Meine geschätzten Damen und Herren, ich möchte aber ein anderes Thema ansprechen, nämlich Flexibilität. Flexibilität wird in vielen Bereichen negativ gesehen, dabei kann sie, wenn es für Arbeitnehmer und Arbeitgeber passt, durchaus ein positiver Weg sein, ein positives Miteinander.
In der Schweiz hat man den Weg gewählt, dass sechs von zehn Angestellten bereits flexibel arbeiten, nämlich nach dem Modell der Jahresarbeitszeit. Da gibt es ein Ampelsystem, wo man dann als Angestellter weiß, wenn es rot aufleuchtet, hat man zu wenig Stunden, wenn es grün ist, dann hat man Überstunden, und der Arbeitnehmer kann sich konkret mit seinem Arbeitgeber ausmachen und vorab festlegen, ob das in Form von Geld, in Form von Urlaubszeit oder wie auch immer abgegolten wird.
Diese flexible Möglichkeit, nämlich dass sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer zusammenreden und für sich die optimale Lösung finden, ist ein Weg, den ich mir auch für Österreich wünsche, weil ich nämlich davon ausgehe, dass die Betriebe und ihre Mitarbeiter wissen, welche Anforderungen sie haben, welches Arbeitspensum sie bewerkstelligen müssen und wie sie es gemeinsam – und die Betonung liegt auf gemeinsam – schaffen können
Deshalb sind wir auch für Mitarbeiterbeteiligung, um im Betrieb mehr gemeinsam zu schaffen und einen gemeinsamen Weg von Arbeitnehmer und Arbeitgeber in eine positive Zukunft zu gehen. – Danke.
16.44
Präsidentin Doris Bures: Jetzt hat sich Herr Bundesminister Stöger zu Wort gemeldet. – Bitte, Herr Minister.
16.45
Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz Alois Stöger, diplômé: Frau Präsidentin! Hohes Haus! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Da ich jemand bin, der auch einmal Krampen und Schaufel in der Hand gehabt hat (Abg. Belakowitsch-Jenewein: Echt?), habe ich einen Riesenrespekt vor der Leistung, die Bauarbeiter erbringen. Bei jedem Wetter, bei Regen, bei Schnee, aber auch in der Hitze der Sonne bauen sie unsere Häuser. Das macht man nicht im Büro. Da sind die Bedingungen abhängig von der Witterung, da verändern sich die Bedingungen ständig, weil die Baustelle wächst, und daher brauchen Bauarbeiter besondere Regelungen.
Ich bedanke mich bei Beppo Muchitsch und dem Team der Bauarbeiter-Urlaubs- und Abfertigungskasse dafür, dass sie immer wieder Regelungen sozialpartnerschaftlich entwickeln und für diese Zielgruppe, die schwierige Arbeitsbedingungen hat, Regelungen schaffen, die diesen auch entsprechen. – Danke dafür. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten von ÖVP, FPÖ und Grünen.)
Wir setzen damit einen Schritt, die Arbeitsbedingungen so zu regeln, dass sie den Menschen entsprechen. Es ist uns gelungen, die Bedingungen zu verbessern, und wir setzen heute wieder einen richtigen Schritt in diese Richtung.
Jeder, der schon einmal eine Baustelle gesehen hat, weiß, dass es dort keine Menschen gibt – möglicherweise in einem Büro, aber nicht auf der Baustelle –, die Teilzeit arbeiten. Daher ist es so wichtig, da die Grenze zu ziehen und den Organen, die überprüfen, auch ein Instrument in die Hand zu geben, damit Teilzeitbeschäftigung nicht missbräuchlich verwendet wird.
Wir setzen heute auch Maßnahmen, die die Versorgung mit Medikamenten, vor allem auch in der Nacht in ländlichen Regionen, ermöglichen und sicherstellen, indem wir die Nachtdienste in den Apotheken auch in den ländlichen Regionen ermöglichen und so dafür sorgen, dass die Apotheken offen sind und dass die Menschen versorgt werden.
HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite