Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll183. Sitzung, 7. Juni 2017 / Seite 82

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Aus diesem Grunde noch einmal: Wirken Sie, sehr geehrte Frau Gesundheitsminis­terin, bei den zuständigen EU-Gremien darauf ein, dass diese Regelungen endlich durchgesetzt werden! (Beifall bei der SPÖ.)

11.28


Präsident Karlheinz Kopf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Eßl. – Bitte.

 


11.28.43

Abgeordneter Franz Leonhard Eßl (ÖVP): Herr Präsident! Meine geschätzten Damen und Herren! Die VorrednerInnen haben schon erwähnt, dass es eine EU-Verord­nung gibt, nämlich mit der Nummer 1169/2011, die regelt, dass auch freiwillige Informationen über Lebensmittel bereitgestellt werden können. In Bezug auf die Eignung eines Lebensmittels für VegetarierInnen und Veganer ist da festgehalten, dass die Kommission eine Durchführungsrechtsakte erlassen soll. Das ist bis jetzt noch nicht erfolgt, und darum gibt es diesen Entschließungsantrag, mit dem wir die Gesund­heitsministerin ersuchen, EU-weit dafür einzutreten, dass das relativ rasch geschieht.

Da wir dieses Thema jetzt behandeln: Ich bin nicht unbedingt derjenige, der der Gruppe der Veganer und Vegetarier zuzuordnen ist, weil ich glaube, dass auch Fleisch, Fisch, Milch und Milchprodukte gesunde Lebensmittel für den Menschen sind. Aber wenn sich jemand für den Weg, vegan oder vegetarisch zu leben, entscheidet, dann soll er auch die Wahlmöglichkeit haben, nämlich eine gesicherte Möglichkeit haben, sich für solche Produkte zu entscheiden.

Es ist ja vorhin schon angesprochen worden: Im Jahr 2013 – das sind die aktuellsten Zahlen – haben sich ungefähr 9 Prozent der Bevölkerung in Österreich dieser Gruppe zugeordnet. Wenn man die unter 40-Jährigen hernimmt, waren es noch wesentlich mehr, da waren es 17 Prozent. Das ist also keine unbedeutende Gruppe, und deshalb ist es, glaube ich, richtig, dass man klare Vorgaben macht, welche Kriterien zu erfüllen sind, damit Lebensmittel als vegan oder vegetarisch bezeichnet werden können.

Dieser Entschließungsantrag gibt uns aber natürlich auch Gelegenheit, über die Lebensmittel insgesamt ein bisschen zu diskutieren, und da stellt sich die Frage, was die Konsumenten eigentlich wollen. Sie wollen natürlich qualitativ hochwertige Pro­dukte zu einem geringen Preis. Da sind wir in einem Spannungsfeld, vor allem mit den Bäuerinnen und Bauern, die diese Lebensmittel erzeugen, denn die Bäuerinnen und Bauern müssen vom Verkauf dieser Lebensmittel, vom Erlös des Verkaufs, leben.

Gott sei Dank ist es so, dass sich die Preise im Lebensmittelsektor nach einem extre­men Tief in den letzten Jahren wieder erholen. Die Produkte sind wieder nachgefragt, sowohl im Fleischbereich als auch im Milchbereich ist eine steigende Nachfrage zu erkennen, und das gibt Zuversicht für die Zukunft. Die Konsumenten sind auch bereit, in gewissen Fällen für ein Produkt mehr zu bezahlen, wenn sie einen Mehrwert erkennen können, und die Konsumenten wollen über die Art der Produktion, über die Frische der Lebensmittel und auch über die Herkunft Bescheid wissen.

Österreich hat da eine wirklich breite Produktpalette anzubieten, heimische Produkte schmecken gut und haben sehr viel an Mehrwert. Die Österreicherinnen und Öster­reicher stehen auch zu den heimischen Produkten, weil sie wissen, dass sie, indem sie heimische Produkte kaufen, hervorragende Qualität bekommen, dass sie nicht nur den Bäuerinnen und Bauern helfen, sondern auch den eigenen Arbeitsplatz sichern und für einen Lebensraum mit Lebensqualität sorgen.

Mein Dank gilt den Konsumentinnen und Konsumenten, mein Dank gilt aber auch den Bäuerinnen und den Bauern, die diese Lebensmittel zur Verfügung stellen. (Beifall bei der ÖVP.)

11.32

 


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