Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll171. Sitzung / Seite 160

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ken Sie an Chianti, dann denken Sie an den Parmaschinken, dann denken Sie an den Parmesan. Insofern ... (Bundesminister Rupprechter: Tiroler Speck!) – Nein, der Tiroler Speck ist ein bisschen anders.

Im Grunde genommen wäre es sehr schön – meine Vorredner haben es gesagt, auch der Kollege von der FPÖ –: Mit dem Wein haben wir es geschafft, warum schaffen wir es jetzt nicht mit den Lebensmitteln an und für sich? Warum schaffen wir es nicht, die­sen Antrag fortzuführen, auch den geografischen Ursprung insofern verpflichtend dazu zu führen, dass wir es wiederum, wie ich schon eingangs erwähnt habe, gemeinsam nutzen, gemeinsam für den Tourismus und für die Landwirtschaft, und gemeinsam eine Markenstrategie entwickeln, wie wir uns gegenseitig verbessern können und auch da­von leben können, damit keine Abwanderung passiert?

Ich kann damit leben, dass es nur so mitgeht. Ich kann aber nicht damit leben, wie auch im Landwirtschaftsausschuss von diversen Kollegen – da kenne ich mich beim Kolle­gen Hofinger und seiner Stellungnahme überhaupt nicht aus, wenn er das mit der Schweiz erwähnt: Es sollte so sein wie in der Schweiz, aber dann doch nicht verpflichtend.

Ich glaube, die Ursprungsbezeichnung zu kennzeichnen, wie es der Wunsch von man­chen Fraktionen ist – dass ich auf die Speisekarte schreiben kann, heute habe ich eine Kärntner Milch, und morgen bekomme ich sie vielleicht nicht, dann muss ich meine Spei­sekarte umschreiben –, das ist absoluter Nonsens. Lassen Sie den Unternehmen die Frei­heit! Wenn sie sich spezialisieren wollen und wenn sie die Regionalität hervorstreichen wollen, dann sehen sie das auch als Positionierung einer Marktchance. Dann lassen Sie sie es freiwillig machen, aber schreiben Sie es ihnen nicht vor!

Herr Minister! Sie haben in einem Zeitungsinterview selbst erwähnt, dass die Allergen­verordnung kontraproduktiv ist, ein schwaches Zeichen war und eigentlich kontrapro­duktiv für alles ist, weil es nicht mehr ernst genommen wird und zurückgenommen wer­den sollte. Warum sollten wir jetzt eine andere Kennzeichnung in Speisekarten der Gast­ronomie bringen und dennoch den Kunden verwirren? – Das ist der falsche Ansatz­punkt. (Beifall bei den NEOS.)

16.09


Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Schmuckenschlager. – Bitte.

 


16.09.20

Abgeordneter Johannes Schmuckenschlager (ÖVP): Frau Präsidentin! Herr Bundes­minister! Sehr geehrte Damen und Herren! Wenn wir von der Deklaration der Produkte sprechen, müssen wir aber auch zur Basis kommen, und das ist letztendlich die Pro­duktion. Da sind wir uns einig, und das war jetzt in vielen Redebeiträgen, glaube ich, auch schon zu hören, dass wir in Österreich hohe Qualität erzeugen und diesen Weg auch weitergehen wollen.

Umso verwunderlicher war es für mich, dass ich vom SPÖ-Klubobmann Folgendes le­sen musste: „Weniger Geld für Kühe, mehr Geld für Infrastruktur“. – Das stand in einer österreichischen Tageszeitung. Es war ein Bekenntnis, das der Landwirtschaft keine Freu­de gebracht hat und eher sehr demotivierend war.

Ich glaube, da muss es sich um ein Missverständnis handeln, denn Dinge so plump gegeneinander auszuspielen, das ist einfach nicht in Ordnung. Es ist auch grundfalsch, denn mehr Geld für Kühe ist auch mehr Geld für Infrastruktur! Das ist Geld für Tier­arztkosten, für Veterinärkosten, die gerade bei kleinen Betrieben besonders hoch sind, und heute haben wir mehrfach das Bekenntnis zu kleinen Betrieben gehabt.

Mehr Geld für Kühe ist mehr Geld für Infrastruktur, wenn es um die Abholung der Milch geht, wo man auch noch in den kleinen Regionen zu den kleinen Bauern fährt. Das ist


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