Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll190. Sitzung / Seite 175

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markt wegschickt, sondern man muss frühzeitig Umschulungsangebote setzen. Statt ih­nen zu sagen: Bleib in dieser gesundheitsbelastenden Tätigkeit, dann kannst du früher gehen!, müsste man schauen, welche Angebote man finden kann, dass diese Menschen rechtzeitig in Berufe kommen, die körperlich nicht so belastend sind und die sie bis zum Pensionsalter ausüben können. (Abg. Muchitsch: Zur Bank! Abg. Belakowitsch-Je­newein: Als Bankmitarbeiter oder was?)

Ich bringe daher folgenden Entschließungsantrag ein:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen betreffend Umquali­fizierungsmöglichkeiten für Arbeitnehmer_innen in gesundheitsgefährdenden Tätigkeits­feldern

Der Nationalrat wolle beschließen:

Der Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz wird aufgefordert, ak­tive arbeitsmarktpolitische Instrumente zu etablieren, die präventiv und frühzeitig Um­schulungen von Arbeitnehmer_innen in gesundheitsbeeinträchtigenden Berufen ermög­lichen, um damit späteren gesundheitlichen Beeinträchtigungen vorzubeugen und eine längere Erwerbstätigkeit zu ermöglichen.

*****

Man kann versuchen, an nachhaltigen Lösungen zu arbeiten. Man kann sich auch gleich persönlich angegriffen fühlen und auf stur schalten. Wir haben uns für Ersteres ent­schieden. (Beifall bei den NEOS.)

16.37


Präsidentin Doris Bures: Der Entschließungsantrag ist ordnungsgemäß eingebracht und steht mit in Verhandlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen

betreffend Umqualifizierungsmöglichkeiten für Arbeitnehmer_innen in gesundheitsge­fährdenden Tätigkeitsfeldern

eingebracht im Zuge der Debatte über den Bericht des Ausschusses für Arbeit und Soziales über den Antrag 2203/A(E) der Abgeordneten Mag. Gerald Loacker, Kollegin­nen und Kollegen betreffend Abschaffung des Überbrückungsgeldes – TOP 28

Die Beschäftigungsquote der Altersgruppe 55-64 Jahre liegt bei nur 23%, und damit um mehr als 10 Prozentpunkte unter dem EU-Durchschnitt. Die EU-Kommission stellt fest, dass die gegenwärtigen Vorruhestandsregelungen einen negativen Einfluss auf die Beschäftigung älterer Arbeitnehmer_innen haben. „Die jüngsten verfügbaren Daten weisen darauf hin, dass mindestens ein Drittel der Rentner_innen gerne länger auf dem Arbeitsmarkt geblieben wäre; dieser Wert liegt um 16 Prozentpunkte über dem Durchschnitt der EU-28.“ Die Kommission macht auch deutlich, welches die wesentli­chen Faktoren sind, die eine Verlängerung des Erwerbslebens verhindern, welche sich keineswegs mit der Hauptforderung des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz – der Einführung eines „Bonus/Malus-Systems“ – decken. Sie set­zen an den Wurzeln des Problems an, statt die Symptome einer verfehlten Arbeits-


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