wart dabei, die gymnasiale Unterstufe und damit das differenzierte Schulsystem infrage zu stellen, obwohl der Rechnungshof festgestellt hat, dass die Kosten pro Schüler und Jahr in der AHS-Unterstufe etwa 4 700 € betragen.
Zum Vergleich: In der Hauptschule betragen diese Kosten pro Schüler und Jahr 6 700 € und in der vielgelobten, leider fehlgeschlagenen Neuen Mittelschule 7 200 €. Das heißt, das Modell, das Sie jetzt mit Vehemenz durchgetragen haben, auch mit Unterstützung der ÖVP und selbstverständlich auch der Grünen, ist nicht nur das teuerste, sondern auch das ineffizienteste Schulsystem überhaupt. Das haben Sie zu verantworten. (Beifall bei der FPÖ.)
Hätte nicht die Freiheitliche Partei Widerstand geleistet, hätten Sie auch noch die Sonderschulen abgeschafft, eine unglaublich wichtige Bildungseinrichtung. Auch da hat die ÖVP massiv geschwächelt. Es ist im Wesentlichen nur der Freiheitlichen Partei zu verdanken, dass es die Sonderschulen auch weiterhin geben wird. (Beifall bei der FPÖ.)
Es ist weiters beängstigend, dass die Nachhilfekosten, obwohl 15 Milliarden € in das System Schule hineinfließen, jährlich explodieren. Das heißt, die Eltern müssen zusätzlich Geld in die Hand nehmen, damit sie ihre Kinder durch die Schule durchbringen. Das ist ein Desaster!
Das Nächste, und das zeigt das Scheitern Ihres Systems auf: Diese Woche hat der Philosoph Liessmann in einem Interview, das er der „Kleinen Zeitung“ gegeben hat (eine Ausgabe der von ihm genannten Zeitung in die Höhe haltend), Folgendes festgestellt: „Wenn politisch Verantwortliche die Gesamtschule propagieren, ihre eigenen Kinder jedoch in die katholische Privatschule schicken, weiß man, was los ist.“ – Das sollte Ihnen zu denken geben! (Beifall bei der FPÖ.) Das ist ein anerkannter österreichischer Philosoph, nicht aus unserem Eck stammend. (Zwischenruf des Abg. Mayer.) Er sagt Ihnen das, was wir Ihnen schon mehrmals gesagt haben. Sie predigen Wasser und trinken Wein! Das ist das Unglaubliche, das Sie sich da leisten! (Beifall bei der FPÖ.)
Über die mangelnden Deutschkenntnisse vieler Schüler bei deren Einschulung hat schon mein Vorredner, Kollege Wendelin Mölzer, gesprochen. Sie haben sich beharrlich geweigert, es anzuerkennen, dass ein Unterricht ohne Deutschkenntnisse nicht möglich ist. Da braucht man kein Wissenschaftler zu sein. Wie soll einem Kind, das nicht Deutsch kann, Fachwissen beigebracht werden? – Das kann nicht funktionieren. Sie haben jeden diesbezüglichen Antrag der Freiheitlichen Partei abgelehnt, mit dem wir gefordert haben, dass vor Schuleintritt Deutschkenntnisse vorhanden sein müssen. Das wurde von der ÖVP und auch von der SPÖ abgelehnt. Das hat das Desaster an den Schulen weiter verschärft. (Beifall bei der FPÖ.)
Weiters: Obwohl so viel Geld in die Schulen hineinfließt, obwohl so viele Stunden zusätzlichen Unterrichts bezahlt werden müssen, ist es zu einer totalen Überforderung der Schüler und infolge auch der Eltern gekommen. Wieso? – Es wird so viel verlangt, es wird immer mehr unterrichtet. Der bereits angesprochene Philosoph Liessmann hat in diesem Interview auch festgestellt, dass unsere Schüler viel lernen, aber wenig wissen. – So ist die Sache auf den Punkt zu bringen. Sie werden von Informationen überflutet.
Es wäre doch – und darauf habe ich vielfach, in vielen Reden hingewiesen – höchst an der Zeit, dass Sie hergehen und die Lehrpläne entrümpeln, geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Weniger ist mehr! (Zwischenruf der Abg. Heinisch-Hosek.) Damit wird der Stress der Schüler geringer, die Schüler müssten dann weniger lang im Unterricht sitzen und könnten auch in der Schule lernen. In der Schule muss gelernt werden, nicht zu Hause und nicht mithilfe von Stunden zusätzlichen Unterrichts, die bezahlt werden müssen.
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