Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll173. Sitzung / Seite 73

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getarnt als unabhängiger Experte, über die „extremistische Herausforderung“ – so war der Titel – gesprochen hat.

Bei diesem Vortrag ist es um alles gegangen, nur nicht – reden wir darüber, worum es nicht gegangen ist! – um Linksextremismus, weil dieser Herr das ja ausblendet. Es ist in diesem Vortrag um alles gegangen, was rechts von ihm ist – also da können sich sehr viele angesprochen fühlen.

Der Schüler hat seinen Vater informiert, und der Vater hat einmal nachgeschaut – man kann das ja ganz schnell recherchieren –, was das für ein Kerl ist, der da als Experte einen Vortrag hält. (Abg. Stefan: Das verhehlt er auch nicht!) Er schreibt, und das verhehlt er auf seiner eigenen Homepage auch gar nicht, in diversen kommunistischen Blättern; in der „Volksstimme“ und dergleichen hat er seine Kolumnen. (Ah-Rufe bei der FPÖ.) Er schreibt zum Beispiel auch in der Zeitschrift „analyse & kritik“, das ist die Zeitschrift der Interventionistischen Linken, die vom deutschen Verfassungsschutz so tituliert wird – das zitiere ich jetzt –: Die IL funktioniert als Scharnier zwischen militanten Gruppierungen und nicht gewaltorientierten Linksextremisten. – Zitatende.

So ein Experte, dessen Expertentum sich übrigens nicht in wissenschaftlichen Leis­tungen manifestiert, sondern in einer abgeschlossenen Buchhändlerlehre, was ja ehrenhaft ist ... (Ruf: Schau dir den Schulz in Deutschland an!) – Ja gut, lassen wir das mit dem Schulz in Deutschland, er ist auch Buchhändler. Was diesen Herrn als Extremisten ausweist, das hat er selbst in seinen Publikationen bewiesen, was ihn allerdings als Experten ausweist, ist wirklich mehr als fraglich (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordneten des Teams Stronach), das haben wir auch in einer parlamentarischen Anfrage zum Thema gemacht.

Da hat also der Schüler den Vater nicht nur über den seltsamen Umstand, dass da ein selbsternannter Experte einen Vortrag hält, informiert, er hat ihn auch darüber informiert, dass in diesem Vortrag nur über die sogenannte Gefahr von rechts gesprochen worden ist.

Der Vater, der Elternvertreter an dieser Schule ist und somit auch im Schulgemein­schaftsausschuss sitzt, hat den Direktor angerufen und hat ihn informiert, was da gerade in der Schule abgeht. Dieser hat sich den verantwortlichen Lehrer holen lassen und ihn gefragt, ob er weiß, wen er da eingeladen hat. Der Lehrer ist aus allen Wolken gefallen und hat das einzig Richtige gemacht: Er hat diesen grünen Brunnenvergifter sofort nach Hause geschickt. (Beifall bei der FPÖ sowie der Abg. Schenk.)

Leider war der Vortrag schon vorbei, es war nur noch die Diskussion am Laufen, und die hat der Lehrer dann vorzeitig beendet. Da hat der Lehrer also etwas sehr Vernünftiges getan, er hat aus seinem Fehler gelernt und die Konsequenz daraus gezogen. Sehen Sie, Herr Walser, es gibt also durchaus auch Lehrer, die Vernunft und Berufsethik höher einschätzen als ideologische Verblendung – immerhin ein positives Signal in dieser Angelegenheit! (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordneten des Teams Stronach.)

Wir werden uns ganz genau anschauen, wie dieser Herr Rammerstorfer den wider­rechtlich eingehobenen finanziellen Beitrag versteuert hat und ob er auch der Beleg­pflicht nachgekommen ist.

Zum Ende meiner Rede darf ich noch ein kleines Bonmot zu Ihrem Parteifreund zum Besten geben, weil Sie ja gerade selbst so viel mit ihren eigenen Parteifreunden zu tun haben. Ich zitiere hier einen Beitrag Ihres Parteifreundes Rammerstorfer, den er über Sie schreibt und den die Zeitung, in der er dauernd schreibt, über Sie, über die Grünen, veröffentlicht hat: Sicher ist nicht jeder Grüne schon ein hartgesottener und bewusster Faschist, aber potenziell tendiert er in diese Richtung. – Zitatende. (Ironische Heiterkeit


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