Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll197. Sitzung, 4. Oktober 2017 / Seite 117

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Sicht für ganz zentral und hoffe, dass diese Modellregion in Bälde auf den Weg kommt. Warum? – Weil ich davon überzeugt bin, dass jene, die immer blockieren – und ich schaue ganz bewusst in die Richtung der FPÖ und der ÖVP –, auch einmal abbröckeln werden, wenn sie sehen, wie gut die gemeinsame Schule für die Kinder und Jugendli­chen im Hinblick – es ist heute schon oftmals gefallen – auf den Druck, der herausge­nommen wird, funktioniert. Man braucht sich mit neun, zehn Jahren nicht mehr zu ent­scheiden, ob man vermeintlich zu den Besseren oder vermeintlich zu den Schlechteren kommt. Das ist so etwas von überholt, und wir müssen endlich aufhören damit! Ich hoffe, dass die gemeinsame Schule – und das ist mit dem Schulautonomiepaket ge­lungen – wirklich flächendeckend Schule macht. Wir bleiben da dran, definitiv, und kämp­fen da auch weiter. (Zwischenrufe der Abgeordneten Amon und Pirklhuber sowie bei Abgeordneten der FPÖ.)

Vielleicht noch zur Pädagogik von Lehrerinnen und Lehrern: Ich halte es für ganz zen­tral – ich wollte selbst einmal Lehrerin werden –, freier und zielgerichtet auf die Schüle­rinnen und Schüler der jeweiligen Klassen gestalten zu können. Dies ist ebenfalls im Schulautonomiepaket drinnen.

Es muss doch, bitte, ein Miteinander und auch eine Feedback-Kultur geben, in der nicht die LehrerInnen auf die SchülerInnen herunterblicken, sondern ein Miteinander mög­lich ist, was durch eine Feedback-Kultur etabliert werden soll, sodass ein Miteinander, ein Lebensraum Schule entsteht. Das ist eine Vision, aber sie soll einfach endlich mit Leben gefüllt werden. (Präsidentin Bures übernimmt den Vorsitz.)

Vielleicht noch ganz kurz – mir läuft die Zeit davon: Ich halte den Chancenindex, der ebenfalls im Paket enthalten ist, für ganz zentral, um nicht mit der Gießkanne drüber­zufahren. In Summe – und ich sage das noch einmal in aller Vehemenz – muss das Ziel eine gemeinsame Schule für alle Kinder sein, und wenn ich alle Kinder sage, dann spreche ich auch von Kindern mit nicht deutscher Muttersprache, mit Behinderung und vielem, vielem mehr. Bildung ist ein Kinderrecht, Bildung ist ein Menschenrecht, und wir sind KämpferInnen dafür, dass die beste Bildung für alle möglich ist, für alle Kinder und Jugendlichen. – Danke. (Beifall bei SPÖ und Grünen.)

15.04


Präsidentin Doris Bures: Als Nächster zu Wort gemeldet hat sich Herr Abgeordneter Dr. Rosenkranz. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


15.04.31

Abgeordneter Dr. Walter Rosenkranz (FPÖ): Frau Präsidentin! Hohes Haus! Frau Bun­desminister! Frau Staatssekretärin! Ich habe heute in der Ankündigung im Radio ge­hört, dass Herr Kollege Walser gemeint hat, er möchte – und darum geht es eigentlich bei diesem heutigen Dringlichen Antrag – die OECD einschalten, damit Österreich ein­mal überprüft wird. Das Ganze soll deswegen geschehen, um mit der Expertise dieser Institution die Debatte um die Bildung zu entideologisieren.

Eines ist hoffentlich allen klar: Wenn man in einem Staat davon spricht, das Schema links und rechts sei überholt, dann regieren dort schon die Linken. Diese Entideologi­sierung, die Sie durch die OECD haben wollen, ist doch nichts anderes als das, was wir schon in den letzten Jahren und Jahrzehnten erlebt haben, nämlich dass dort eine bildungspolitische Planwirtschaft einkehren soll, mit der wir nicht können. (Beifall bei der FPÖ. – Zwischenruf des Abg. Walser.)

Gerade das, was als Quotenwahn bezeichnet werden kann, ist doch das, was von der OECD speziell kommt. Jetzt haben wir gerade gehört: Die Lehre muss man aufwer­ten! – Natürlich sind es die Ansätze, lieber Kollege Schmid! Es ist nicht nur das Inter­nat, es geht auch um die Kosten für die Zugfahrt. Es geht um vieles anderes, aber da­zu komme ich später noch.

 


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