Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll199. Sitzung / Seite 31

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hoch sind, der ökologische Fußabdruck ganz besonders groß, negativ, und auf der anderen Seite wird dort, wo die Population entsprechend groß ist,, nicht danach getrachtet, dass die Ströme, die dann dort hinkommen, wo man viel Verbrauch hat, angehalten werden und abgestellt werden. Vor ungefähr 50 Jahren gab es 3,5 Milliar­den Menschen, und jetzt gibt es an die 8 Milliarden. Das wird die Herausforderung der Zukunft sein, niemand wird glauben, dass wir in 100 Jahren 16 Milliarden Menschen auf dieser Erde werden ernähren können, geschweige denn nach allen Auswirkungen der Klimapolitik.

Zum Schluss stellt sich die Frage: Was können unsere Regierungen dazu tun, damit wir in Zukunft zu einem positiven Lebensgemeinschaftsvolumen kommen? Das heißt im Klartext: Wir müssen versuchen, alle vernünftigen Regierungen zu einer ökolo­gischen Wirtschaftspolitik zu bringen.

Weil heute die E-Mobilität angesprochen wurde: Ich habe schon Gespräche darüber geführt, was es eigentlich bedeuten würde, wenn wir jetzt die gesamte Straßenmobilität auf E-Mobilität umstellen würden. Wissen Sie, wie viel Strom wir da brauchen? (Abg. Brunner: 15 Prozent! – Abg. Köchl: 15 Prozent mehr!) – Ja, das entspricht aber zwei­mal Mellach, das heißt, das sind 1 600 Megawatt, die wir zusätzlich brauchen. – Ja, woher bekommen Sie die denn? Rechnen Sie diese 1 600 ... (Abg. Brunner... aufbauen, ganz einfach!) – Frau Brunner, ich versuche, positiv zu agieren, nicht negativ.

Ich bin der Meinung, dass es ohne zukünftige Zwischenenergieträger nicht gehen wird. Und wenn wir die gesamte Ökostromgeschichte dahin gehend betrachten, dass wir möglichst viel Sonnenenergie haben wollen, dann brauchen wir Transferleitungen; ohne die wird es nicht gehen, das ist einmal ganz klar.

So gesehen haben wir alle Hände voll zu tun, gemeinsam diese Strategie für die Zukunft zu entwickeln; Österreich allein wird das nicht schaffen. (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP. – Zwischenruf des Abg. Prinz.)

10.10


Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Köchl. – Bitte.

 


10.10.42

Abgeordneter Matthias Köchl (Grüne): Anwesende Blockierer und Verhinderer! (Heiterkeit der Abg. Brunner.) Hochgeschätzte Umweltbewegte vor den Fernsehap­paraten und auf der Zuschauergalerie! Ich möchte ein Argument bringen, das vielleicht auch unseren Minister überzeugt: Wer heute die Presseberichterstattung verfolgt hat, muss leider feststellen, dass Europa die geringste Weinproduktion, die geringste Weinernte seit dem Zweiten Weltkrieg bevorsteht, und der Hauptgrund dafür ist der Klimawandel, die Klimaerwärmung. – Wenn das für die ÖVP kein Argument ist, dann weiß ich auch nicht mehr weiter; das ist echt schwierig mit Ihnen. (Beifall bei den Grünen.)

Als ich 1995 angefangen habe, mich zu engagieren, war eine meiner ersten Maß­nahmen – damals als Schülervertreter –, das Freifach Vernetztes Denken einzuführen, und da haben wir uns ein Jahr lang mit der Klimaerwärmung befasst. Wenn man sich die Zahlen von damals und die Zahlen von heute anschaut, dann stellt man fest, dass absolute Untätigkeit zu vermerken ist – und die heiße Luft, die heute hier produziert wurde, ist noch als zusätzliche Belastung für die Klimaerwärmung hier im Saal festzustellen. (Abg. Steinhauser: Der war gut!)

Herr Bundesminister, Sie haben gesagt: 70 Prozent Erneuerbare im Strombereich. – Ja, eh super, wir sind gut unterwegs! In den 1970er-Jahren hatten wir auch etwa 70 Prozent Erneuerbare im Strombereich. (Abg. Kogler: Genau!) Das heißt, Sie sagen: Hurra, Österreich ist so gut wie 1970! – Gut, wenn das Ihre Leistungsbilanz ist,


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