Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll199. Sitzung / Seite 234

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privat, im Freundeskreis, im Bekanntenkreis und auch im politischen Kreis gibt es genug Leute, die meine Ansichten vertreten – halt nicht so laut wie ich, aber immerhin gibt es sie, und die sind recht zahlreich. Meine Bitte bei dieser letzten Rede ist: Hören Sie auf die, denn die stellen nämlich die bürgerliche Essenz dieses Landes dar!

Wenn ich mich zum Schluss selber charakterisieren darf, wenn man fragt, wo ich eigentlich stehe, dann würde ich sagen, meine Haltung entspricht am ehesten derjenigen der US-Republikaner. (Abg. Weninger – erheitert –: Ein kleiner Trump! – Zwischenruf der Abg. Schatz.) Ich darf daher wie ein großer anderer österreichischer Republikaner sagen: „I’ll be back.“ Ich strebe an, dass ich das nächste Mal wieder dabei bin, denn ich möchte von hier aus das Land wieder mitgestalten.

Und noch ein letzter Satz angesichts der Wahlen am kommenden Sonntag: Egal, welchem Lager Sie angehören, ich wünsche Ihnen für die Zukunft viel Kraft und Weisheit, und vor allem wünsche ich Ihnen – nach links hinüber gerichtet – Ehrlichkeit und Patriotismus, um die kommenden schweren Zeiten und Aufgaben zu bewältigen. Mein Appell an diesen Nationalrat: Halten Sie die Republik, halten Sie die Nation hoch, und tun Sie alles für unsere Heimat Österreich! – Danke und auf Wiederschauen! (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordneten ohne Klubzugehörigkeit)

20.31


Präsident Ing. Norbert Hofer: Sehr geehrter Herr Abgeordneter! Ich wünsche Ihnen für Ihre persönliche Zukunft alles Gute und bedanke mich für Ihre Arbeit für das Hohe Haus. – Besten Dank.

Zu Wort gemeldet ist nun Herr Abgeordneter Wurm. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


20.31.51

Abgeordneter Peter Wurm (FPÖ): Herr Präsident! Werte Kollegen! Hohes Haus! Herr Minister! Das war jetzt eine sehr interessante Diskussion, man muss vielleicht einige Dinge klarstellen. Selbstverständlich ist es für 1,3 Millionen Arbeiter in Österreich heute ein guter Tag, ein großer Tag, aber das Verdienst gebührt vor allem uns, denn die Zustimmung funktioniert wegen der Freiheitlichen Partei, da wir schon seit Jahrzehnten versuchen, diese Idee mit Rot oder mit Schwarz umzusetzen.

Kommen wir zuerst zur SPÖ: Kollege Wimmer, Sie haben ja das Sündenregister der SPÖ vorgelesen. Wenn Sie anmerken, dass ein Bäcker nur eine Woche Kündigungs­frist hat (Rufe bei der FPÖ: Einen Tag!) – oder einen Tag, haben Sie gesagt –, und sich das hier noch laut zu sagen trauen und wenn Sie dann die Sozialpartnerschaft oder die Regierungsbeteiligung der Sozialdemokratie der letzten Jahrzehnte loben, dann ist das für mich ein Sündenfall (Zwischenruf der Abg. Königsberger-Ludwig), und dafür hat man sich zu schämen, denn wenn es Ihnen in den letzten Jahrzehnten wirklich wichtig gewesen wäre, die Arbeiter und Angestellten anzugleichen, dann hätten Sie das auch mit der ÖVP oder gegen die ÖVP umgesetzt.

Ihnen waren viele andere Dinge wichtiger als die Gleichstellung von Arbeitern und Ange­stellten. Es funktioniert heute deshalb, weil Sie verzweifelt sind; wir haben in drei Tagen Neuwahlen, und Sie versuchen natürlich verzweifelt, die Arbeiterschaft, die zu 90 Prozent bei uns ist (Abg. Schopf: Ja, genau!), wieder ein bisschen hinüberzu­ziehen. Das ist natürlich ein Schmäh, sage ich jetzt einmal, und der wird auch nicht funktionieren. (Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Was für mich vollkommen klar ist und heute wichtig ist – und da schaue ich natürlich auch zur ÖVP hinüber –: Wir brauchen Mitarbeiter, die 40 Stunden Leistung bringen und arbeiten. Wir haben ohnehin schon viel zu viele, Hunderttausende, die in Österreich keine Leistung bringen, weder als Arbeiter noch als Angestellter. (Heiterkeit der Abgeordneten Brunner, Schatz und Lichtenecker.) Ich verweise nur auf die


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