da draußen herumziehen und nicht wissen, wo sie sich anschließen sollen.
Ich komme wieder zurück zum Ernst der Lage. Es geht hier um eine Volkswirtschaft, es geht hier um einen ganz regionalen Auftraggeber, es geht um unsere Klein- und Mittelbetriebe.
Abschließend darf ich sagen, bei allem Recht zu Industrie 4.0 und allem, was wir in diesem Haus diskutieren, 70 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer arbeiten in Klein- und Mittelbetrieben, und dort sind auch die regionalen Gegebenheiten, die persönliche Wertschätzung gegeben. Das muss unser Ziel sein, auch in Zeiten der Europäischen Union, auch in Zeiten der Globalisierung. (Beifall beim Team Stronach.)
14.57
Präsident Ing. Norbert Hofer: Herr Abgeordneter, ich nehme an, den Entschließungsantrag werden Sie oder ein anderer Redner später einbringen. (Zwischenruf des Abg. Steinbichler.) – Das geht jetzt leider nicht mehr. Da müssen Sie sich noch einmal melden.
Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Schellhorn. – Bitte, Herr Abgeordneter.
14.58
Abgeordneter Josef Schellhorn (NEOS): Herr Präsident! Geschätzter Herr Minister! Ja, es geht um den EU-Vorhabensbericht, und ich werde vielleicht auch noch darauf zurückkommen, was mein Vorredner über Ernährungssouveränität gesagt hat.
Viel mehr hat mich jedoch vor allem im Ausschuss beschäftigt, dass der Bundesminister von mehr ökosozial, weniger neoliberal gesprochen hat. Das ist ein schönes Schlagwort, im Grunde genommen hat es damit zu tun, dass Sie auch gegen den freien, fairen Handel sind. Ich könnte jetzt auch so wie Friedrich August von Hayek sagen, dass sich Sozialismus und Freiheit schon per definitionem ausschließen. Insofern hat die ökosoziale Ausrichtung Ihrer Gesinnung auch damit ein Problem, dass man fairen Handel betreibt. Ich glaube, das kann es nicht sein, denn gerade der ländliche Raum braucht mehr Handel und mehr Freiheit, diesen Handel betreiben zu können, denn das ist die Wertschöpfung, die in diesen Tälern einzieht.
Zum anderen ist es eigentlich ganz interessant, wenn man die Ernährungssouveränität und den freien Handel betrachtet und als Realist erkennt, dass die EU-Importe von Soja 35 Millionen Tonnen pro Jahr ergeben. Das bedeutet eine größere Fläche als ganz Österreich, und trotzdem kommen wir nicht damit aus.
Gleichzeitig sagen Sie, das ist ganz schlimm, denn das ist neoliberal. Ja woher, glauben Sie, kommen denn diese Sojaprodukte? – Aus Brasilien, aus Südamerika. Es ist ja per definitionem etwas ganz Schlimmes, dass man auf dem freien Markt Futtermittel aus der ganzen Welt beziehen kann, die dann nicht in der Talschaft Großarltal oder sonst irgendwo erzeugt werden, sondern vielleicht gar aus der Dritten Welt kommen,
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