Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll11. Sitzung, 1. März 2018 / Seite 52

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Konsumismus, das oftmals ziellose und planlose Einkaufen, das auch zu einer über­bordenden Wegwerfgesellschaft führte.

Achtloses Wegwerfen von Nahrungsmitteln, oftmals originalverpackt und verschweißt, zeigt nicht nur einen Mangel an Empathie, es zeugt auch von einer falschen Mentalität in einer verschwenderischen Welt. Oft sind es aber auch Lockangebote, insbesondere Großpackungen, die zu überdimensionierten Einkäufen führen. Supermärkte entsorgen Erzeugnisse schon knapp vor dem Mindesthaltbarkeitsdatum, um für sogenannte frische Waren Platz zu machen, dabei sind die Produkte verzehr- und genießbar.

Die belgische Region Wallonien dient hier als Vorbild, da dort Supermarktketten ge­setzlich verpflichtet wurden, unverkäufliche Waren karitativen Organisationen zu über­lassen.

160 000 Tonnen per annum sind es, Waren im Wert von durchschnittlich 300 bis 400 Euro pro Haushalt, die in Österreich weggeschmissen werden. Weltweit wird ein Drittel der Nahrung weggeworfen. Das schafft Treibhausgasemissionen von 3 Gigaton­nen, damit ist das also die drittgrößte Ursache von Emissionen, gleich nach den großen Emittenten USA und China.

Somit ist das Verschwenden von Lebensmitteln auch massiv umweltschädlich, und es ist nur logisch, dass diese Bürgerinitiative dem Umweltausschuss zugewiesen wird.

Meine Damen und Herren, allein an diesen Zahlen ist ablesbar, dass eine Wegwerf­gesellschaft keine Zukunft hat. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

11.44


Präsidentin Doris Bures: Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete Maria Großbauer zu Wort. – Bitte.

 


11.45.00

Abgeordnete Maria Großbauer (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Hohes Haus! Sehr geehrte Zuseher! Ich spreche zu zwei Bürgerinitiativen: Erstes Thema ist die Gleichbehandlung von Frauen an österreichischen Hochschulen, zweites Thema sind noch einmal ganz kurz die Militärmusiken.

Zum Ersten: Die Bürgerinitiative „Gegen sexuelle Belästigung und Ungleichbehandlung von Frauen an Österreichischen Hochschulen“ greift ein sehr, sehr wichtiges Thema auf, das gerade im letzten Jahr durch die #MeToo-Kampagne eine neue Dynamik bekommen hat, was ich sehr begrüße. Es geht also nicht nur um sexuelle Gewalt, sondern auch um psychische Gewalt und Machtmissbrauch. Die gesetzliche Lage sieht schon lange Arbeitskreise für Gleichbehandlungsfragen an Universitäten vor, und der Wissenschaftsausschuss wird sorgfältig prüfen, inwiefern weiterer gesetzlicher Hand­lungsbedarf besteht.

Ich habe größten Respekt vor allen Frauen, die ihr Schweigen brechen und damit dazu beitragen, dass sich in unserer Gesellschaft etwas verändern und weiterentwickeln kann. Ich möchte Opfer daher ermutigen, sich an entsprechende Stellen zu wenden.

Seitens der Politik ist höchste Aufmerksamkeit für dieses Thema gefordert, und ich freue mich, dass Bundesministerin Köstinger in ihrer Funktion als Nationalrats­prä­sidentin erstmals auch hier im Parlament eine Clearingstelle eingerichtet hat. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Heinisch-Hosek: Telefonnummer!)

Daher richte ich einen Appell an jede und jeden in diesem Land, und auch an Sie, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen hier im Hohen Haus: Tragen Sie jeden Tag in Ihrem Alltag und in Ihrem Berufsleben mit Taten und Worten proaktiv Ihren Teil dazu bei, dass sich die Gleichbehandlung von Männern und Frauen stärker und selbstver­ständ­lich in unserer Gesellschaft manifestiert. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

 


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