Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll190. Sitzung / Seite 233

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gen einbringen. Es ist ein umfangreicher Abänderungsantrag, sodass ich mir erlaube, diesen in zweiter Lesung eingebrachten Abänderungsantrag nur in den Grundzügen zu erläutern:

Es wurden die Bestimmungen hinsichtlich der Betriebsanlagen, die bisher in der Re­gierungsvorlage enthalten waren, im Wesentlichen jetzt in die Vorlage unter TOP 36 übernommen, darunter sind die diversen Vorschriften zu den Betriebsanlagengenehmi­gungen einschließlich der Regelung der Frage, wie die Gemeinden mit der Aufsperr­stunden- und Sperrstundenregelung in § 113 Abs. 5 der Gewerbeordnung umzugehen haben, sowie eine Reihe von Dingen rund um das Verfahren, um es zu vereinfachen.

Ein wichtiger Punkt dabei ist zum Beispiel: Beraten statt strafen – also die Möglichkeit, dass die Behörde, so wie das Arbeitsinspektorat, in der jeweiligen Situation sagen kann: Freund, das ist nicht in Ordnung, aber du hast noch Zeit, das zu beheben!, und nicht au­tomatisch strafen muss.

Auch ein vereinfachtes Genehmigungsverfahren ist dabei vorgesehen.

Ich möchte zur Gewerbeordnungsnovelle im Ganzen sagen: Kollege Kassegger hat völ­lig recht, wir haben weitergehende Forderungen gehabt. Natürlich ist das ein Kompro­miss, der hier stattfindet; aber eines wird sicher nicht gehen, Herr Dr. Kassegger: Dafür, dass die österreichischen Betriebe mit diesem Tag keinen One-Stop-Shop bekommen, sprich: sich zum Beispiel die Baugenehmigung woanders holen müssen als die Be­triebsanlagengenehmigung, trägt schon auch eine Oppositionspartei – und zwar auch die FPÖ, wenn sie jetzt sagt, es geht in die richtige Richtung, aber wir stimmen nicht zu – die Verantwortung.

Wer jetzt bis zum Herbst eine Betriebsanlage beantragt und dreimal um eine Genehmi­gung ansuchen muss, kann auch am 15. Oktober Danke sagen, nämlich in diesem Fall bei der FPÖ. Ich finde es schade: Wir waren so weit, wir hätten das heute machen kön­nen – aber den One-Stop-Shop gibt es nicht.

Und bitte nicht mehr uns kritisieren, dass wir die Bürokratie verteidigen! (Abg. Haider: Weil ihr die Betonierer seid!) Jetzt wart ihr diejenigen, die die Bürokratie verteidigt ha­ben. Jetzt waren wir diejenigen, die bereit waren, auch wenn die Länder nicht zustim­men, in die Kompetenz einzugreifen. Das waren jetzt nicht die früheren Regierungspar­teien, sondern die, die dauernd kritisieren, wir brauchen die Bürokratie nicht. Das wol­len wir an dieser Stelle schon gesagt haben.

Hoffen wir, dass wir das One-Stop-Verfahren irgendwann zustande bringen! Heute ha­ben wir es nicht. Ich sage dazu: Schade!

Aber nicht mit dem Finger zeigen! Diesmal kann man als Opposition mit dem Finger auf sich selber zeigen.

Ich freue mich, dass wir ein liberales Gewerberecht mit einer Single Licence haben, so wie es Kern und Mitterlehner ursprünglich vorgesehen haben. – Vielen Dank. (Beifall bei SPÖ und ÖVP. – Abg. Kassegger: Da wird mit Begriffen herumgeschmissen, dass es eine Freude ist!)

18.27


Präsident Karlheinz Kopf: Der von Herrn Abgeordnetem Matznetter in den Grundzü­gen erläuterte Abänderungsantrag ist ausreichend unterstützt und steht somit mit in Ver­handlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Abänderungsantrag

der Abgeordneten Peter Haubner, Dr. Christoph Matznetter, Kolleginnen und Kollegen

 


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