Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll5. Sitzung, 20. und 21. Dezember 2017 / Seite 32

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15.30.18

Bundeskanzler Sebastian Kurz: Sehr geehrter Herr Bundespräsident! Sehr geehrter Herr Präsident des Nationalrates! Meine sehr geehrten Damen und Herren Abgeordne­te! Vor allem aber liebe Österreicherinnen und Österreicher! Am 15. Oktober hat Öster­reich, am 15. Oktober haben Sie, liebe Österreicherinnen und Österreicher, eine Rich­tungsentscheidung getroffen. Sie haben sich für Veränderung entschieden, für einen neu­en Weg und damit auch für neue Chancen in unserem Land.

Ich möchte mich heute nochmals für das große Vertrauen bedanken, das uns am 15. Ok­tober geschenkt wurde, und ich möchte mich noch einmal bei Ihnen dafür bedanken, dass Sie uns Ihre Stimme gegeben haben. Ich verspreche Ihnen, wir werden damit be­hutsam umgehen. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

Ich möchte heute aber auch die Gelegenheit nutzen, mich ganz herzlich bei Bundes­präsident Alexander Van der Bellen dafür zu bedanken, dass er die Regierungsver­handlungen der letzten beiden Monate stets gut begleitet hat und mit Rat und Tat und da und dort auch mit Anregungen zur Verfügung gestanden ist, vor allem aber auch dafür, dass er uns am Ende sein Vertrauen geschenkt hat. – Vielen Dank, Herr Bun­despräsident! (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

Ganz besonders möchte ich mich heute aber auch bei den Mitgliedern der bisherigen Bundesregierung bedanken, bei all jenen, die in den letzten vier Jahren in Österreich Verantwortung getragen haben, bei all jenen, die in der Regierung ihren Beitrag ge­leistet haben. Stellvertretend für alle anderen Mitglieder der Bundesregierung möchte ich Christian Kern und Wolfgang Brandstetter herausstreichen und allen Danke für die professionelle Übergabe sagen, die in den letzten Tagen in den Ministerien stattgefun­den hat. – Vielen Dank! (Beifall bei ÖVP und FPÖ sowie bei Abgeordneten von SPÖ und NEOS.)

Sehr geehrte Damen und Herren! Veränderung schafft Hoffnung. Sie macht manchmal auch Reibung notwendig. Veränderung schafft Chancen, und sie schafft mancherorts auch Unsicherheit. Veränderung ist etwas, über das man immer unterschiedlicher Mei­nung sein kann, aber Veränderung ist nichts, was sich aufhalten lässt. Die Welt hat sich massiv verändert. Wir betreten heute ein völlig neues Spielfeld mit neuen Spielern in aller Welt, mit neuen Regeln und vor allem auch mit neuen Geschwindigkeiten. Ins­besondere Globalisierung, Digitalisierung und Mobilität haben unser Österreich nicht nur verändert, sie werden unser Land auch immer stärker verändern.

Als Bundesregierung verfolgen wir daher gemeinsam ein klares Ziel: Wir wollen auf diesem neuen Spielfeld Österreich wieder einen Platz an der Spitze ermöglichen. Wir wollen ein Comeback für Österreich schaffen, auf das wir gemeinsam stolz sein kön­nen und von dem alle in unserem Land profitieren. Wir glauben an unser Österreich. Wir glauben vor allem auch an die Menschen in unserem Land, und wir glauben daran, dass eine positive Zukunft vor uns liegt.

Österreich und seine Menschen haben in der Vergangenheit immer wieder gezeigt, dass wir oft mehr können, als man uns zutraut, und manchmal haben wir sogar bewie­sen, dass wir mehr können, als wir uns selbst zutrauen. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

Sehr geehrte Damen und Herren! Nach 1945 haben unsere Vorfahren aus den Trüm­mern dieser Republik unser Land wieder aufgebaut. In den Siebzigerjahren ist es ge­lungen, einen Sozialstaat zu schaffen, um den wir in aller Welt beneidet werden. In den 2000er-Jahren ist es uns gelungen, dass in Deutschland viele der Meinung waren, Österreich sei das bessere Deutschland. Zu jedem Zeitpunkt war es nicht nur die Poli­tik, waren es nicht nur die Politiker, die Visionen vorgegeben haben, Ziele vorgelegt ha­ben und sich engagiert und eingebracht haben, es waren vor allem die Menschen in unserem Land, die durch harte Arbeit ihren Beitrag geleistet haben und die unser Land dorthin gebracht haben, wo es heute steht. Als Vertreter der jüngeren Generation möch-


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