Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll188. Sitzung / Seite 75

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Einerseits haben wir die medizinischen Bedürfnisse der Bevölkerung ins Auge zu fassen, und die haben sich geändert, weil die Menschen dank eines guten Gesund­heits­systems immer älter werden, andererseits – das brauchen wir auch nicht zu leugnen – nehmen die chronischen Krankheiten immer mehr zu. Dazu kommt auch noch, dass in vielen Familien beide Elternteile einem Beruf nachgehen und der Ruf nach längeren Öffnungszeiten der Ordinationen auch immer lauter wird.

Andererseits – hören Sie sich ruhig einmal an, was ich zu sagen habe! – wollen aber auch viele der Jungärzte nicht mehr ausschließlich in den uns bekannten Einzelor­dina­tionen ihre Leistungen anbieten, sondern sie wollen auch die Möglichkeit bekommen, in einem Team mit anderen Ärzten und Ärztinnen und auch mit Vertretern anderer Gesundheitsberufe – wie zum Beispiel Hebammen, Physio-/Psychotherapeuten, aber auch MasseurInnen, Kinderfachärzten oder Apothekern – künftig ein besseres Leis­tungs­spektrum als bisher anzubieten, von dem letztendlich wieder wir alle profitieren werden.

Ich habe auch mit vielen JungärztInnen gesprochen, die gesagt haben (Abg. Belakowitsch-Jenewein: Mit Ärztinnen ...!): Ich möchte künftig meinen Beruf und meine Familie besser vereinbaren können. Mit diesem Gesetz schaffen wir die dafür notwendigen Rahmenbedingungen, die es künftig ermöglichen werden, dass es neben dem bewährten Hausarztsystem mit Einzelpraxen (Abg. Belakowitsch-Jenewein: Eben nicht „neben“!) künftig auch noch Gesundheitszentren und Netzwerke in einem ausgewogenen Verhältnis geben wird, was bedeutet, dass es wohnortnah künftig ein Mehr an Leistungen geben wird.

Ich weiß auch, dass wir – allesamt, das streite ich gar nicht ab – mit diesem Gesetz Neuland betreten und daher in den nächsten Jahren sicherlich noch an dem einen oder anderen Rädchen werden drehen müssen. Ich bin mir aber sicher, dass wir damit den Grundstein für eine noch bessere medizinische Versorgung legen. Ich für mich kann sagen, ich bin darauf stolz, dass ich daran mitgewirkt habe.

Ich möchte abschließend auch meinen Dank an alle Beteiligten richten, vom Bundes­ministerium beginnend, weil ich gerade hinübergeschaut habe, ob das Nina Pfeffer war, ob das Clemens Auer war, bis hin zu Gerhard Aigner, möchte aber auch den VertreterInnen der Klubs, Gabi Kotzegger, Philipp Hartig, und zuletzt auch dir, lieber Erwin Rasinger, danken. Ich weiß, dass du das eine oder andere Mal über deinen Schatten gesprungen bist, denke mir aber, dass wir einen wirklich guten Kompromiss vorliegen haben. (Zwischenruf der Abg. Belakowitsch-Jenewein.)

Schade, dass es nicht dazu gereicht hat, dass wir eine Vertretungsregelung, was die Anstellung von ÄrztInnen bei Ärzten anlangt, da noch hineinpacken konnten. Trotzdem möchte ich ersuchen, dass Sie diesem Gesetzentwurf so zahlreich wie möglich zustim­men. (Beifall bei der SPÖ.)

11.52


Präsident Karlheinz Kopf: Nun hat sich Frau Bundesministerin Dr. Rendi-Wagner zu Wort gemeldet. – Bitte, Frau Bundesministerin.

 


11.52.24

Bundesministerin für Gesundheit und Frauen Dr. Pamela Rendi-Wagner, MSc: Herr Präsident! Sehr geehrte Abgeordnete! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich darf hier zu diesem aus meiner Sicht sehr, sehr wichtigen Gesetzesantrag auch Position und Stellung beziehen. Es ist ein Gesetz, das vieler Jahre, vieler Energie und Vorarbeit bedurft hat, aber es hat sich ausgezahlt, diese Zeit, diese Energie und auch diese Ressourcen hier zu investieren.

 


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