Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll188. Sitzung / Seite 376

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Das ist Ihr Frauenbild, das ist Ihr Familienbild. Der Staat bestimmt über uns, raubt uns dadurch unsere Freiheit. Er bestimmt, was wir tun können, was wir nicht tun können, was wir seiner Meinung nach überhaupt können und wo er uns helfen muss, hinzukommen. (Abg. Belakowitsch-Jenewein: Erzählen Sie uns Ihr Familienbild!)

Reden wir doch einmal über echte Frauenpolitik! Reden wir über Chancenge­rechtig­keit, die wir brauchen, um aus eigener Kraft und durch unsere eigenen Möglichkeiten dort hinzukommen, wo wir hinwollen! Das beantworten wir nämlich immer noch nicht, weil wir über diese Themen nicht reden. Wir reden nämlich nicht über Steuerpolitik, die verhindert, dass Frauen Vollzeit erwerbstätig sein können, wir reden nicht über neue Karenzmodelle, die es Frauen ermöglichen, auch Karriere zu machen (Abg. Schieder: Wir schon! – Abg. Belakowitsch-Jenewein: ... Karenzmodelle!), wir reden nicht über andere Fallen, die in der Familienpolitik genau dazu führen, dass wir dieses konser­vative alte Rollenbild weiterhin einzementieren – und auch die SPÖ macht da seit Jahren willig mit.

Ich bin nicht bereit, weiter zu akzeptieren, dass Sie Scheinlösungen wie eine Frauen­quote in Aufsichtsräten präsentieren. Das ist einfach nicht ehrlich, weil man das Problem nicht wirklich an der Wurzel packt! (Abg. Belakowitsch-Jenewein: Was ist das Problem?) Wir verschönern und schneiden uns den Baum einfach so zurecht, damit es optisch so ausschaut, als würden Frauen und Männer in Österreich überall gleich behandelt, das werden sie aber nicht.

Deshalb möchte ich folgenden Antrag einbringen:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Claudia Angela Gamon, MSc (WU), Kolleginnen und Kollegen be­tref­fend Maßnahmenpaket zur Gleichstellung von Männern und Frauen am Arbeits­markt

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, ein Maßnahmenpaket zur Gleichstellung von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt zu verabschieden, welches das Ziel hat, Voller­werbstätigkeit für Frauen zu fördern. Dieses soll insbesondere steuer- und arbeits­marktpolitische Maßnahmen, wie die Abschaffung negativer Erwerbsanreize, eine Arbeitszeitflexibilisierung und eine Zusammenfassung steuerlicher Familienleistungen, sowie auch familienpolitische Maßnahmen, wie die Einführung eines individuellen Karenz­anspruches und den Ausbau von Kinderbetreuungsmöglichkeiten beinhalten.“

*****

Das würde nämlich dazu führen, dass Frauen aus eigener Kraft in Aufsichtsräte kämen. (Beifall bei den NEOS. – Abg. Belakowitsch-Jenewein: Na genau! Wie naiv ist denn das?)

20.27


Präsident Ing. Norbert Hofer: Der soeben eingebrachte Antrag ist ausreichend unterstützt, ordnungsgemäß eingebracht und steht mit in Verhandlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

 


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