Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll188. Sitzung / Seite 190

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Bildung, das wissen wir alle, ist der zentrale Aspekt, wenn wir jenen helfen wollen, die in unserer Gesellschaft Probleme haben. Bildung ist auch der zentrale Punkt, wenn wir weiterkommen wollen, was die Entlastung unserer Sozialsysteme anbelangt. Das wäre Prävention, meine Damen und Herren, wenn wir hier entscheidende Schritte machen würden. Das würde helfen, was die Kriminalitätsrate anlangt, das würde helfen, was Krank­heit anlangt, denn die Menschen ohne Bildung sind diejenigen, die in unserer Gesellschaft am stärksten von Krankheit bedroht sind, am stärksten von vor allem dauerhaften Krankheiten betroffen sind; und als Drittes würde es dauerhaft gegen soziale Probleme helfen. (Beifall bei den Grünen.)

Hören Sie bitte mehr auf einen Mann, der aus Ihren Reihen kommt! Es ist Johannes Kopf, der sagt: Entscheidend wird sein, ob wir im Bereich der Bildung zu den Besten gehören. – Wir müssen raus aus dieser Durchschnittsfalle, meine Damen und Herren, wir müssen ehrgeizigere Ziele haben als das, was wir hier vorliegen haben!

Ja, wir werden zustimmen, aber nein, die Probleme der betroffenen Menschen werden damit nicht gelöst, und nein, auch die Probleme unserer Gesellschaft werden damit leider nicht gelöst. (Beifall bei den Grünen.)

17.34


Präsident Karlheinz Kopf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Holzinger-Vogtenhuber. – Bitte.

 


17.35.00

Abgeordnete Daniela Holzinger-Vogtenhuber, BA (SPÖ): Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wir verlängern heute die Bund-Länder-Vereinbarung über Maß­nahmen zur Basisbildung und zum Nachholen von Pflichtschulabschlüssen, um Menschen dabei zu helfen, in eine Startposition zu kommen, von der aus sie ihre eigenen Potenziale überhaupt erst einmal ausschöpfen können und nicht in Sackgas­sen zurückbleiben.

Ja, natürlich ist das nur eine nachgeschaltete Maßnahme, wie Kollege Walser bereits kritisch angemerkt hat. Wir schwächen damit ein vorherrschendes Problem selbst­verständlich nur graduell ab, aber wir haben uns die Aufgabe gesetzt, es prinzipiell abzuschaffen, auch mit dem Beschluss, der vor einiger Zeit gefasst wurde und dessen Umsetzung nun im Juli 2017 beginnen wird, nämlich die Ausbildungspflicht für Jugend­liche und junge Erwachsene. Ziel ist, die Schulausbildung nicht mit der allgemeinen Schulpflicht zu beenden, sondern danach einer Lehre nachzugehen, einer weiterfüh­ren­den Ausbildung nachzugehen. Genau das ist eine wichtige Maßnahme, um dem Problem, indem wir es gleich an der Wurzel packen, besser entgegenwirken zu kön­nen.

Unser Ziel ist es, die Dropout-Quote von Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu verringern. Wir wollen die soziale Isolation, die die Menschen dann trifft und in die sie abrutschen, vermeiden und verhindern. Wir wollen ihnen Qualifikationen in den Schlüs­selkompetenzen, die ebenfalls bereits aufgeführt worden sind, mitgeben und ihnen so einen besseren Zugang zum Arbeitsmarkt ermöglichen, denn durch die Budgetmittel auch aus dem Europäischen Sozialfonds können wir die Zahl der TeilnehmerInnen an diesen Kursen für Basisbildung und das Nachholen des Pflichtschulabschlusses sogar noch erhöhen.

Wie bereits gesagt worden ist, ist es möglich, das Ausmaß, das bisher in Anspruch genommen worden ist, von rund 20 000 Menschen um fast die Hälfte zu erhöhen, das heißt, rund 30 000 Menschen kann zukünftig unter die Arme gegriffen werden, und ich glaube, wir können so vielen Menschen in Österreich eine bessere Zukunft geben.

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite