Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll190. Sitzung / Seite 166

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Sie haben es deshalb schwer, weil es so manche Vorurteile auch bei Personalchefin­nen und Personalchefs gibt, die nicht akzeptieren, dass man die Erfahrung, die Ältere einbringen, auch bezahlen muss. Sie können es nicht akzeptieren, dass möglicherwei­se ein Arbeitnehmer kommt, der älter als der Abteilungsleiter ist, weshalb sie Ältere nicht aufnehmen wollen. Es gibt solche Kriterien, das geben manche Personalchefinnen und Personalchefs auch zu.

Daher ist es mir so wichtig, dass wir diesen Menschen, die älter als 50 sind, eine Chan­ce geben. Christian Kern hat das in seinem Plan A ganz klar gesagt. Wir geben diesen Menschen die Würde zurück, indem wir Arbeitsplätze dort schaffen, wo sie auch ge­braucht werden.

Ich sage es immer sehr deutlich: Hier im Großen sind diese 20 000 Menschen eine Zahl. Wenn wir sie in den Gemeinden sehen, wenn wir bei den Bürgermeisterinnen und Bür­germeistern sind, dann haben diese Menschen ein Gesicht. Ich möchte diesen Men­schen ein Gesicht geben und die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister stärken, dass sie die Betätigungsmöglichkeiten erkennen. Ich bedanke mich bei jeder Bürgermeis­terin, bei jedem Bürgermeister, die oder der nachdenkt und sich fragt: Wo in der Ge­meinde habe ich Tätigkeiten, die die Gesellschaft eigentlich braucht, wo möchte ich ei­nen professionellen Arbeitsplatz schaffen? Wir unterstützen diese Tätigkeit. Wir wollen, dass dort die Arbeitskraft, die Arbeitsleistung eingesetzt werden kann und die Würde dieser Menschen wieder hergestellt wird. (Beifall bei der SPÖ.)

Das sind Arbeitsplätze in Gemeinden, bei Sozialhilfeträgern, bei sozialen Vereinen. Wir werden in neun Pilotprojekten lernen. Ich sage es noch einmal: Wir lernen im nächsten halben Jahr von den neun Pilotprojekten in jedem Bundesland, wir werden diese Erfah­rung auch einbringen, wenn wir die Aktion am 1. Jänner 2018 in ganz Österreich aus­rollen.

Ich bedanke mich für die Zustimmung, denn es ist so wichtig, dass wir für diese Ziel­gruppe, nämlich für ältere Menschen über 50, auch Entsprechendes tun.

Ich möchte auch den zweiten ganz wichtigen Bereich ansprechen, den wir heute auf der Tagesordnung haben, das Insolvenz-Entgeltsicherungsgesetz. Es gibt Menschen, die sich ein Zeitguthaben erarbeitet haben und dieses verlieren, wenn ihr Unternehmen in Konkurs geht. Zeitguthaben sind nicht gesichert. Wenn wir Flexibilisierung wollen – und wir wollen das –, dann müssen wir diese Flexibilisierung auch gesetzlich absi­chern. Heute tun wir dies, indem wir die Zeitguthaben der Menschen, die Überstunden, die sie gemacht haben, im Falle eines Konkurses auch sichern. Das bedeutet Sozial­politik! – Herzlichen Dank für Ihre Zustimmung. (Beifall bei der SPÖ.)

16.05


Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Mag. Aubauer. – Bitte.

 


16.05.11

Abgeordnete Mag. Gertrude Aubauer (ÖVP): Sehr geschätzte Frau Präsidentin! Herr Minister! Hohes Haus! Mit älteren Menschen respektvoll umzugehen, mit Älteren wert­schätzend umzugehen, liegt uns ganz besonders am Herzen. Deshalb beschließen wir heute vielversprechende Beschäftigungsaktionen für Ältere, und zu meiner großen Freu­de wird und soll es uns heute auch gelingen, den ungerechten Pflegeregress abzu­schaffen.

Es ist ein guter Tag für Senioren, meine Damen und Herren, und nicht nur für Senio­ren, sondern für alle Generationen, denn Kinder und Enkelkinder leiden genauso, wenn sie in kritische Situationen kommen, wenn sie vielleicht das Haus verkaufen müssen, um die Pflege der Mutter im Pflegeheim finanzieren zu können. Damit muss Schluss sein. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

 


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