Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll179. Sitzung / Seite 97

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Ich erinnere an unseren Gründer Frank Stronach, der gesagt hat: Geht einmal in ein Kaufgeschäft, geht einkaufen, schaut einmal, wie viele Produkte wir noch haben, die in Österreich produziert oder erzeugt wurden – nur mehr Handelsprodukte, nur mehr Handelsspannen! Wir verlieren eine der wichtigsten Stufen, die Urproduktion, in allen Bereichen, nicht nur bei den Lebensmitteln.

Der Mehrwert Europa wurde auch angesprochen, Kollege Krainer hat diesen Miss­brauch bei den Agrargeldern erwähnt, und gerade jetzt haben die Abgeordneten des Bauernbundes, die Anwälte des ländlichen Raumes bewiesen, dass sie noch gar nicht verstanden haben, was da läuft. Ja wollt ihr das weiterhin, dass wir die Bauerngelder in die Bürokratie, in eine Agrarmarketing, in die Landwirtschaftskammern stecken? Wollt ihr das weiterhin, dass Breitbandausbau als Agrargeld gebucht wird?

Wenn das die Rettung des ländlichen Raumes ist, dann wissen wir, warum der ländliche Raum so krank ist. Das ist ja ganz klar, denn es wird etwas anderes gesagt als getan. Die Wählerinnen und Wähler werden schließlich darüber entscheiden. Es ist ein Riesenerfolg, wenn täglich zehn Bauernhöfe und damit 30 Arbeitsplätze im länd­lichen Raum verloren gehen – und wir diskutieren über einen Minibudgetausgleich, über winzige Gegenzahlungen an den ländlichen Raum.

Kolleginnen und Kollegen, den ländlichen Raum darf man gar nicht so weit kommen lassen, dass er stirbt, den muss man prosperieren lassen! Man muss schauen, dass man die Unternehmen erhalten kann, dass man die Bauernhöfe für die regionale Produktion erhalten kann, dass die Familien funktionieren, dass es dort in starken Familien starke Arbeitnehmer und Arbeiterinnen für die Industrie vor Ort gibt, dass man sinnlosen Verkehr vermeiden kann. Wir haben Staus in unseren Zentralräumen, weil die Leute immer weiter zur Arbeit auspendeln müssen, weil sie dann eine dankbare Melkkuh sind, weil sie dann ein zweites Auto brauchen, weil sie Abgaben zahlen, weil sie motorbezogene Versicherungssteuern zahlen. – Das sind die Fakten. (Beifall beim Team Stronach.) – Danke.

Wir müssen das nur im eigenen Land diskutieren. (Präsident Kopf gibt das Glocken­zeichen.) – Danke, Frau Präsidentin, ich bin beim Schlusssatz. (Heiterkeit des Präsi­den­ten sowie bei der SPÖ.) Ganz entscheidend ist: Nicht auf die EU deuten, sondern selber beweisen! – Danke, Herr Präsident.

11.39


Präsident Karlheinz Kopf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Katzian. – Bitte.

 


11.40.01

Abgeordneter Wolfgang Katzian (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir haben schon einige Rede­beiträge zum Thema, einige nicht zum Thema gehabt. Ich möchte Ihnen, Herr Loacker, bevor ich einsteige, nur sagen: Schauen Sie sich das einmal an! Es gibt auch zwi­schen­staatliche Abkommen mit der österreichischen Sozialversicherung, es gibt auch Koordinierungsaufgaben, die der Hauptverband in Europa wahrnehmen muss. Also stellen Sie sich da nicht her und sagen: Die sollen sich brausen, die brauchen kein Büro in Brüssel! – Dort sitzt eine Person, die koordiniert, und da geht es um zwi­schenstaatliche Geschichten. Wenn Sie sich das einmal durchlesen, werden Sie es vielleicht auch verstehen.

Und Ihre Ergüsse zu den Pensionen haben wir doch eh schon öfters diskutiert. Sie wollen die Pensionen am Ende des Tages kürzen, das ist ein Faktum. Also das brauchen wir, glaube ich, auch nicht weiter zu diskutieren. Man muss es nur wieder­holen, denn mit Ihrem Geschwurbel da rundherum hört sich das für manche vielleicht ein wenig anders an.

 


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