Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll183. Sitzung, 7. Juni 2017 / Seite 142

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viel. Es hilft nicht nur die positive Tourismusbilanz eines Nächtigungsrekords, es ist immer Auslastung mal Preis.

Wie Kollege Willi ausgeführt hat: Wir hatten neunmal, wenn ich das richtig in Erin­nerung habe, keine Umsatzsteigerungen, sondern nur Nächtigungssteigerungen. Das ist ein fatales Zeichen, dagegen müssen wir etwas tun.

Wir müssen es jenen Unternehmen, die so dahinvegetieren, aufgrund steuerlicher Maßnahmen, älteren Betrieben, die einfach die Preise nach unten drücken, erleichtern, zuzusperren. In den meisten Fällen können diese Einzelunternehmen ihren Betrieb nur mehr durch Konkurs schließen und sonst gar nicht mehr. Das wisst ihr! Die meisten haben einen Buchwert, der unter dem ist, was ihr verdient. Insofern ist es ganz wichtig, auch hier steuerliche Maßnahmen zu setzen. Und wenn es ein Gesamtkunstwerk ist und eine Querschnittsmaterie ist, braucht es auch Sonderregelungen.

Was wir noch brauchen – das ist der zweite Punkt –, sind neue Arbeitswelten; auch wenn es das Wort der Digitalisierung ist. Wir brauchen Arbeitswelten, die dann für jene Freizeitgesellschaft da sind, die bedient werden will. Das heißt, wir brauchen auch Kinderbetreuungsplätze für jene Arbeitnehmer, die am Wochenende arbeiten wollen, aber nicht können, weil es solche Plätze nicht gibt. Wir brauchen Flexibilisierungen jener Art und Weise, dass wir auch glauben, im 21. Jahrhundert angekommen zu sein. Hier steht einfach Digitalisierung versus Dienstleistung, hier stehen wir für eine Frei­zeit­gesellschaft, die auch bedient werden will und bedient werden muss.

Wir brauchen auch ein gemeinsames Konzept – das ist der dritte Punkt –, von dem die Landwirtschaft spricht, jenes der ländlichen Entwicklung. Wir brauchen ein Gesamt­kunstwerk. Wir brauchen dieses Gesamtkunstwerk, dass wir das insgesamt betrach­ten, von einem Gesamten ausgehen und sagen: Wir leben von dieser Kulturlandschaft, wir leben auch von dieser Landwirtschaft, die enorm viel dazu beiträgt, dass wir eine schöne Landschaft haben, aber wir sollten dies auch gemeinsam vermarkten. Das ist ein springender Punkt. Denken wir es gemeinsam, und denken Sie es, liebe Regie­rungsbank, nicht getrennt, nur weil es hier um Pfründe, um Bünde geht, die geschützt werden wollen!

Was wir noch brauchen, ist eine Entbürokratisierung – das ist der vierte Punkt. Was in den letzten drei Jahren passiert ist – das erlebe ich in meinem eigenen Betrieb –, ist einfach ein Behördenwahnsinn, eine Kontrollitis, die sich durchgesetzt hat und die es den Unternehmen nicht mehr leicht macht. Sie nehmen ihnen die Freude dabei. Entbürokratisieren Sie endlich! Tun Sie es und schimpfen Sie nicht darüber, Sie sitzen schon 11 050 Tage auf der Regierungsbank! (Beifall bei den NEOS sowie bei Abgeord­neten der Grünen.)

Was wir noch brauchen, ist eine konzertierte Bewerbung. Wir haben fünf Ebenen der touristischen Bewerbung, vom Hotel über die Gemeinde, den Tourismusverband, die Landestourismusorganisation bis zur ÖW. Tun Sie etwas in dieser Hinsicht! Schauen Sie, dass Sie dieses föderale Gesetz endlich so machen, dass es zwei Ebenen weni­ger braucht – dann haben wir mehr Ressourcen –, und tun Sie im zweiten Schritt eines: Valorisieren Sie das ÖW-Budget! Das ist dringend notwendig, denn: Wer nicht wirbt, der stirbt!

Dahin gehend können wir uns nicht ausruhen und sagen, wir machen ein bisschen Klientelpolitik: vielleicht dieses Jahr einen Schwerpunkt Radfahren, vielleicht nächstes Jahr – weil der Thiem gerade gewonnen hat – ein bisschen etwas mit Tennis. Das bringt nichts. Das ist einfach nur Klientelpolitik.

Ich stelle mir vor, dass Sie die Macht in die Hand nehmen, sich mit dem Landwirt­schafts­minister oder der zukünftigen Landwirtschaftsministerin – wer weiß, was da


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